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Der Plastikschaden der "Zivilisation"

10.3.2016: Bakterium frisst Plastik auf: Ideonella sakaiensis 201-F6
Forscher entdecken Plastik-fressendes Bakterium
http://www.watson.ch/Wissen/Umwelt/300443357-Forscher-entdecken-Plastik-fressendes-Bakterium

Meldungen zum PET-Fresser-Bakterium Ideonella sakaiensis - Link

Das Plastikflaschenschiff "Plastiki" - Plastik-Müllstrudel im Pazifik UND im Atlantik - "Plastiki" hat Pazifik überquert -Plastik gefährdet Meereslebewesen - Plastikmüll tötet Tiere im Bodensee -- intelligenter Mann will Plastik an 24 Ströhmungspunkten herausfischen -- Plastik aus Bananen -- seit 50 Jahren ist die Welt voll mit Plastik - Plastikbestandteile gehen ins Blut über -- Leben ohne Plastik -- der "Abbau" einer Plastikflasche dauert 450 Jahre -- auch die Meeresschildkröten fressen immer mehr Plastikmüll -- Plastikmüll auch im Gardasee - und Fische fressen das -- EU-Kommission will Plastiktüten bekämpfen -- Menschen nehmen immer mehr Plastik ins Blut auf -- Video: Seevögel verhungern, weil sie aus dem Meer Plastikteile fressen -- Holland: Pottwal verendet wegen Plastikfutter durch Verhungern vor der Küste -- Leberschäden bei Fischen durch Plastikmüll im Wasser -- San Francisco verbietet Plastiktaschen -- sich selbst reparierendes Plastik -- Mikroplastik in 75% der Peeling-Pasten -- Mikroplastik im chinesischen Meersalz -- Bakterium frisst Platik auf: Ideonella sakaiensis 201-F6 -- Walfische fressen Plastikmüll und verhungern -- Deutsche Umweltministerin Hendricks: "Runder Tisch Meeresmüll" -- Walfische fressen Plastikmüll -- 21.5.2017: Plastikstrände, wo die Meeresströmungen sind -- 21.5.2017: Meerestiere fressen Plastikmüll und sterben dran --

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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Webseite für recyclebare Objekte: https://sfenvironment.org/reduceplastic

Plastikfreie Gemeinschaften: www.plasticfree.org



MASSENMORD DURCH PLASTIK - SEEVÖGEL FRESSEN PLASTIKTEILE
MASS MURDER BY PLASTIC - SEA BIRDS EATING PLASTIC PARTS
HOMICIDIO EN MASA POR PLÁSTICOS - PÁJAROS DEL MAR COMEN PARTES DE PLÁSTICOS
MASSACRE COLECTIF AVEC PLASTIQUE - LES OISEAUX DE MER MANGENT DES PIÈCES DE PLASTIQUE
PLASTİK İLE TOPLU CİNAYET - PLASTİK PARÇA YEME DENİZ KUŞLAR
Massemord ved plast - havfugle spiser plastikdele
Massemord av plast - sjøfugl spiser plastdeler
Massmord av plast - havsfåglar äter plastdelar
Tömeggyilkosság műanyag - tengeri madarak eszik műanyag alkatrészek
การฆาตกรรมหมู่จำแนกเป็นพลาสติก - นกทะเลกินชิ้นส่วนพลาสติก
Массовое убийство пластиковыми - птицы, питающиеся пластиковых деталей
القتل الجماعي من البلاستيك - الطيور أكل قطع من البلاستيك
רצח המוני על ידי פלסטיק - עופות ים אכילת חלקים פלסטיים
塑料 - 塑料部件的海鳥吃的大規模謀殺
プラスチックで大量殺人 - プラスチック部品を食べる海鳥


http://www.youtube.com/watch?v=6ESh567AsZU



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Spiegel
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14.4.2009: David de Rothschild baut ein Pazifik-Plastikflaschenschiff für die Fahrt von San Francisco nach Sydney - "Müll ist Rohstoff kreativer Gestaltung" - die "USA" recyceln nicht einmal 10% der Plastikproduktion

David de Rothschild mit Pazifikkarte,
                          macht Werbung für Plastik-Recycling
vergrössernDavid de Rothschild mit Pazifikkarte, macht Werbung für Plastik-Recycling [1]
Plastiki-Vision [2]
Plastiki-Vision [2]

Nur hat er natürlich alle Ölkonzerne gegen sich, die lieber neues Öl fördern und Ölprodukte - u.a. Plastik - verkaufen wollen. Das heisst, die Ölkonzerne müssten sich aufs Recycling spezialisieren statt auf die Ölförderung, und das lässt die Ölkonzerne bisher eiskalt. Das ist denen einfach egal. Das soll nun ein Plastikflaschenschiff ändern.

aus: Spiegel online: Öko-Aktivist Rothschild: Das Müll-Traumschiff; 14.4.2010;
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,615091,00.html

<Von Stefan Schultz, San Francisco

Auf 12.000 Plastikflaschen über den Pazifik: Der Öko-Aktivist und Bankiersohn David de Rothschild will mit einem Katamaran aus Müll ein Zeichen setzen - gegen die Verschmutzung der Weltmeere und für Recycling. SPIEGEL ONLINE hat den Abenteurer in seiner Werft besucht.

Das Müll-Traumschiff gibt es gleich zweimal in der morschen Werft am Pier 31. Einmal als plumpes, von der Decke baumelndes Bootsungetüm aus leeren Plastikflaschen. Und einmal als Computergrafik: Gekrönt von einer futuristisch wirkenden, kokonförmigen Kajüte zerschneidet es mit schlanken Kufen das virtuelle Polarmeer.

Die zwei Schiffe sind verschiedene Entwicklungsstadien einer Idee, eines symbolischen Extremsport-Events, das die Beziehung der Menschheit zum Abfall, den sie produziert, in Frage stellen soll: David de Rothschild, Öko-Aktivist, Extremsportler und Spross der britischen Bankierfamilie, baut in Kalifornien einen 20 Meter langen Katamaran, der fast ausschließlich aus 12.000 miteinander verschnürten, ausgedienten Plastikflaschen besteht.

Mit dem plumpen Prototypen ist er vergangene Woche in der Bucht von San Francisco gesegelt und hat damit medial für Aufsehen gesorgt. Er posiert jetzt öfter für Fotografen, im Designer-Hemd und mit Sechstagebart in seiner Werft, zwischen Müllbergen, hölzernen Designstudien und wirren Schaubildern. Rothschild sagt Sätze wie "Müll ist nicht der Feind" und "Müll ist Rohstoff kreativer Gestaltung" und drückt vor den Kameras Beulen in PET- und Plastikflaschen.

"Segelndes Mahnmal"

Dumpfes Hämmern hallt durch die baufällige Werft. Helfer in gelben Handschuhen pulen rote Coca-Cola-Aufkleber von bauchigen Flaschenwänden. Eine Frau mit regenbogenfarbener Wollmütze schneidet Tücher aus gepresstem Plastik für das Skelett der Bordwand zu.

Im Sommer will Rothschild auch das futuristische Müll-Traumschiff, das auf der Computerskizze zu sehen ist, fertig gebaut haben und damit den Pazifik besegeln: von San Francisco nach Sydney, vorbei an Honolulu, Oahu und dem Bikini-Atoll, fast 18.000 Kilometer weit über eine hoffentlich angemessen dramatisch wogende See.

Die Route des Schiffs
                "Plastiki" von San Francisco nach Sydney [3]
Die Route des Schiffs "Plastiki" von San Francisco nach Sydney [3]

"Es geht darum, Menschen durch Drama wachzurütteln", sagt Rothschild. "Ich will ein segelndes Mahnmal setzen." Er wirft eine PET-Flasche durch die Luft. Krachend landet sie auf einem der Müllhaufen.

Allein in den USA werden jährlich gut 6,8 Millionen Tonnen Plastik produziert aber nur rund 450.000 Tonnen recycelt (siehe Infobox) [also nicht einmal 10%]. Rothschild will nun die Idee der Wiederverwertung auf eine neue, kreative Stufe stellen. "Ich will der Menschheit zeigen, dass man aus vermeintlichem Müll ein Schiff bauen kann, mit dem man atlantischen Stürmen trotzen kann", formuliert er seine Werbebotschaft.>

Plastiki, Schema [4]Plastiki, Schema [4]

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Spiegel
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21.3.2010: Die "Plastiki" sticht in See: geschmolzene, verhärtete, gepresste und verflochtene Plastikflaschen als Plastikwände - alte Bewässerungsrohre als Masten - Klebstoff aus Cashewnüssen und Zucker - Komposttoilette - Regenwasserfänger - Kräutergarten am Mast - Windturbinen - Solarpanele - Stromvelos

Plastiki auf See [5]
Plastiki auf See [5]
Die Plastiki-Wand, Nahaufnahme [6]
Die Plastiki-Wand, Nahaufnahme [6]
Das Plastiki-Team
                        bei der Abfahrt in San Francisco [7]
Das Plastiki-Team bei der Abfahrt in San Francisco [7]
Plastiki mit Golden Gate Bridge [8]
Plastiki mit Golden Gate Bridge [8]

aus: Spiegel online: Törn fúr die Umwelt: Mit 12.500 Pullen über den Pazifik; 21.3.2010;
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,684832,00.html

<Es ist die größte Flaschenpost aller Zeiten: Mit einem Boot, fast ausschließlich auf Plastikflaschen gebaut, wollen Umweltaktivisten den Pazifik überqueren. Die auf drei Monate angesetzte Tour soll auf die Verschmutzung der Meere aufmerksam machen, die Route führt durch die größte Müllhalde der Welt.

San Francisco - 12.500 Plastikflaschen gehen auf große Fahrt: Am Samstag ist die " Plastiki", ein aus Plastikmüll gebauter Katamaran, vom kalifornischen Sausalito in der Bucht von San Francisco aus in See gestochen. "Und wir sind weg. Die Expedition beginnt", schrieb Initiator und Skipper David de Rothschild beim Kurznachrichtendienst " Twitter". Mit seiner fünfköpfigen Crew will der Ökoaktivist in gut drei Monaten nach Australien segeln. "Das Wetter und die Gezeiten sind genau richtig", hatte Expeditionssprecherin Katya Sorokko den kurzfristig angesetzten Start erklärt.

Nach knapp vierjähriger Planung und Bauzeit war das Ökoboot Anfang März erstmals unter der Golden Gate Brücke hindurch aufs offene Meer gesegelt. Zuvor hatte der Katamaran zum Test nur den Anker in der Bucht von San Francisco gelichtet. Wie eine riesige Badewannenente liegt die "Plastiki" im Wasser, ein wenig behäbig, recht stabil und fast zu 100 Prozent aus Plastik. Die Botschaft der ungewöhnlichen Flaschenpost an die Wegwerfgesellschaft: Abfall wiederverwerten und die Verschmutzung der Meere stoppen.

"Da stecken eine Menge innovative Ideen und harte Arbeit drin", sagte de Rothschild kürzlich im Hafen von Sausalito. Die Idee, Plastikflaschen auf neue Weise wiederzuverwerten, kam dem britischen Bankierssohn, Abenteurer und Umweltschützer vor wenigen Jahren, als ein Bericht des Uno-Umweltprogramms Unep über die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll Schlagzeilen machte. Der 31-Jährige, der 2006 zu Fuß die Arktis durchquerte, trommelte auf einer Werft in San Francisco Techniker und Designer zusammen, die mit ausgedienten PET- Flaschen experimentierten.

Klebstoff aus Cashewnüssen

Sie wurden eingeschmolzen, verhärtet, gepresst und zu Stoff verwoben. Fast alles an der "Plastiki", vom Bootsrumpf bis zum Segel, ist am Ende der Reise wieder verwertbar. "Eine Welt ohne Plastik wird es nicht mehr geben, aber statt das Zeug zu verteufeln, sollten wir lernen, es zu benutzen und zu recyceln", sagte de Rothschild.

Der 20 Meter lange Bootsrumpf ist mit 12.500 Zweiliter-Plastikflaschen ummantelt, die dem Katamaran 68 Prozent des nötigen Auftriebs verleihen. An einigen Flaschen, die sich de Rothschild lastwagenweise in einer Recyclinganlage beschaffte, kleben noch Etikettenreste. Die zwei Aluminiummasten waren früher Bewässerungsrohre. Sogar der Klebstoff, der Teile der "Plastiki" zusammenhält, ist umweltfreundlich. Es ist ein von de Rothschilds Team entwickelter Kleber aus Cashewnüssen und Zucker.

Kräutergarten auf Halbmast

Die britische Skipperin Jo Royle zeigt nach mehreren Testfahrten in der Bucht von San Francisco volles Vertrauen in die "Plastiki". "Es ist ein sehr stabiles Boot, das bisher alle Erwartungen erfüllt hat. Nervös bin ich nicht, aber aufgeregt, das neue Material zu testen", meint die 30-Jährige. Viel Platz bietet der Plastikkatamaran nicht. Die beiden Rümpfe sind mit einer iglu-artigen Kajüte verbunden, mit Schlafkoje, Kombüse und einer Arbeitsecke mit Messgeräten, Navigationsinstrumenten und Computern. Es gibt eine kompostierende Toilette, einen Regenwasserfänger und einen am Mast hängenden Kräutergarten. Windturbinen und Solarpaneele liefern Energie, ebenso zwei stationäre Fahrräder, die auch die Crew während der drei Monate fit halten sollen.

Über die Kosten des Projekts sagt de Rothschild nur: "Mehr als mir lieb war, aber weniger, als es hätte kosten können."

[Plastik-Recycling: Skateboards - Häuser - Zelte aus Plastikmüll]

Er hofft, dass seine Reise den Weg für eine Vielzahl von Recyclingprodukten weist. "Da gibt es keine Grenzen. Wir haben schon ein Plastik-Skateboard gebastelt, man kann Häuser und Zelte daraus bauen, besonders in der Dritten Welt, wo enorme Mengen Plastikmüll anfallen", meint de Rothschild.

Ein Müllfeld [im Pazifik], doppelt so groß wie Texas

Der Crew gehören auch zwei Enkel des norwegischen Entdeckers Thor Heyerdahl an, der 1947 mit der "Kon Tiki" den Pazifik durchquerte. Der 2002 im Alter von 87 Jahren gestorbene Heyerdahl wollte mit seiner abenteuerlichen Floßfahrt beweisen, dass Polynesien von Ureinwohnern von der Westküste Südamerikas aus besiedelt worden sein könnte. Olav Heyerdahl folgte 2006 mit dem Nachbau eines Inka-Schiffes aus den Stämmen des Balsabaums dem Beispiel seines Großvaters und segelte von Peru nach Tahiti. "Bei dieser Reise fiel uns schon der viele Müll mitten im Pazifik auf", sagte der Norweger. Seine Schwester Josian wollte eine Teilstrecke mit der "Plastiki" zurücklegen.

Die 20.000 Kilometer lange Route führt südlich an Hawaii vorbei, über das Bikini Atoll und die Tarawa-Inseln nach Sydney. Dabei nimmt der Katamaran Kurs auf die als Great Pacific Garbage Patch bekannte schwimmende Plastikmüllhalde im Pazifik, die Wissenschaftler schon vor Jahren entdeckten und die mittlerweile doppelt so groß ist wie der US-Bundesstaat Texas. Kürzlich berichteten Forscher über ein ähnliches Müllfeld im Nordatlantik, wo sie bis zu 200.000 Plastikstücke je Quadratkilometer auf der Meeresoberfläche fanden, die meisten kleiner als einen Zentimeter im Durchmesser.

An Scheitern ist nicht zu denken [Die Bilanz: Plastik ist 80% des Mülls im Meer - 80% des Plastiks wird nicht recycelt - Vögel und Meeressäuger sterben am Plastikmüll]

Mit täglichen Blogs und Berichten auf seiner Website will das "Plastiki"-Team die Welt an der rund hunderttägigen Reise teilhaben lassen. Die Umweltschützer verweisen auf alarmierende Zahlen. Plastik, vor allem in Form von Tüten und PET-Flaschen, machen nach Unep-Angaben rund 80 Prozent des gesamten Mülls in den Weltmeeren aus. Durch den Meeresmüll sterben jährlich schätzungsweise eine Million Vögel und 100.000 Meeressäugetiere. Derzeit werden nur rund 20 Prozent aller Plastikflaschen recycelt, der Rest wandert auf Müllhalden, verschmutzt Land und Wasser.

De Rothschild ist zuversichtlich, dass seine "Plastiki" die Fahrt unbeschadet übersteht. "Wenn wir die 12.500 Flaschen verlieren, wäre das tatsächlich eine Umwelttragödie, und ich würde eins auf den Deckel bekommen", sagte der Abenteurer mit einem Augenzwinkern.

Barbara Munker, dpa>


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20 minuten
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16.4.2010: Plastik-Müllstrudel im Pazifik UND im Atlantik

aus: 20 minuten online: Umweltschutz: Plastiksuppe im Atlantik; 16.4.2010;
http://www.20min.ch/wissen/news/story/Plastiksuppe-im-Atlantik-21258819

<von Daniel Huber - Nun ist es auch im Atlantik soweit: Ein gigantischer Müllstrudel aus Plastikresten treibt im Meer — mit unabsehbaren Folgen für Natur und Mensch.

Fataler Müll: Kunststoff-Eimer mit einem Fisch, der sich darin verfangen hat.

Erst seit etwa 60 Jahren produzieren wir Menschen Plastik — und schon treibt eine unvorstellbare Müllmenge in den Weltmeeren umher. Kunststoffe, die hunderte Jahre überdauern können, obwohl sie als Wegwerfprodukte hergestellt werden, bilden allein im Pazifik einen gigantischen Müllstrudel von der Grösse Mitteleuropas, in dem 2008 geschätzte 100 Millionen Tonnen Plastik dümpelten: «The Great Pacific Garbage Patch».

Plastik-Müll an der Küste der Azoren Plastik-Müll an der Küste der Azoren: Die fünf globalen zirkulierenden Driftströme. «5 Gyres»: Die fünf globalen zirkulierenden Driftströme.

Und die Plastiksuppe schwappt nicht nur im Pazifik: Meeresforscher warnen vor einem zweiten gewaltigen Müllstrudel, diesmal im Atlantik. In der Sargassosee im westlichen Atlantik erstreckt sich ein Müllteppich von mehreren tausend Quadratkilometern, der zum Teil aus Konfetti-artigen Plastikresten besteht.

Zahnbürsten und Feuerzeuge

«Wir haben den ‹Great Atlantic Garbage Patch› gefunden», sagt Anna Cummins gemäss der Nachrichtenagentur AP. Die Umweltaktivistin vom «5-Gyres»-Projekt und ihr Gatte Marcus Eriksen nahmen im Februar dieses Jahres auf einer Segelreise von den Bermudas zu den Azoren alle 160 Kilometer eine Probe aus dem Atlantik. Jedesmal war der Behälter voll: Zahnbürsten, Flaschendeckel, Feuerzeuge.

«Unsere Aufgabe ist jetzt, die Leute darauf hinzuweisen, dass die Meeresveschmutzung mit Plastik ein globales Problem darstellt — es ist leider nicht auf einen einzigen Fleck beschränkt», so Cummins. In der Tat: Gemäss einer Studie des Umweltprogramms der UNO (UNEP) enthält heute jeder Quadratkilometer Meeresfläche bis zu 18 000 Plastikteile. Im «Great Pacific Garbage Patch» sollen es gar eine Million Teilchen pro Quadratkilometer sein. Sogar wenn man wollte, könnte man diesen Müll schlicht nicht mehr zusammensammeln und aus dem Meer holen: Ein grosser Teil des Plastikmülls hat sich im Laufe der Zeit in derart kleine Stücke aufgeteilt, dass manche von blossem Auge kaum mehr sichtbar sind.

Toxische Stoffe

Dies bedeutet allerdings keinesfalls, dass der Dreck dadurch weniger schädlich für Fische und Meeressäuger wird. Die Partikel enthalten zum einen selber giftige chemische Stoffe wie PCB, BPA oder Phthalate (siehe Infobox) und binden zum andern weitere Toxine aus dem Meerwasser an sich. Über die Nahrungskette akkumulieren sie sich und gefährden an deren Ende letztlich den Menschen. Die Forscher haben auf ihrer Reise durch den «Great Atlantic Garbage Patch» denn auch Fische gefangen, um deren Mageninhalt auf Plastikpartikel zu untersuchen.

Das Problem kann letzten Endes nur dadurch realistisch angegangen werden, dass der Strom von immer neuem Plastikmüll, der sich vor allem über Flüsse (geschätzte 80 Prozent) und zu etwa einem Fünftel über die Kehrichtentsorgung der Schiffahrt in die Weltmeere ergiesst, entschieden ausgetrocknet wird. Dies jedoch dürfte wohl nur möglich sein, wenn wir uns zunehmend dem ungesunden Widerspruch unserer Wegwerfkultur bewusst werden, der darin liegt, biologisch nicht abbaubare Materialien für Wegwerfprodukte zu verwenden.>

<Infobox

PCB
Polychlorierte Biphenyle sind giftige und krebsauslösende chemische Chlorverbindungen, die bis in die 1980er-Jahre unter anderem als Weichmacher in Kunststoffen verwendet wurden. Sie sind seit 2001 weltweit verboten.

BPA
Bisphenol A ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Diphenylmethan-Derivate und dient vor allem als Ausgangsstoff zur Synthese von polymeren Kunststoffen. Beim Zerfall können diese das BPA wieder freisetzen. BPA entfaltet eine estrogenartige Wirkung und stört nicht nur die Sexualentwicklung, sondern auch die Gehirnentwicklung bei Mäusen und Vögeln. BPA steht zudem im Verdacht, auch beim Menschen gesundheits- und erbgutschädigend zu sein.

Phthalate
Phthalsäureester werden industriell in grossen Mengen erzeugt und vor allem als Weichmacher für Kunststoffe wie PVC verwendet. Sie sind gesundheitlich problematisch, da sie im Verdacht stehen, wie Hormone zu wirken und z.B. bei Mänenrn Unfruchtbarkeit, Übergewicht und Diabetes hervorzurufen. Ihre Toxizität potenziert sich zudem im Gemisch mit anderen Substanzen. (Quelle: Wikipedia.org)>

<«Junk» und «Plastiki»

Um medienwirksam auf die Problematik des Plastikmülls hinzuweisen, hat Marcus Eriksen zusammen im Sommer 2008 mit einem Partner eine spektakuläre Reise von Kalifornien nach Hawaii unternommen: auf einem Boot aus Plastikflaschen, «Junk» (Abfall) genannt.

Im März dieses Jahres ist das Nachfolgeprojekt «Plastiki», das aus 12 000 Plastikflaschen besteht, aus San Francisco losgesegelt. Die «Plastiki», die in Anlehnung auf Thor Heyerdahls legendäre «Kon Tiki» benannt ist, soll ebenfalls auf den «Great Pacific Garbage Patch» aufmerksam machen.>

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Spiegel
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26.7.2010: Rothschilds Plastikflaschenschiff "Plastiki" schafft die Pazifik-Überquerung - Sichtung von Plastikpartikeln im Meer - 450 Jahre braucht es zum vollständigen Abbau von Plastikteilen

Plastiki in Sydney [9]
Plastiki in Sydney [9]

aus: Spiegel online: Umwelt-Aktion: Plastikflaschen-Schiff hat Pazifik-Überquerung geschafft; 26.7.2010;
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,708463,00.html

Die größte Flaschenpost aller Zeiten ist in Sydney angekommen: Der aus 12.500 Plastikflaschen gebaute Katamaran "Plastiki" hat mit seiner sechsköpfigen Crew 15.000 Kilometer über den Pazifik zurückgelegt - mit an Bord: Solarzellen und eine Urin-Aufbereitungsanlage.

Sydney - "Plastiki" ist nach einer viermonatigen Pazifik-Überquerung in Australien angekommen. Zum Abschluss der Reise am Montag begrüßten Hunderte Schaulustige im Hafen von Sydney die sechsköpfige Besatzung. Der Expeditionsleiter und Umweltschützer David de Rothschild sagte, er sei "überwältigt". "Wir sind so aufgeregt, hier zu sein."

Das Schiff war am 20. März in San Francisco in den USA in See gestochen . Es ist aus 12.500 gebrauchten Plastikflaschen gebaut, die mit einem umweltfreundlichen Kleber aus Zucker und Cashew-Nüssen zusammengefügt wurden. In Anlehnung an das Floß Kon-Tiki, mit dem 1947 eine Expedition um den Norweger Thor Heyerdahl den Pazifik überquerte, ist der Katamaran auf den Namen "Plastiki" getauft.

Die Crew wollte mit der Reise auf die verheerenden Folgen des Plastikmülls aufmerksam machen und für die Wiederverwertung des Materials werben. "Jedes Stück Plastik, das seit der Erfindung 1909 produziert wurde, existiert noch, teils in kleinen Partikeln im Ozean", sagte der 31 jährige Rothschild, Spross der britischen Bankiersfamilie. "Das ist ein unnützes Problem, das wir ganz einfach loswerden können. Den Plastikbecher, die Plastiktüte, die Styrol- Kaffeebecher und Deckel - wir könnten alles sofort verbieten."

"Wir sind mehr als 1000 Seemeilen von der Küste entfernt unter das Boot getaucht und haben die kleinen Sprenkel im Wasser gesehen", sagte Rothschild. Das seien keine Mikroorganismen, sondern Plastikfragmente gewesen, die frühestens nach 450 Jahren vollständig zersetzt werden. Wissenschaftler hatten schon vor Jahren im Pazifik eine riesige Plastikmüllhalde entdeckt, die mittlerweile doppelt so groß ist wie der US-Bundesstaat Texas. Im Atlantik gibt es ein ähnliches Müllfeld, mit bis zu 200.000 teils winzigen Plastikstücken pro Quadratkilometer.

Strom aus dem Fahrradgenerator

Die Besatzung teilte sich während der viermonatigen Reise eine 27 Quadratmeter große Kajüte und duschten mit Salzwasser. Strom gewannen die Seeleute aus Solarzellen, Windturbinen und mit Fahrrädern betriebenen Generatoren. Zudem bereiteten die Expeditionsteilnehmer ihren Urin auf, um sich mit Wasser zu versorgen.

Unterwege kämpfen die fünf Seemänner und eine Seefrau mit schwerer Dünung, heftigen Winden, Temperaturen bis zu 38 Grad Celsius und zerfetzten Segeln. In der vergangenen Woche mussten sie kurz an der Küste von Queensland stoppen, nachdem sie einen schweren Sturm überstanden hatten.

Skipperin Jo Royle, die einzige Frau an Bord, freut sich schon auf ihr Zuhause: "Ich freue mich riesig auf ein Glas Wein und einen Schwatz mit meinen Freundinnen." Kameramann Vern Moen hat die Geburt seines Sohnes verpasst - auch wenn er sie auf einer körnigen Skype-Übertragung verfolgen konnte.

abl/AFP/apn/dpa>

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Neu Zürcher
              Zeitung (NZZ) online, Logo 

6.10.2010: <Müllteppiche im Meer: Milliarden von Kunststoffteilchen gefährden marine Lebewesen> - Plastik geht von Bord - 3 Jahre Umdrehungszeit im Müllstrudel - Plastik im Wasser zerfällt kaum - Schattenwurf - Tiervergiftung - Tod in alten Plastiknetzen - Muschelwanderung am Plastik - Auswirkungen von Microplastik auf das Erbgut

Plastik auffischen und wiederverwerten, und gar kein neues Plastik mehr produzieren. Das wäre die Lösung bei diesem Problem. Aber die Industrie-Bosse wollen das scheinbar nicht, und so reitet die "Industrialisierung" die Welt in ein riesiges Plastikproblem. Es geht dabei nicht nur um tote Tiere, die Plastik statt Nahrung gefressen haben, sondern es geht am Ende um unser Erbgut, das durch Zusatzstoffe im Plastik verändert werden kann, Weichmacher etc. Der Plastikschaden dieser Welt ist riesig, und scheinbar kümmert sich kaum jemand darum. Aber lesen Sie selbst:

aus: Neue Zürcher Zeitung (NZZ) online; 6.10.2010;
http://www.nzz.ch/nachrichten/wissenschaft/muellteppiche_im_meer_1.7846889.html

<Plastic-Müll bedroht nicht nur die Weltmeere, sondern auch Flüsse wie hier in Manila.
In den Ozeanen schwimmen riesige Müllteppiche aus Plastic. Welche Risiken dies mit sich bringt und wie man des Problems Herr werden könnte, ist Gegenstand der Forschung.

Katharina Dellai-Schöbi

Badeentchen und Feuerzeuge haben zwei Dinge gemeinsam: Sie sind aus Kunststoff – und unzählige davon treiben, zusammen mit anderem Plasticabfall, in den Ozeanen. Diese riesigen Müllteppiche bleiben nicht ohne Folgen für die Lebewesen und könnten auch dem Menschen als letztem Glied in der Nahrungskette schaden. Besorgt zeigen sich die Fachleute vor allem über mikroskopisch kleine Plasticteilchen, die möglicherweise in den Körper eindringen und dort Giftstoffe freisetzen können.

Drei Jahre für eine Runde

Als von April bis Juli dieses Jahres, nach der Explosion der Ölplattform «Deepwater Horizon», rund 780 Millionen Liter Erdöl in den Golf von Mexiko sprudelten, verendeten unzählige Tiere, und viele Personen, die von der Fischerei abhängig waren, verloren ihre Lebensgrundlage. Das volle Ausmass der Schäden dürfte kaum je erfasst werden, doch wenigstens bleibt die Hoffnung, dass Bakterien innerhalb von einigen Jahren einen Grossteil des Öls abgebaut haben werden. Anders sieht es bei der Verschmutzung der Meere durch Abfall aus. Bis zu 80 Prozent des im Meer treibenden Mülls sind aus Plastic – und gegen dieses können Mikroorganismen nichts ausrichten.

Plastic ist seit Beginn seiner Massenproduktion vor rund 60 Jahren nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Pro Jahr werden heute rund 300 Millionen Tonnen Kunststoff hergestellt; man spricht gar vom «Plasticzeitalter». Haben die Kunststoffartikel ausgedient, wird ein Teil von ihnen rezykliert. Viele Plasticabfälle aber gelangen durch den Wind und die Flüsse in die Meere. Einkaufstüten und PET-Flaschen sind dort ebenso zu finden wie Plasticteile im Millimeterbereich, die als Rohmaterial für Kunststoffprodukte dienen oder in Reinigungsprodukten als Schleif- und Scheuermaterial verwendet werden. Spuren hinterlässt auch die Schifffahrt. Zwar ist es seit 1990 durch das Marpol-Abkommen weltweit verboten, Plasticmüll ins Meer zu kippen, doch längst nicht jedes Schiff hält sich daran. Bei stürmischer See können Frachter zudem ihre Ladungen verlieren. So gingen 1992 in einem berühmten Beispiel 29 000 Badeentchen über Bord eines Schiffes, das von Asien in die USA unterwegs war.

Im Wasser beginnt für das Plastic eine jahrelange Odyssee. Einige Teilchen gelangen mit den Strömungen in die abgelegensten Regionen. David Barnes vom British Antarctic Survey in Cambridge etwa entdeckte 2008 in der Amundsensee, einem Randmeer des Südpolarmeers, zwei Kunststoffverpackungen und eine Boje. Die meisten Kunststoffteile aber werden irgendwann von kreisförmigen Meeresströmungen erfasst und zu einem Teppich zusammengeschoben. Wie auf einem riesigen Karussell rotieren sie daraufhin ständig im Kreis, so auch im «Great Pacific Garbage Patch» im Nordpazifik, dessen Fläche fast vier Mal so gross ist wie Deutschland. Das Treibgut braucht rund drei Jahre, um eine Runde in diesem «Müllkarussell» zu drehen. Das konnten Fachleute mit Hilfe der über Bord gegangenen Badeentchen nachweisen, von denen einige Exemplare etwa alle drei Jahre an die Küsten von Nordamerika gespült werden.

Dass der Müll zunehmend an den Stränden landet und in die Tiefsee absinkt, könnte laut Barnes zusammen mit dem Marpol-Abkommen dazu geführt haben, dass sich die Menge der Plasticteile auf offener See über das vergangene Jahrzehnt stabilisierte, obwohl die Kunststoffproduktion zunahm. Gemäss Schätzungen von Experten treiben heute 13 000 bis 18 000 Partikel auf einem Quadratkilometer Wasser, im «Great Pacific Garbage Patch» könnten es gar Millionen sein.

Magnet für Giftstoffe

Diese riesigen Müllmengen bleiben nicht ohne Folgen. Gerade die Eigenschaften, die wir am Plastic schätzen, machen es gefährlich für die Umwelt. Zu leicht werden die Teilchen verfrachtet, zu lange überdauern sie an Orten, an denen sie nicht sein sollten. So wurden zum Beispiel vor wenigen Jahren im Magen eines Albatros Kunststofffragmente eines Flugzeuges gefunden, das im Zweiten Weltkrieg abgestürzt war. Die Fachleute gehen davon aus, dass Plastic Hunderte oder gar Tausende von Jahren erhalten bleibt. Langfristig zerfalle es zwar durch UV-Strahlung und mechanische Prozesse in immer kleinere Stücke, sagt Barnes. Im Meer jedoch – und vor allem in der Tiefsee – dürfte der Zerfall aufgrund der tiefen Temperaturen und der niedrigen UV-Einstrahlung länger dauern.

Welche Folgen der auf den Meeresgrund abgesunkene Kunststoff und die damit verbundene künstliche Verhärtung des Meeresbodens haben, darüber können die Wissenschafter zurzeit nur spekulieren. Laut dem Meeresgeologen Murray Gregory von der University of Auckland in Neuseeland könnte das Plastic die dortige Artengemeinschaft verändern. Die sich ablagernde Kunststoffdecke könnte zudem den Gasaustausch zwischen Boden und Wasser beeinträchtigen und so zu einem Sauerstoffmangel führen, meint der Forscher.

Besser bekannt als die Folgen am Meeresgrund sind diejenigen an der Oberfläche. So bleibt unter anderem dem pflanzlichen Plankton unter den Müllteppichen zu wenig Licht für die Fotosynthese, und kleine sesshafte Tiere wie Muscheln treiben auf den Kunststoffteilen in fremde Gebiete, wo sie zu invasiven Arten werden und einheimische Spezies verdrängen können. Experten gehen zudem davon aus, dass der Plasticmüll in den Meeren jedes Jahr rund einer Million Meeresvögeln, 100 000 Säugetieren und unzähligen Fischen das Leben kostet. In alten Fischernetzen und Seilen [aus Plastik] zum Beispiel verfangen sich viele Arten, was zu schweren Verletzungen führen kann. Meist ersticken die Tiere schliesslich oder sterben beim verzweifelten Versuch, sich zu befreien, vor Entkräftung. Plastic wird auch oft mit Nahrung verwechselt. Meeresschildkröten etwa halten Plasticsäcke für Quallen. Der Abfall kann den Magen-Darm-Trakt verletzen und blockieren; die Tiere verhungern dann mit vollem Magen.

Während solche Folgen von grösserteiligem Plasticmüll gut dokumentiert sind, sind diejenigen von sogenanntem Mikroplastic, das je nach Definition kleiner als ein bis fünf Millimeter gross ist, nicht bekannt. Der Meeresbiologe Richard Thompson von der University of Plymouth konnte jedoch in Laborexperimenten zeigen, dass untere Glieder der Nahrungskette, wie Wattwürmer oder Flohkrebse, Mikroplastic aus der Umwelt aufnehmen können und die Partikel bei Miesmuscheln gar vom Magen in die Körperflüssigkeit der Tiere gelangen. Ob und welche Auswirkungen das auf die Tiere hat, muss aber erst noch untersucht werden.

Zwar geht man laut Thompson davon aus, dass Kunststoff im Körper nicht abgebaut werden und aufgrund seiner Grösse auch nicht in die Zellen gelangen kann. Doch das Plastic enthalte Substanzen, die sich lösen und das Erbgut verändern oder in das Hormonsystem eingreifen könnten. Zu diesen Stoffen gehören Weichmacher und bromierte Flammschutzmittel, die dem Kunststoff bei der Herstellung beigemengt werden, aber auch hydrophobe Substanzen wie polychlorierte Biphenyle, die sich im Wasser an das Plastic anlagern. In der Tat wirkt dieses wie ein Magnet für solche Chemikalien; Studien haben gezeigt, dass ihre Konzentration am Plastic bis zu eine Million Mal höher sein kann als im umgebenden Wasser. Experimente lassen vermuten, dass die Schadstoffe vom Plastic in den Organismus diffundieren können, wobei Verdauungssekrete die Ablösung der Substanzen fördern dürften. In grösseren Arten, die sich von kontaminierten Beutetieren ernähren, könnten sich die Schadstoffe dann anreichern und so schliesslich auch auf unserem Teller landen, fürchten die Forscher.

Vermehrte Rezyklierung

Die negativen Auswirkungen, die Plasticmüll in den Ozeanen haben kann, und die zunehmende Kunststoffproduktion – laut Thompson wurde in den letzten zehn Jahren so viel Kunststoff hergestellt wie im gesamten 20. Jahrhundert – rufen nach einer raschen und nachhaltigen Lösung. Doch die riesige Fläche der Meere und die unüberschaubaren Abfallmengen stehen effizienten Massnahmen bis jetzt im Weg. Den Plasticmüll etwa abzuschöpfen, ist kaum realistisch, zu hoch wären der Aufwand und die Kosten, zu gross der tägliche Nachstrom in die Meere.

In den letzten Jahren wurde daher die Produktion von abbaubaren Kunststoffen vorangetrieben. Biologisch abbaubare Kunststoffe einerseits werden meist aus pflanzlichen Materialien hergestellt und können durch Mikroorganismen abgebaut werden. Sie sind allerdings nicht für den Abbau in freier Natur, sondern in Kompostieranlagen gedacht. Sogenannte oxoabbaubare Stoffe andererseits basieren oft auf Erdöl und zerfallen durch den Einfluss von UV-Licht oder Hitze. Dass diese Materialien das Abfallproblem lösen können, glaubt Thompson aber nicht. Denn in den Meeren dürften biologisch abbaubare Kunststoffe wegen der tiefen Temperaturen und der im Vergleich zu Kompostieranlagen andersartigen Mikroorganismen-Gemeinschaft nur sehr langsam zersetzt werden, und beim Zerfall oxoabbaubarer Kunststoffe blieben nichtabbaubare Partikel übrig.

Die effizienteste und billigste Lösung des Problems setzt laut Thompson daher an der Quelle an. Nicht mehr benutzter Kunststoff sollte nicht länger als Abfall, sondern als Rohmaterial angesehen und somit öfter rezykliert werden, wodurch auch weniger Rohöl gefördert werden müsste. Doch bis dahin dürfte es noch ein langer Weg sein. Ausserdem ist zu erwarten, dass die Schäden, die das in den Ozeanen treibende Plastic anrichtet, noch für Jahrhunderte anhalten dürften – selbst wenn die weitere Verschmutzung der Meere heute gestoppt würde.>

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20 minuten
                online, Logo

30.5.2013: <ETH warnt: Plastikmüll im Bodensee tötet Fische und Vögel>

aus: 20 minuten online; 30.5.2013;
http://www.20min.ch/schweiz/ostschweiz/story/28111118

<von Tabea Waser -

Forscher fanden im Genfersee viel Plastikmüll. Nun wird der Bodensee untersucht. Hier ist das Problem bekannt.

Forscher des Central Environmental Laboratory der ETH Lausanne haben im Genfersee eine überraschend hohe Konzentration von Mikroplastikteilchen festgestellt. Die Forscher um Florian Faure gehen davon aus, auch im Bodensee fündig zu werden. Die Untersuchung dazu beginnen diesen Sommer. «Wir nehmen Wasserproben und untersuchen Uferstellen, möglicherweise werden auch Fische untersucht», so Faure.

Das Interesse gilt vor allem dem Mikroplastik. Laut Faure gibt es mehrere Möglichkeiten, wie der Plastik ins Seewasser gelangt. «Durch Leute, die Abfälle ins Wasser werfen, durch Regenwasser, das Abfallresten in den See spült oder durch Abwässer, die Plastikteilchen enthalten».

Lange Zersetzungsdauer von Plastik

Feststoffe an der Oberfläche des Bodensees fallen auch dem Ermatinger Berufsfischer Wolfgang Ribi auf: «Plastiksäcke oder Pet-Flaschen bleiben gehäuft im Schilf hängen», so Ribi. Er ärgere sich über Leute, die Abfall einfach in den See werfen.
«Das Problem von Plastik ist vor allem seine lange Zersetzungsdauer», sagt Roland Riederer vom Amt für Natur, Jagd und Fischerei St. Gallen.

Der Plastikmüll ist nicht nur für das Auge unschön, er bedroht massiv Fische und Seevögel. Das Verschlucken der Plastikteilchen führe zur Blockierung von Verdauungstrakt und Atemwegen. Dazu kommt, dass «Fische verhungern, weil sie glauben es sei Nahrung», so Riederer.>

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Kurier online, Logo

10.5.2013: <19-Jähriger will Ozeane von Plastikmüll befreien> - ein intelligenter Mann will das Plastik an 24 Ströhmungspunkten herausfischen - "in nur fünf Jahren"

aus: Kurier online; 8.6.20113;
http://kurier.at/politik/weltchronik/endstation-meer-projekt-ocean-cleanup-array-der-19-jaehrige-boyan-slat-will-ozeane-von-plastikmuell-befreien/11.963.761

<Müllinseln, 16 Mal so groß wie Österreich: Ein junger Niederländer will das Meer aufräumen – in nur fünf Jahren.

Ganze 13.000 Plastikpartikel pro Quadratmeter Meeresoberfläche, insgesamt 142 Milliarden Kilogramm Müll in den Weltmeeren: Diesen unheimlichen Werten will der junge Niederländer Boyan Slat zu Leibe rücken – mit einer Erfindung, die an Einfachheit schwer zu überbieten ist. Mit Sieben, verankert an neuralgischen Strömungspunkten der Ozeane, soll der Müll aus dem Meer gefischt werden – ohne dabei der Tierwelt Schaden zuzufügen.

„Über die Meere zu fahren und den Müll einzusammeln, wäre teuer, unbeholfen und würde die Umwelt verschmutzen“, begründet Boyan Slat die Idee auf seiner Homepage. Sein Zugang ist da deutlich simpler. Die 24 geplanten Stationen, die den Projekttitel „Ocean Cleanup Array“ tragen, bedienen sich der natürlichen Strömung und filtern den Müll aus dem Wasser. Er wird gesammelt und zum Recycling an Land befördert. Um keine Tiere in Mitleidenschaft zu ziehen, sind keine Netze vorgesehen, sondern Trichter. Diese arbeiten nur mit der Kraft der Strömung - Tiere können daraus wieder entfliehen.

Rentabel und realisierbar

Insgesamt 7,25 Milliarden Kilogramm Plastikmüll könnten so aus den Meeren gefischt werden, meint Slat. Und das in nur fünf Jahren. Die Realisierbarkeit des Ganzen wird derzeit geprüft. Vorab-Studien bescheinigen dem Projekt allerdings, dass es durchaus machbar und effektiv sei. Auch finanziell sei es rentabel: Durch die Verwertung des Plastiks könne mehr Geld eingenommen werden, als das Projekt kostet, argumentiert der 19-Jährige.

Glauben schenken diesem Projekt übrigens auch andere: Slats Paper gewann die Auszeichnung für Best Technical Design der Uni Delft, bei der Konferenz iSea Clash of The Concepts bekam „The Ocean Cleanup“ außerdem vom niederländischen Umweltministerium den zweiten Preis. Und auch bei der hochrangig besetzten TED-Konferenz in Delft durfte Boyan Slat sein Projekt vorstellen – siehe Video.

http://www.youtube.com/watch?v=ROW9F-c0kIQ&feature=player_embedded#!>


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n-tv online, Logo

29.6.2013: Kleine Revolution: Plastik kann man aus Bananen produzieren - ganz ohne Öl - Erfindering Elif Bilgrin

aus: n-tv online: Ganz ohne Öl: Schülerin macht Plastik aus Bananen; 29.6.2013;
http://www.n-tv.de/wissen/Schuelerin-macht-Plastik-aus-Bananen-article10902376.html

<Ausgerechnet einer 16-jährigen Schülerin gelingt der Durchbruch: Zwei Jahre lang tüftelt sie, dann entwickelt sie eine Methode, die die Plastikproduktion revolutionieren könnte.

Bananen statt Öl: Eine türkische Schülerin hat eine Methode entwickelt, mit der die Schalen der gelben Südfrucht zu Plastik verarbeitet werden können. Die 16-jährige Elif Bilgrin tüftelte zwei Jahre lang an der Methode, für die sie nun in der US-Fachzeitschrift "Scientific American" als Gewinnerin eines Preises vorgestellt wurde. Während meist Erdöl als Rohstoff für die Plastikproduktion dient, kann mit Bilgins Methode die Zellulose der Bananenschale verwendet werden. Der so gewonnene Biokunststoff kann etwa zur Isolierung von Kabeln benutzt werden.

Bilgin, zu deren Vorbildern die französische Nobelpreisträgerin Marie Curie zählt, nennt die Wissenschaft ihre "Berufung". Sie wolle daran arbeiten, Lösungen für das wachsende Problem der Umweltverschmutzung zu finden, die aus petrochemisch erzeugtem Plastik entsteht", sagte die Schülerin der Zeitschrift. Einige Kunststoffe werden schon heute aus biologischen Abfallprodukten hergestellt, etwas aus Mangoschalen. Am weitesten verbreitet ist aber die Herstellung von Plastik aus Erdöl.

Für ihre Arbeit erhielt Bilgin den mit 50.000 Dollar dotierten Preis "Science in Action". Damit kann sie an einem Wettbewerb für Nachwuchsforscher teilnehmen, den der Internetkonzern Google im September in Kalifornien veranstaltet.

Quelle: n-tv.de , AFP>

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9.7.2013: Seit 50 Jahren ist die Welt voll mit Plastik - Plastikbestandteile gehen ins Blut über und provozieren hormonelle Wirkungen

aus: sein.de online: Plastik im Blut;
http://www.sein.de/archiv/2010/januar/plastik-im-blut.html

<Zahlreiche Studien beweisen, dass sich Chemikalien aus dem Kunststoff lösen und im Körper wie Hormone wirken – was den Stoffwechsel natürlich komplett durcheinander bringt. Dadurch können  gravierende Gesundheitsschäden auftreten, von Allergien und Fettleibigkeit bis hin zu Unfruchtbarkeit, Krebs und Herzerkrankungen. Auch die verfrühte Geschlechtsreife junger Mädchen wollen manche Forscher auf Plastik-Chemikalien zurückführen. Besonders gefährlich sind verschiedene Weichmacher, welche die Kunststoffe geschmeidig machen sollen – und der Plastik-Grundstoff Bisphenol A.

Bisphenol A – eine selbstproduzierte Seuche

Bisphenol A (BPA) ist allgegenwärtig: Es steckt in Autoteilen, Baustoffen, CDs, Zahnfüllungen, Lebensmittelverpackungen und Babyfläschchen. Aber es entweicht auch in die Umwelt, gelangt ins Grundwasser oder in den Hausstaub. BPA ist eine der meistproduzierten Chemikalien der Welt – drei Millionen Tonnen werden davon jährlich zusammengebraut. Sorglos stecken wir es unseren Babys in den Mund und trinken unser Wasser aus BPA-haltigen PET-Flaschen. Dabei sind selbst geringe Dosen schon extrem gesundheitsschädlich, denn BPA verhält sich im Körper wie ein künstliches Hormon. Die Spermienproduktion wird verringert, die Entwicklung des Gehirns beeinflusst, das Gewicht der Prostata erhöht und Veränderungen des Erbguts bewirkt, deren Auswirkungen sich erst nach Generationen zeigen. Wir alle haben mittlerweile nachweisbare Mengen BPA im Blut.

Eigentlich müssten die Plastik-Chemikalien auf Lebensmittelverpackungen unter den Zutaten aufgeführt werden – denn faktisch nehmen wir sie die ganze Zeit mit auf. Im Grunde genommen wären selbst Warnaufkleber wie auf Zigarettenpackungen mehr als angebracht. Aber noch wirken diese Chemikalien – allen Studien zum Trotz – im Verborgenen und weder die Politik noch die Konsumenten sind sich des Problems wirklich bewusst. Naturschutzverbände versuchen dies schon länger zu ändern – unter anderem durch kostenlose Blutuntersuchungen für EU-Politiker, die schon manchem die Augen geöffnet haben.>

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ORF online, Logo

Plastikbestandteile gehen ins Blut über

Video des ORF: Plastik im Blut (6 Min.)

https://www.youtube.com/watch?v=AnzSMmcKhRk



Leben ohne Plastik ist möglich - Europamagazin

Video: Leben ohne Plastik - Beispiel einer Familie bei Graz




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Facebook online, Logo

24.7.2013: Der "Abbau" einer Plastikflasche dauert 450 Jahre

aus: Facebook: Netzfrauen; 24.7.2013;
https://www.facebook.com/Netzfrauen?fref=ts

Abbauzeiten von Plastik,
                    Glas etc., Grafik
Abbauzeiten von Plastik, Schaumstoff, Alu, Glas etc., Grafik [10]

<Wie lange bleibt der Abfall? Geschätzte Abbauzeiten von häufigem Schwemmgut:
Papierblatt: 2-4 Wochen
Zeitung: 6 Wochen
Karton / Verpackung: 2 Monate
Augenbinde: 2 Monate
Milchkarton: 3 Monate
Baumwollhemd: 2-5 Monate
Photo-zersetzbare Sixpack-Ringe: 6 Monate
Zigarettenkippen, Wollsocken: 1-5 Jahre
Sperrholz: 1-3 Jahre
Plastiktüte: 10-20 Jahre
Styropor-Becher, Konservendose: 50 Jahre
Aludose: 200 Jahre
Sixpack-Ringe: 400 Jahre
Plastikflasche: 450 Jahre
Angelschnur: 600 Jahre
Glasflasche: unbestimmt>

Unerwähnt bleibt, dass die Gewässer und der Ozean laufend mit Plastikteilen und Weichmachern angereichert werden, so dass die Lebewesen immer unfruchtbarer werden.

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n-tv online, Logo

9.8.2013: Meeresschildkröten fressen immer mehr Plastikmüll

aus: n-tv online: Tödliche Plastikabfälle
: Bedrohte Meeresschildkröten fressen immer mehr Müll
http://www.n-tv.de/ticker/Bedrohte-Meeresschildkroeten-fressen-immer-mehr-Muell-article11147266.html

<Laut einer neuen Studie fressen die vom Aussterben bedrohten grünen Meeresschildkröten mehr Müll als je zuvor.

Vor allem Plastikabfälle können für die Tiere tödlich sein. Laut der australischen Studie nehmen sechs der insgesamt sieben Meeresschildkrötenarten inzwischen mit der Nahrung auch Müll auf. Alle sechs Arten gelten als gefährdet oder vom Aussterben bedroht - besonders besorgniserregend aber sei die Entwicklung bei der grünen Meeresschildkröte.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sie Müll schlucke, habe sich in den letzten 25 Jahren verdoppelt, sagte der Leiter der Studie, der Forscher Qamar Schuyler von der Universität von Queensland, der Nachrichtenagentur AFP. "Gerade sie scheint sehr viel mehr Abfall zu fressen als früher."

Die grüne Meeresschildkröte, auch Suppenschildkröte genannt, kann bis zu eineinhalb Metern groß und 80 Jahre alt werden. Für die in der Fachzeitschrift "Conservation Biology" veröffentlichten Arbeit haben die Forscher 37 ältere Studien analysiert sowie Aufzeichnungen von 1900 bis 2011 ausgewertet.

Quelle: n-tv.de , AFP>

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n-tv online, Logo

Italien 8.10.2013: Plastikmüll im Gardasee - und auch die dortigen Fische fressen das

aus: n-tv online: Dreck landet auf dem Teller: Plastikmüll verschmutzt Gardasee; 8.10.2013;
http://www.n-tv.de/wissen/Plastikmuell-verschmutzt-Gardasee-article11497506.html

<Es ist keine Gefahr, die auf entfernte Regionen in den Ozeanen beschränkt ist: Im beliebten Gardasee finden Forscher ungewöhnlich viele giftige Plastikteilchen. Fische verwechseln sie mit Nahrung - und werden dann selbst fangfrisch verspeist.

Plastikmüll gefährdet nicht nur die Ökosysteme in Ozeanen, sondern auch in Seen. Deutsche Forscher entdeckten am italienischen Gardasee mehr Plastikteilchen als erwartet. Die Partikel von weniger als fünf Millimetern Größe waren der Studie zufolge im Uferbereich des Sees zum Teil genauso dicht gestreut wie an Meeresstränden. Die Wissenschaftler um Christian Laforsch von der Universität Bayreuth und Reinhard Nießner von der Technischen Universität München warnen vor gesundheitlichen Gefahren auch an Süßwasserseen und fordern verstärkte Kontrollen. Ihre Studie veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift "Current Biology".

Größere Plastikstücke (z.B. Plastikfolien) werden durch Wasser und Strand in kleinste Teilchen gerissen und zerrieben..

Die winzigen Plastikteile stammten vorwiegend von Konsumgütern und Verpackungen. Sie geraten dem Bericht zufolge direkt oder über Mülldeponien in den See und in ufernahe Gebiete.

Nahrungskette endet beim Menschen

Da die Teilchen so klein sind, können Fische, Würmer und andere wirbellose Tiere sie mit Nahrung verwechseln. Damit steigt laut Studie das Risiko, dass giftige Plastikreste in die menschliche Nahrungskette gelangen. In Würmern, Schnecken, Muscheln, Wasserflöhen und Muschelkrebsen konnten die Forscher winzige fluoreszierende Kunststoff-Ablagerungen nachweisen. Diese Tiere sind am Gardasee heimisch und dienen als Nahrung für andere Tiere - beispielsweise Wasserflöhe, die eine Hauptnahrungsquelle für Fische sind. Und der kommt in vielen Restaurants fangfrisch auf den Tisch.

Die Experten hatten im Gardasee eine vergleichsweise geringe Wasserverschmutzung durch Plastik erwartet. Denn der See erstreckt sich direkt unterhalb der Alpen; Bäche und Flüsse haben keine lange Strecke zum See. Umso mehr überraschte die Forscher die hohe Zahl der Partikel. Sie vermuten, dass Süßwasserökosysteme nahe an städtischen Zentren und Industrien noch viel stärker betroffen sind.

"Generelles Warnsignal"

"Wir wollen die Ergebnisse der Analysen als ein generelles Warnsignal verstanden wissen", sagte Laforsch. "Plastikmüll ist eine Gefahr, die keineswegs nur auf ferne Regionen in den Ozeanen - wie etwa den bekannten Nordpazifikwirbel - beschränkt ist. Umweltwissenschaften und Umweltpolitik sollten sich für diese Problematik verstärkt interessieren."

Die Substanzen wie Polystyrol und Polyethylen würden in der Natur nicht oder nur langsam abgebaut. Der Nordstrand des Gardasees war den Forschern zufolge erheblich dichter mit Plastikmüll verunreinigt als die südlichen Ufer. Ursache sei die häufige südwestliche Windrichtung, die von der einheimischen Bevölkerung als "Ora" bezeichnet wird und den See - zusammen mit dem gegenläufigen "Vento" - zum Paradies für Surfer, Kiter und Segler macht.

Der Befund deckt sich mit Erkenntnissen, die ein kanadisches Forscherteam am Huron-See - einem der Großen Seen Nordamerikas - vor zwei Jahren veröffentlicht hat. Auch dort konzentrierten sich 94 Prozent der Kunststoff-Partikel auf eine einzige Uferregion.

Quelle: n-tv.de , dpa>

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Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ, Logo

2.11.2013: EU-Kommission will Plastiktüten bekämpfen

aus: Frankfurter Allgemeine Zeitung online: Starke Umweltbelastung
EU-Kommission will Plastiktüten den Kampf ansagen; 2.11.2013;
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/starke-umweltbelastung-eu-kommission-will-plastiktueten-den-kampf-ansagen-12645426.html

Plastiktüten werden immer mehr zum Problem. Nicht richtig entsorgt, gelangen sie in die Meere, töten Fische und Vögel, die die Plastikreste fressen. Die EU-Kommission stellt am Montag ein Maßnahmenpaket vor, um die enorme Belastung für die Umwelt einzudämmen.

Für den Wochenendeinkauf ist sie praktisch, sie belastet aber immer mehr die Umwelt: die Plastiktüte. 71 Plastiktüten kommen pro Jahr auf jeden Bundesbürger, auf jeden EU-Bürger sogar knapp 200 Tüten. Und damit beginnt das Problem: Denn viele Tüten enden statt in Müllanlagen in der Natur, über Flüsse gelangen sie ins Meer. Weniger in Deutschland, vor allem aber in Ländern ohne eine vernünftige Abfall- und Kreislaufwirtschaft und mit riesigen Mülldeponien. Auf den Ozeanen treiben Plastikteppiche. Fische und Vögel verschlucken winzige Kunststoffpartikel, in den Mägen toter Meeresbewohner werden immer wieder große Plastikfetzen gefunden.

Die EU-Kommission will die enorme Umweltbelastung eindämmen und sagt den Plastiktüten nun verstärkt den Kampf an. Am Montag will Umweltkommissar Janez Potocnik den Entwurf für eine Richtlinie vorstellen. Sie soll helfen, den Verbrauch zu verringern. Dem Papier nach hätten die EU-Staaten selbst die Wahl, Steuern und Abgaben zu erheben oder Plastiktüten ganz zu verbieten. Bisher ist das den Ländern nicht erlaubt.

Gerade in Osteuropa ist der Verbrauch von Plastiktüten hoch

Die Umweltexperten schlagen vor, ein europaweites Ziel zur Reduzierung von Plastiktüten festzulegen - ähnlich wie beim Treibhausgas-Ausstoß. Ein Vorschlag ist, dass 2020 jeder EU-Bürger im Schnitt jährlich nur noch rund 40 Plastiktüten verbraucht.

In Deutschland gibt es seit den 70er Jahren Plastiktüten in Supermärkten nur noch für einen Tütengroschen - heute oft 10 Cent. Das Umweltbundesamt (UBA) fordert, eine Bezahlpflicht auch in Kaufhäusern, Elektro- oder Bekleidungsgeschäften einzuführen. In Irland ist durch eine Abgabe von 22 Cent je Tüte der Verbrauch pro Bürger und Jahr von 328 auf 21 zurückgegangen.

Das Problem: In vielen EU-Ländern werden Tüten umsonst abgegeben, gerade in Osteuropa liegt der Verbrauch nach Zahlen der EU-Kommission bei über 500 Tüten pro Kopf. Wichtige Elemente im Kampf gegen die Plastikflut sind eine Mehrfachbenutzung und ein gutes Kreislaufwirtschaftssystem wie in Deutschland, damit Plastik stärker wiederverwertet wird.>

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Handelsblatt online, Logo

3.11.2013: Menschen nehmen immer mehr Plastik ins Blut auf

aus: Handelsblatt: In unserem Blut fließt Plastik, 4.11.2013;
http://www.handelsblatt.com/technologie/das-technologie-update/healthcare/bisphenol-a-in-unserem-blut-fliesst-plastik/9012072.html

<Durch die Luft, über die Haut und vor allem über die Nahrung nehmen die Menschen mehr Plastik denn je auf. Studien deuten drauf hin, dass Krebserkrankungen, Fettleibigkeit und Unfruchtbarkeit darauf zurückzuführen sind.

DüsseldorfDer Blick in den Einkaufswagen zeigt: Mutter Erde ist in den vergangenen 60 Jahren zu einem Plastik-Planeten verkommen. Der Salat im Supermarkt ist hygienisch sauber abgepackt, der Käse in beschichtetes Papier eingewickelt. Der Joghurt ruht in kleinen Bechern und das Mineralwasser ist in PET-Flaschen abgefüllt.

80 Prozent der im Supermarkt verfügbaren Waren kommt mittlerweile mit Plastik in Kontakt. Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts haben Kunststoffe einen regelrechten Siegeszug hingelegt. Die Industrie schätzt das Material als stabil, leicht und individuell einsetzbar. Schon bei niedrigen Temperaturen lässt sich Plastik formen. Die Herstellung der Verpackungen ist entsprechend kostengünstig.

Weit über 250 Millionen Tonnen Plastik werden jährlich weltweit produziert, 65 Millionen davon allein in Deutschland. Entsprechend häufen sich die Müllberge. Inzwischen gibt es sechs Mal mehr Plastik als Plankton im Meer. Und selbst vor dem menschlichen Körper macht das Material nicht halt. Studien haben gezeigt, dass in unserem Blut und Urin mittlerweile Bestandteile von Plastik schwimmen.

Plastinierte Menschen

„Die Menschen in den industrialisierten Staaten sind mittlerweile zu über 90 Prozent chronisch mit Bisphenol A (BPA) belastet, also sozusagen ‚plastiniert‘“, sagt Dieter Swandulla, Institutsdirektor der Physiologie II an der Universität Bonn. „In nahezu jeder Urinprobe lassen sich nennenswerte Konzentrationen von BPA nachweisen.“ Bisphenol A gilt als besonders gesundheitsschädlich. „Dabei handelt es sich um ein synthetisches Hormon, das östrogene Wirkung hat. Man hat herausgefunden, dass seine Aufnahme zu Fettleibigkeit, Diabetes und Herzkreislauferkrankungen führen kann“, erklärt Swandulla.

Eingang in das Plastik erhält BPA durch den chemischen Prozess, der kleine Erdöl- oder Erdgas-Moleküle in eine lange Molekülkette verwandelt. Dabei fügt die Industrie in der Regel bestimmte Stoffe (Monomere) hinzu, die das Material besonders hart machen soll. „Bisphenol A ist so ein Monomer, das für Polykarbonat und Epoxidharze als Ausgangsprodukt dient“, sagt Swandulla.

Ohne BPA wäre Hartplastik nicht denkbar. Es ist die meistproduzierte Chemikalie der Welt. Sie kommt in vielen Alltagsprodukten, wie Konservendosen, CDs, Autoarmaturen, Zahnfüllungen, Spritzen und Spielzeug vor. Außerdem findet sich der Stoff auf Thermopapier, aus dem zum Beispiel Kassenzettel oder Zugtickets gedruckt werden. Und über all diese Produkte findet er seinen Weg in unsere Körper.

„Das BPA ist sehr gut fettlöslich. In den Körper gelangt es sowohl über die Nahrung, als auch über die Haut. Es kann sogar mit dem Hausstaub über die Atmung in unseren Körper gelangen“, so Swandulla. Neueste Untersuchungen zeigen, dass es vor allem sehr gut über die Mundschleimhaut aufgenommen wird. Und das bleibt nicht ohne Folgen.

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Facebook online, Logo  YouTube online, Logo

2012 ca.: Video: Seevögel verhungern, weil sie aus dem Meer Plastikteile fressen

aus: Facebook: Video: Ihr werdet euren Augen nicht glauben!!!
https://www.facebook.com/photo.php?v=202792913208286
aus: Youitube: Video: Ihr werdet euren Augen nicht glauben!!!
http://www.youtube.com/watch?v=Psn_pXJJ0bU

Seevögel verhungern mit
                    Plastikteilen im Bauch
Seevögel verhungern mit Plastikteilen im Bauch [11]





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Deutsche Wirtschaftsnachrichten online, Logo

Insel Tershelling (Holland) 8.11.2013: Pottwal stirbt wegen Plastikfutter an Hunger vor der Küste

Pottwal stirbt wegen
                    Plastikfutter an Hunger vor der holländischen Küste
Pottwal stirbt wegen Plastikfutter an Hunger vor der holländischen Küste [12]

aus: Wal verendet vor Küste, weil er zu viele Plastik-Abfälle geschluckt hat; 8.11.2013;
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/11/08/wal-verendet-vor-kueste-weil-er-zu-viele-plastik-abfaelle-geschluckt-hat/

<An der niederländischen Küste ist ein riesiger Pottwal verendet. Bei der Obduktion des gestrandeten Pottwales entdeckten Wissenschaftler, dass sein Magen voll mit Plastik-Müll war. Die Natur zahlt einen hohen Preis für den hemmungslosen Konsum in der zivilisierten Welt.

Auf der niederländischen Insel Tershelling ist ein gestrandeter Wal verendet. Der 13,5 Meter lange Pottwal konnte nicht mehr gerettet werden. Der Grund ist erschreckend: Bei der Obduktion wurde festgestellt, dass sein Magen voller Plastik war. 

Das Tier hatte 59 verschiedene Plastik-Teile verschluckt, mit einem Gesamtgewicht von fast 20 Kilogramm, berichtet realnews. Die meisten Teile kamen von Plastik-Abdeckungen, die für Gewächshäuser in den Niederlanden verwendet werden. Dort werden vor allem Tomaten für den europäischen Markt angebaut.

Der Tod des Tieres ist kein Einzelfall.

Im März 2013 wurde in Spanien ein zehn Meter langer toter Wal gefunden. In seinem Magen waren 59 verschieden Plastikteile mit einem Gesamtgewicht von 17 Kilogramm. Das meiste Plastik stammte von Gewächshäusern aus Almeria und Grenada. Dort werden für den europäischen Markt Tomaten angepflanzt. Todesursache war Darmversagen, berichtet RN. Bereits 1989 wurde in einem toten Wal in Italien massenhaft Plastik gefunden. Todesursache war Magenverstopfung.

Nicht nur Wale sterben an Plastik, mehr als eine Million Seevögel und rund 100.000 Meeressäuger sterben jährlich aufgrund von Plastikteilen in den Ozeanen.

Von den jährlich bis zu 240 Millionen Tonnen produzierten Plastik gelangen mehr als 6,4 Millionen ins Meer, berichtet der Naturschutzbund Deutschland. Auf jedem Quadratkilometer der Wasseroberfläche finden sich bis zu 18.000 Plastikteile. Das sind aber nur die sichtbaren 15 Prozent. Der Rest sinkt auf den Meeresboden.

In einigen Meeresregionen befindet sich sechs Mal so viel Plastik wie Plankton. Der Abfall wird manchmal in sogenannten Müllstrudeln konzentriert. Der wohl bekannteste Müllteppich ist der „Great Pacific Garbage Patch“ im Nordpazifik. Dieser hat inzwischen die Größe von Mitteleuropa.

Der Preis für den hemmungslosen Konsum ist hoch: Die Natur bezahlt dafür, dass den Konsumenten eingeredet wird, sie müssten alles zu jeder Jahreszeit kaufen können – und das möglichst billig. Die Industrie unternimmt alles, um die Kunden zufriedenzustellen. Beide – Industrie und Konsumenten – nehmen zu viel an Schaden in Kauf, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen.

Wale sind auch Symbole, und ihr Sterben erst recht.

Selbst die größten Tiere sind einer außer Kontrolle geratenen Menschheit nicht gewachsen.>

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n-tv online, Logo

22.11.2013: Leberschäden bei Fischen durch Plastikmüll

aus: n-tv online: Plastikabfall verursacht Leberschäden: Schadstoffe im Müll vergiften Fische; 22.11.2013;
http://www.n-tv.de/wissen/Schadstoffe-im-Muell-vergiften-Fische-article11770291.html

<Ein Verbot von Plastiktüten würde besonders wasserreiche Regionen freuen. Denn Plastikmüll verschmutzt nicht nur Flüsse und Meere, winzige Kunststoffteilchen machen auch den Fischen zu schaffen: Sie können sogar Leberschäden erleiden.

Fische bekommen Leberschäden, wenn sie schadstoffbelasteten Plastikmüll fressen. Das Plastik dient den Schadstoffen quasi als Transportmittel in die Nahrungskette, berichtet eine US-amerikanische Forschergruppe im britischen Online-Journal "Scientific Reports".

Mikroskopisch kleine Kunststoffteilchen verschmutzen in großer Menge die Meere und Küsten. Eine Vielzahl von Tieren nimmt diese Teilchen aus der Umwelt auf. Am Plastik lagern sich - bereits in der Produktion oder anschließend in der Umwelt - künstliche und auch natürliche Chemikalien an, die von den Tieren mit aufgenommen werden.

Plastik ist doppelt giftig

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Chelsea Rochman von der Universität Kalifornien und ihre Kollegen untersuchten die Auswirkung sogenannter PBTs (persistente bioakkumulative und toxische Substanzen) auf Reiskärpflinge. In Experimenten waren die kleinen Fische mehr als zwei Monate lang über Wasser und Nahrung dem Kunststoff Polyethylen, der beispielsweise in Plastiktüten und Folien Verwendung findet, und den daran anhaftenden Schadstoffen ausgesetzt. Die Fische reicherten in diesem Zeitraum die gefährlichen Substanzen in ihrem Gewebe an. Zudem schädigten die Stoffe die Leber der Fische.

Die Forscher verglichen zudem den Effekt von "sauberem" und schadstoffbelastetem Plastik. Während beide Kunststoffe die Leber belasteten, fiel die Schädigung beim verunreinigten Plastik deutlich stärker aus. Die Giftigkeit stammt demnach sowohl von den anhaftenden Schadstoffen als auch vom Plastik selbst. Es gelte nun, die Auswirkungen dieser und ähnlicher Stoffe auf andere Organismen zu untersuchen, betonen Rochman und ihre Kollegen.

198 Beutel pro Kopf

Derzeit werden jährlich etwa 280 Millionen Tonnen Plastik weltweit produziert, Tendenz steigend. Etwa ein Drittel davon ist Polyethylen. Polyethylen lagert besonders stark organische Schadstoffe an und ist eine der häufigsten Komponenten von Plastikmüll im Meer. Bisher gibt es nur wenige Untersuchungen zu den Auswirkungen der Mischung aus Kunststoff und angelagerten Substanzen auf die Umwelt.

Nach Angaben der EU-Kommission wehen vor allem Plastikbeutel in Flüsse und Meere und schaden der Umwelt. Jeder Europäer verbraucht nach Angaben der Behörde 198 Plastikbeutel pro Jahr, etwa 90 Prozent davon aus leichtem Material. In Deutschland, wo ein funktionierendes Abfall- und Recyclingsystem die Umweltbelastungen verringert, sind es 71 Tüten. Mehr als 500 Plastiktüten pro Kopf verbrauchen nach Angaben der Kommission unter anderem Portugal, Polen und Ungarn. Sie will den EU-Staaten künftig erlauben, leichte Einkaufstüten zu verbieten.

Quelle: n-tv.de , dpa>


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Netzfrauen online, Logo

14.4.2014: San Francisco verbietet Plastikflaschen in der Öffentlichkeit

aus: Netzfrauen online: TOP! San Francisco verbietet den Verkauf von Plastik-Wasserflaschen; 14.4.2014;
http://netzfrauen.org/2014/04/14/san-francisco-wurde-gerade-die-erste-grosse-us-stadt-die-den-verkauf-von-kunststoff-wasserflaschen-verboten-hat/

<San Francisco hat nun ein Verbot für den Verkauf von Einweg-Wasserflaschen auf öffentlichen Grundstücken und bei städtischen Veranstaltungen ausgesprochen, die erste große US-Stadt, die diesen Schritt unternimmt.

Das Verbot wird schrittweise alle Flaschen, die 21 Unzen (595,34 g) oder weniger wiegen, innerhalb der nächsten vier Jahre aus der Stadt verbannen.

Dieses Umdenken wird Auswirkungen auf städtische Gebäude, Parks und Festivals sowie die Verkäufer, die dort einen Verkaufsstand haben, Lebensmitteltransporteure und Straßenfeste haben.

Ausnahmen wird es für einige Outdoor-Sportveranstaltungen geben – wenn keine andere adäquate Wasserquelle zur Verfügung steht.

Es ist noch nicht lange her, dass unsere Welt nicht nach Kunststoff-Wasserflaschen süchtig gewesen ist”, sagte David Chiu, Board of Supervisors President. Erst in den 1990er Jahren erlebte die jetzt 60 Milliarden schwere Kunststoff-Wasserflaschen-Industrie auf Grund von massiven Marketing- und Vertriebskampagnen ein enormes Wachstum.”

Mit einer Abnahme von beeindruckenden 29 Milliarden Flaschen in jedem Jahr verbrauchen die USA mehr Wasser in Flaschen, als jede andere Nation. Um all diese Flaschen herzustellen, werden 17 Mio. Barrel Rohöl benötigt. Das entspricht dem Kraftstoff, den 1 Million Fahrzeuge benötigen, um sie für 12 Monate auf den Straßen zu halten!

Und von diesen 29 Milliarden Wasserflaschen werden am Ende lediglich 13 Prozent recycelt. Auf Mülldeponien dauert es Jahrhunderte bis eine Plastikflasche biologisch abgebaut wird und wenn sie verbrannt wird, werden toxische Nebenprodukte in die Atmosphäre freigesetzt.

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich liebe San Franciscos neue BYOWB (bring your own water bottle) Politik.

San Francisco im Bundesstaat Kalifornien ist der ist U.S.-Spitzenreiter im Bereich Umwelt- und Klimaschutz. Die herausragenden Leistungen der Stadt gehen unter anderem auf die grünen Initiativen zurück, wie beispielsweise bei der Förderung umweltfreundlicher Transportmittel. Nachhaltige Wirtschaft, Recycling von Abfällen, Bio-Produkte – San Francisco hat sich an die Spitze der neuen Öko-Welle in den USA gesetzt. San Francisco hat bereits 2007 als erste Stadt die umweltschädlichen Beutel in den großen Lebensmittelläden abgeschafft. Mehr als die Hälfte der Berufspendler nutzen öffentliche Verkehrsmittel und bereits eine große Anzahl von Hotels trennt Müll, nutzt kein Chlor, aber dafür Bio-Produkte und entwickelt Programme, um Energie einzusparen.

Nun hat San Francisco als erste große US-Stadt, den Verkauf von Kunststoff-Wasserflaschen verboten. Die Metropole bemüht sich in allen Bereichen um Umweltfreundlichkeit und wird ihrer Vorreiterrolle wieder mal gerecht.

Netzfrau Kerstin Hördemann

Das Original der Meldung finden Sie hier: SAN FRANCISCO JUST BECAME THE FIRST MAJOR U.S. CITY TO BAN THE SALE OF PLASTIC WATER BOTTLES>

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Der Standard online, Logo

9.5.2014: Sich selbst reparierendes Plastik erfunden

http://derstandard.at/1399507101073/Neuer-Kunststoff-kann-sich-selbst-reparieren
Neuer Kunststoff kann sich selbst reparieren

Washington - Wieder einmal hat sich die Wissenschaft ein Vorbild bei der Natur genommen - konkret daran, wie ein Gewebe Wunden verschließt. US-Forscher haben nämlich einen speziellen Kunststoff entwickelt, der sich selbst repariert. Wird ein Loch durch das spröde Material gebohrt, setzen winzige Kapillaren ein Gel frei, das den Hohlraum füllt und härtet, wie die Forscher in "Science" berichten. Damit sei erstmals ein synthetisches Material geschaffen worden, das neues Gewebe bilden kann. Das Prinzip könnte künftig bei selbstreparierenden Bauteilen - von der Autostoßstange bis hin zu Schutzschichten von Raumfahrzeugen - eingesetzt werden. (red, DER STANDARD, 10. 5. 2014)

Abstract
Science: "Restoration of Large Damage Volumes in Polymers"

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Schweizer Fernsehen online, Logo

Öko-Test 20.6.2014: Mikroplastik in 75% der Peeling-Pasten

aus: Schweizer Fernsehen online: Drei von vier Peelings enthalten Mikroplastik; 20.6.2014;
http://www.srf.ch/konsum/tests/testsieger/drei-von-vier-peelings-enthalten-mikroplastik

<Das deutsche Magazin «Öko Test» hat Gesichts-Peeling-Crèmen auf problematische Inhaltsstoffe getestet. Fazit: Nur vier Naturkosmetika erhielten das Testurteil «sehr gut». Von den anderen Produkten war nur die Hälfte «gut». Fast alle enthielten Polyethylen-Plastik als Abrubbel-Mittel.

22 Gesichts-Crèmen mit Peeling-Effekt hat das deutsche Test-Magazin «Öko Test» auf Inhaltsstoffe geprüft. Dabei wurde neben allergieauslösenden Stoffen besonders darauf geachtet, was für Peeling-Stoffe die Kosmetika enthalten.

Die winzigen Teilchen sollen beim eincremen die überflüssigen Hautschuppen wegrubbeln und die Haut zart machen. Sie dringen zwar nicht in die Haut ein, gelangen aber nach dem abwaschen in die Umwelt und finden sich dann in Lebensmitteln wieder («Kassensturz» vom 25.03.14: Test zeigt Plastik im Honig).

Die getesteten Stoffe

  • Massgebliche Bestandteile zum peelen
  • Parfüm
  • Allergieauslösende Duftstoffe
  • PEG/ PEG-Derivate
  • Weitere umstrittene Stoffe

Wie gut die Crèmen peelen wurde nicht getestet.

Die besten drei Natur-Peelings

Lavera Klärendes Peeling Ginkgo & Jojobaperlen
Testurteil: Sehr gut
Peeling-Mittel: Mineralisch (Kieselerde)
Preis: 7.35 CHF/ 50ml

Logona Creme-Peelink Bio-Aloe
Testurteil: Sehr gut
Peeling-Mittel: Mineralisch (Kieselsäure)
Preis: 14.30 CHF/ 75ml

Martina Gebhart Peeling Soft Face & Décolleté
Testurteil: Sehr gut
Peeling-Mittel: Mineralisch (Loess)
Preis: 22.90 CHF/ 100ml

Die besten drei herkömmlichen Peelings

Balea Sanftes Peeling Gel
Testurteil: Gut
Peeling-Mittel: pflanzlich (Bambus-Pulver)
Preis: 2.90¤*

Cien Faces Tägliches Waschpeeling Aquarich
Testurteil: Gut
Peeling-Mittel: Polyethylen
Preis: 2.49 CHF/ 150ml

Clinique Wasserlösliches Peeling
Testurteil: Gut
Peeling-Mittel: Polyethylen
Preis: 40.- CHF/ 100ml

Der Gesichtspeeling-Test mit ausführlicher Tabelle kann für 2.50 Euro bezogen werden bei oekotest.de. *= In der Schweiz nicht erhältlich. Preise am 20.Juni 2014. Quelle: Magazin «Öko Test» vom Juni 2014.

Mikroplastik in Lebensmitteln: Kosmetikprodukte unter Verdacht

Viele Kosmetikprodukte beinhalten kleine Plastikkügelchen. Diese Mikro-Kügelchen gelangen in die Umwelt. Auch in Honig, Milch und Trinkwasser wurden sie gefunden. Die Folgen sind noch nicht abzuschätzen. «Kassensturz» zeigte im Januar, welche Produkte Plastik beinhalten und wie die Branche jetzt reagiert. Zum Artikel.>

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Netzfrauen online, Logo

24.9.2014: Grausame Zustände im Meer: <Plastikmüll-Teppiche im Ozean – Plastik als Fischfutter?>

aus: Netzfrauen online
http://netzfrauen.org/2014/09/24/plastikmuell-teppiche-im-ozean-fischfutter/#more-18702

<Wo ist unser Müll geblieben?

Etwa 99 Prozent des Plastikmülls in den Ozeanen ist verschwunden. Wo er abgeblieben ist, sollte uns allen Angst machen. Experten vermuten, dass Fische einen bedeutenden Teil unseres Mülls fressen.

Von Wasserflaschen bis zu Mikropartikeln in unserem Waschgel, schicken wir jedes Jahr Millionen Tonnen Plastik in die Ozeane. Das bringt nicht nur Umweltschäden in Höhe von 13 Milliarden US-Dollar mit sich, sondern es kostet auch vielen Meerestieren das Leben. Sie ersticken an unserem Abfall!!! Eine neue Studie hat sogar noch schrecklicheres zu Tage gefördert: Etwa 99 Prozent des Ozeanplastiks ist verschwunden. Es besteht die Möglichkeit, dass ein großer Teil davon auf unseren Tellern landet.

Weltweite Studie zum Verbleib unseres Plastikmülls in den Ozeanen

Die Studie, die vor kurzem in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde, fasst alle Daten zusammen, die 2010 und 2011 zu den großen Ozeanwirbeln erhoben wurden. Als die Forscher mit Netzen Proben entnahmen, um zu bestimmen, wie viel Plastik in den Müllteppichen enthalten ist, fanden sie weniger Müll als erwartet.

„Wir können bei 99 Prozent des Plastiks in den Ozeanen nicht sagen, wo es hingelangt ist. Es besteht die Möglichkeit, dass dieses Plastik in die globale Meeresnahrungskette gerät… und wir sind ein Teil davon.“

Studienleiter Carlos Duarte

Seiner Meinung nach ist es wahrscheinlich, dass Meerestiere das Ozeanplastik auffressen, das aussehen könnte wie Fischfutter, nachdem Wellen und Sonnenlicht es in kleinste Teile zerbrochen haben. Ozeanograph Peter Davison vom Farallon Institute for Advanced Ecosystem Research hält es für unzweifelhaft erwiesen, dass Tiere unseren Müll fressen – mit unbekannten Konsequenzen. Das verschluckte Material könnte in genau dem Thunfisch stecken, den wir essen, oder, wie Davison dem Science sagte, Plastik in Fischen „könnte wieder ins Meerwasser gelangen, oder er wird durch Maul oder After wieder ausgeschieden und es kommt nicht zu Langzeitschäden. Das wissen wir nicht.“

Wo könnte das ganze Plastik sonst noch hingelangen? Mikroben könnten es verschlucken. Es könnte angeschwemmt werden oder in beinahe unerkennbar kleine Stücke zerteilt werden. Tierkot könnte es an den Meeresgrund hinunterziehen.

Vielleicht produzieren wir aber einfach weniger Müll, als die Wissenschaftler glauben? Die Studie nutzte letzten Endes Schätzungen darüber, wieviel Plastikmüll in die Ozeane gelangt ist. Diese Schätzungen sind mittlerweile fast ein halbes Jahrhundert alt.

„Wir brauchen dringend bessere Schätzungen darüber, wieviel Plastik im Jahr in den Ozean gelangt. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass wir uns das Worst-Case-Szenario wirklich ausmalen können. Wir wissen einfach nicht, was dieses Plastik tatsächlich anrichtet.“

Ozeanografin Kara Law

Es wäre schön, sich vorzustellen, dass wir unsere Lektion gelernt haben und weniger von dem verteufelten Zeug wegwerfen. Aber stichhaltige Beweise – googeln Sie einfach mal „Great Pacific Garbage Patch“ – zeigen, dass wir nicht noch mehr beunruhigende Statistiken benötigen, um uns zu zwingen, unserem Planeten weniger Schaden zuzufügen.

Wie das ganze Plastik zu großen Müllteppichen in den Weltmeeren wurde

Eine neue Analyse zeigt, wie auch fern von den Plastikteppichen gelegene Länder zu dem Problem beitragen könnten.

Es ist kein Geheimnis, dass ein großer Teil unseres Plastikmülls in einem der fünf großen Müllteppiche endet, die auf den Weltozeanen schwimmen und Vögeln, Meeresschildkröten und anderen maritimen Lebewesen zur Falle werden oder ihnen den Erstickungstod bringen. Was bisher unbekannt war ist, wo genau die Plastikflasche, die am Strand aus dem Rucksack herausfiel schließlich endet. Bis jetzt.

Australische Ozeanografen haben ein Onlinetool entwickelt, das es erlaubt vorherzusagen, auf welche Weise Plastikmüll durch Meeresströmungen verteilt wird. Das bedeutet, dass Wissenschaftler der Möglichkeit einen Schritt näher gekommen sind, genau zu bestimmen, um wieviel Müll es sich handelt und wer für die Plastikverschmutzung, die aus einem bestimmten Land kommt, verantwortlich ist.

„Wir können bisher noch nicht sagen, ob es chinesisches oder amerikanisches Plastik ist. Um Länder zur Rechenschaft ziehen zu können, müssen wir etwas über die Strömungen wissen und wir müssen wissen, wo sich das Plastik genau in diesem Moment befindet, sogar außerhalb der Müllteppiche“.

Erik van Sebille

Ozeanograf der University of New South Wales, Sydney

Ein Quietscheentchen, das an der kalifornischen Küste in den Pazifik gespült wird, könnte beispielsweise 10 Jahre später an einem der Strände Japans angeschwemmt werden. Oder es könnte in einem ganz anderen Ozean wieder auftauchen.

Wissenschaftler haben schon vor langer Zeit entdeckt, dass das Wasser im Ozean zirkuliert, wobei es wie eine Achterbahn an manchen Stellen sinkt und an anderen wieder steigt. Plastik schwimmt im Ozean, daher geht es nicht mit dieser Bewegung mit. „Das Plastik ist im Grunde wie der Scheißhaufen, der der Spülung standhält, es sitzt da einfach auf der Oberfläche“ sagt van Sebille. Was bisher unbekannt war, ist die Größe jedes Einzugsgebietes – die Kloschüssel, in die all der Plastikmüll von den Meeresströmungen hineingeschwemmt wird.

Letztes Jahr haben van Sebille und seine Kollegen ein Dokument veröffentlicht, das zeigt, dass die Müllflecken keine Schwarzen Löcher sind. Ihre Grenzen sind undicht und Müll kann im Laufe der Zeit von einem Einzugsgebiet in ein anderes gespült werden. Die neue Untersuchung, die in der Zeitschrift „Chaos” veröffentlicht wurde, zeigt, dass Teile des Pazifiks und des Indischen Ozeans sehr nahe an den südlichen Atlantik angebunden sind, während ein anderes Band des Indischen Ozeans eigentlich in den Südpazifik gehört.

Van Sebille weist darauf hin, dass, obgleich Ressourcen eingesetzt werden sollten, um die Müllteppiche zu beseitigen, Plastikmüll sich am verheerendsten in der Nähe der Küsten auswirkt, an denen Meeresschildkröten, Manatis, Delfine und Vögel leben.

„Wenn Plastikmüll Teil eines Müllteppichs geworden ist, ist das Unheil bereits geschehen.“

Erik van Sebille

Frei übersetzt aus „About 99 Percent of the Ocean’s Plastic Has Disappeared…” und „How All That Plastic Got to the Ocean’s Great Garbage Patches

Netzfrau Katja Seel>

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Scinexx online, Logo

China 16.11.2015: Mikroplastik im Meersalz
Mikroplastik in Salz nachgewiesen
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-19531-2015-11-16.html

<Meersalz aus China enthält bis zu 700 Plastikpartikel pro Kilogramm

Plastik im Kochtopf: Erstmals haben Forscher nun auch Mikroplastik in Salz nachgewiesen. Proben von chinesischem Meersalz enthielten bis zu knapp 700 Plastikpartikeln pro Kilogramm, wie sie berichten. Quelle dieses Mikroplastiks ist das Meerwasser, aus dem das Salz gewonnen wird – deshalb halten die Forscher es für sehr wahrscheinlich, dass auch Meersalz in anderen Ländern inzwischen mit Mikroplastik kontaminiert ist.

Der Plastikmüll unserer Zivilisation verschmutzt inzwischen Seen, Flüsse und den Ozean in großen Mengen. Kein Wunder daher, dass die winzigen Kunststoffreste aus unserem Plastikmüll inzwischen längst auch in der Nahrungskette angekommen sind: Nachgewiesen wurde das Mikroplastik inzwischen auch in Honig, Bier und Mineralwasser.

Bis sich das Mikroplastik auch in Meersalz findet, war daher nur eine Frage der Zeit – und die ist jetzt da. Für ihre Studie hatten Huahong Shi von der East China Normal University in Schanghai und seine Kollegen in Supermärkten Schanghais 15 auf den chinesischen Markt gängige Sorten von Markensalz gekauft und auf ihren Gehalt an Mikroplastik analysiert. Neben Meersalzen waren auch Steinsalz und Salz aus Sole darunter.

Bis zu 680 Partikel pro Kilogramm

Das Ergebnis: In jeder Salzsorte fanden die Forscher winzige Körnchen von Mikroplastik, meist weniger als 200 Mikrometer groß. Die meisten dieser Kunststoffpartikel enthielt wie erwartet das Meersalz. In ihm wiesen die Wissenschaftler zwischen 50 und 681 Plastikpartikel pro Kilogramm nach. Allein durch das ganz normale Salzen von Speisen würde ein Mensch pro Jahr damit rund tausend dieser Mikropartikel aufnehmen.

"Das ist unseres Wissens nach das erste Mal, dass eine Mikroplastik-Verschmutzung in einem abiotischen Meeresprodukt nachgewiesen wurde", sagen Shi und seine Kollegen. Ihrer Ansicht nach ist dies jedoch nicht verwunderlich, denn wenn das Meerwasser große Mengen dieser Kunststoffpartikel enthält, dann können diese bei der Salzgewinnung leicht auch in das fertige Salz gelangen. Sie halten es daher für wahrscheinlich, dass auch das in anderen Ländern verkaufte Meersalz mit Mikroplastik verunreinigt ist.

Der größte Teil ist PET

Der größte Teil des Mikroplastiks bestand aus dem Kunststoff Polyethylenterephthalat (PET), dem Material, aus dem Plastikflaschen, viele Plastikfolien und Textilfasern hergestellt werden. Gelangen diese als Abfall ins Meer, werden sie im Laufe der Zeit durch Wellen und andere Umwelteinflüsse immer weiter zerkleinert, bis schließlich nur noch das Mikroplastik übrigbleibt. 55 Prozent der gefundenen Partikel bestanden aus diesem Material, der Rest waren vor allem Polyethylen und Zellophan.

Aber auch das Stein- und Solesalz enthielten noch zwischen sieben und 204 Plastikpartikel pro Kilogramm. DA diese nicht aus dem Meer gewonnen werden, ist die Quelle des Kunststoffs weniger eindeutig festzustellen. Die Forscher vermuten jedoch, dass dieses Mikroplastik nicht bei der Salzgewinnung, sondern durch Kontamination beim Verarbeiten und Verpacken in das Salz gelangt ist. (Environmental Science & Technology, 2015; doi: 10.1021/acs.est.5b03163)>

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Kronenzeitung online, Logo

20.1.2016: Über 8 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr ins Meer - Hochrechnung: 2050 mehr Plastikmüll als Fisch im Meer
Alarmierende Studie: 2050 mehr Plastikmüll in den Meeren als Fische
http://www.krone.at/wissen/2050-mehr-plastikmuell-in-den-meeren-als-fische-alarmierende-studie-story-491970

<Bis 2050 wird mehr Plastikmüll in den Ozeanen der Welt schwimmen als Fische. Schon jetzt gelangten jedes Jahr mindestens acht Millionen Tonnen Plastik in die Meere, heißt es in einer Studie der Ellen- MacArthur- Stiftung, die am Dienstag zur Eröffnung des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos vorgestellt wurde. Das entspricht einer Lkw- Ladung Plastikmüll pro Minute.

"Wenn nicht gehandelt wird, wird diese Menge bis 2030 auf zwei Ladungen pro Minute ansteigen", heißt es in der Studie. Bis 2050 seien es dann vier Lkw- Ladungen pro Minute. Bei dem Plastikmüll handelt es sich hauptsächlich um Verpackungsmaterial.

Wenn alles weitergehe wie bisher, komme bis 2025 eine Tonne Plastik auf drei Tonnen Fisch, bis 2050 wäre es dann mehr Plastik als Fische. Daher müsse der Gebrauch von Plastik beziehungsweise das Recycling drastisch verändert werden, sagte Dominic Waughray vom Weltwirtschaftsforum. Öffentlichkeit, privater Sektor und die Bürger müssten dabei zusammenarbeiten. In der Studie wird ein unabhängiges Koordinierungsgremium für die Initiative vorgeschlagen.

20.01.2016, 06:45
AG/red>

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Watson online, Logo

10.3.2016: Bakterium frisst Plastik auf: Ideonella sakaiensis 201-F6
Forscher entdecken Plastik-fressendes Bakterium
http://www.watson.ch/Wissen/Umwelt/300443357-Forscher-entdecken-Plastik-fressendes-Bakterium

<Die Ansammlung des schwer abbaubarem Plastik in der Umwelt, vor allem in den Meeren, ist ein massives ökologisches Problem. Nun haben Forscher erstmals ein Bakterium gefunden, das Plastik zersetzt.

Bisher seien nur wenige Pilze, aber keine Bakterien bekannt gewesen, die Plastik abbauen, schreiben die japanischen Forscher im Fachblatt «Science». Das nun entdeckte Bakterium Ideonella sakaiensis 201-F6 hat zwei Enzyme, mit dessen Hilfe es den weit verbreiteten Kunststoff PET (Polyethylenterephthalat) zerlegt.

Weltweit werden jährlich etwa 300 Millionen Tonnen Kunststoffe produziert. 56 Millionen Tonnen entfielen im Jahr 2013 auf PET-Kunststoffe. Daraus entstehen zum Beispiel Flaschen oder Verpackungen. Nur ein geringer Teil davon wird recycelt, riesige Mengen landen in der Umwelt, wo sie nur sehr langsam abgebaut werden.

Zerrieben in winzige Partikel

Nach Angaben des deutschen Umweltbundesamtes (UBA) vergehen etwa 450 Jahre, bis sich eine Plastikflasche in der Umwelt zersetzt hat. Die Kunststoffe werden im Laufe der Zeit in immer kleinere Partikel zerrieben, die sich in der Nahrungskette ansammeln und schliesslich auch in den Menschen gelangen können.

Die Forscher um Shosuke Yoshida vom Kyoto Institute of Technology entnahmen nun an einer Recycling-Anlage für PET-Flaschen 250 Umweltproben - von Sedimenten, Böden, Abwasser oder Aktivschlamm.

Dann prüften sie im Labor, ob darin Mikroorganismen steckten, die einen dünnen PET-Film zersetzen können. In einer Sediment-Probe wurden sie fündig: Sie isolierten ein Bakterium, das sie Ideonella sakaiensis 201-F6 tauften.

Kunststoff-Film vollständig aufgefressen

Untersuchungen zeigten, dass das Bakterium nicht nur in Flüssigkeit zu finden war, sondern auch direkt an Kunststoff. Die Bakterienzellen waren über kleine Anhänge miteinander verbunden und hafteten damit auch an der Oberfläche des Kunststoff-Films. Nach 60 Wochen bei 30 Grad Celsius hatten die Bakterien den Film vollständig aufgefressen.

Die Forscher identifizierten als nächstes zwei Enzyme, die den Abbau betreiben. Zunächst wandelt das Enzym ISF6_4831 PET in ein Zwischenprodukt um, das dann von einem weiteren Enzym, ISF6_0224, umgebaut wird. Am Ende bleiben Terephthalsäure und Glykol übrig. Beide Substanzen seien nicht giftig für die Umwelt, betonen sie.

«Der Abbauprozess ist relativ langsam», schreibt Uwe Bornscheuer von der Universität Greifswald in einem ebenfalls in «Science» veröffentlichten Kommentar zu der Studie. Dennoch sei die Entdeckung vor allem mit Blick auf das PET-Recycling interessant.

Möglichkeit der Rohstoff-Rückgewinnung

«Wenn die Terephthalsäure isoliert und wiederverwertet werden könnte, würde das erhebliche Einsparungen bedeuten bei der Produktion neuer Polymere ohne Erdöl-basierte Ausgangsmaterialien.» Darüber hinaus könnten die Bakterien eingesetzt werden, um Plastik aus der Umwelt zu entfernen.

Ein weiterer Aspekt: Beide Enzyme waren bisher unbekannt; sie ähneln bekannten Enzymen auch nicht besonders. Die Gene für die Bildung der Enzyme werden hochreguliert, sobald die Bakterien mit PET in Kontakt kommen. Das deute darauf hin, dass ihre Hauptaufgabe im Abbau des Kunststoffs bestehe.

Es sei spannend zu erfahren, ob die Enzyme erst in den etwa 70 Jahren seit Nutzung der PET-Kunststoffe entstanden seien. Beispiele für eine solch schnelle natürliche Evolution seien rar, aber bekannt, schreibt Bornscheuer. (sda/dpa)>

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Epoch Times online, Logo

18.3.2016: Nordsee+Ostsee: "Runder Tisch Meeresmüll" in Deutschland gegen die Vermüllung - Umweltministerin Hendricks fordert Behörden und Gesellschaft
Gegen den Müll in Nord- und Ostsee – „Runder Tisch Meeresmüll“ traf sich in Berlin
http://www.epochtimes.de/umwelt/gegen-den-muell-in-nord-und-ostsee-runder-tisch-meeresmuell-traf-sich-in-berlin-a1315300.html

<Mit einem Runden Tisch für gemeinsame Maßnahmen wollen Bund, Länder, Wirtschaft und Verbände der Müllbelastung von Nord- und Ostsee verstärkt den Kampf ansagen. Bis Ende 2017 soll der „Runde Tisch Meeresmüll“ laut Umweltministerium „ganz konkrete Schritte“ einleiten. Der meiste Müll im Meer besteht aus Kunststoffen.

„Wir haben es sicherlich mit einem der größten Umweltprobleme unserer Zeit zu tun“, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks in Berlin. Bis Ende 2017 soll der „Runde Tisch Meeresmüll“ laut Ministerium „ganz konkrete Schritte“ etwa zur Abfallvermeidung einleiten.

Allerdings erfordere es neben größeren Anstrengungen der Politik auch „die Kraft und Kreativität der Zivilgesellschaft“, betonte Hendricks. Die Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger, fügte hinzu: „Der meiste Müll im Meer besteht aus Kunststoffen. Das Problem ist also hausgemacht und liegt an uns – was wir produzieren, kaufen, was wir wie konsumieren.“

Weltweit werden der Behörde zufolge 100 bis 140 Millionen Tonnen an Abfällen in den Meeren vermutet. Die Müllfunde in Nord- und Ostsee bestehen zu rund zwei Dritteln aus Kunststoffen. In der Nordsee dürften sich auf dem Meeresgrund 600 000 Tonnen Abfälle befinden. Sie stammen insbesondere aus Fischerei und Schifffahrt, aber auch von Tourismus- und Freizeitaktivitäten an Land. Die Müllbelastung der Ostsee geht hauptsächlich auf Tourismus und Freizeitverhalten zurück.

Der Grünen-Politiker Stefan Wenzel, der als niedersächsischer Umweltminister an den deutschen Küsten mit der Meeresvermüllung zu tun hat, meinte nach der Sitzung in Berlin: „Die Anstrengungen zur Vermeidung von Plastik in der Verpackungsindustrie, bei der Bekleidung, bei Haushaltsartikeln und vielen Alltagsgegenständen müssen verstärkt werden. Der Dreiklang für den Meeresschutz lautet: Umweltgerechte Produktion, umweltgerechte behördliche Regeln und Maßnahmen – und umweltgerechtes Verhalten aller.“

Die wichtigste „seeseitige“ Abfallquelle in der Ostsee sei die Fischerei, teilte das Bundesumweltamt mit. „Man geht davon aus, dass jährlich bis zu 10 000 Stellnetze verloren gehen, die jahrelang herrenlos weiterfischen können.“

Auch soll verhindert werden, dass Fischereigeräte einfach im Meer entsorgt werden, dazu gibt es erste Gespräche mit der Fischereiindustrie. Vor allem in Pflege- und Kosmetikprodukten soll bald kein Mikroplastik mehr verwendet werden. Auch eine Selbstverpflichtung des Einzelhandels zur Reduktion von Plastiktüten soll dafür sorgen, Kunststoffabfälle zu vermeiden.

„Die Seeschifffahrt hat ihre Hausaufgaben zum Schutz der Meere gemacht“, sagte Ralf Nagel, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbands Deutscher Reeder.

„Strenge und weltweit gültige Vorschriften verbieten mittlerweile ausnahmslos, dass Plastik und anderer umweltgefährdender Müll über Bord geworfen wird. Wer dagegen verstößt, wird mit hohen Bußgeldern bestraft.“ (dpa)>

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Sputnik Ticker online, Logo

Nordsee 27.4.2016: Walfische fressen Plastikmüll: Fischnetze, Autoteile etc.
Hungern bei vollem Magen: Tote Wale an Nordseeküste sind „gefüllt“ mit Plastikmüll
https://de.sputniknews.com/panorama/20160427/309508165/tote-wale-nordseekueste.html

<Der grausame Tod von 13 Pottwalen, die seit Anfang des Jahres an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins gestrandet sind, ist ein tragisches Symbol für den menschlichen Gleichmut gegenüber den Meeresbewohnern: Bei vier Tieren haben Forscher große Mengen an Plastikmüll im Magen gefunden.

Zwar hat eine Obduktion festgestellt, dass die Tiere an Herz-Kreislauf-Versagen gestorben waren, aber in ihren Mägen wurden ungewöhnliche „Futterreste“ gefunden: etwa Reste eines 13 Meter langen und 1,2 Meter breiten Schutznetzes, das in der Krabbenfischerei eingesetzt wird, eine 70 Zentimeter lange Plastikabdeckung aus dem Motorraum eines Autos sowie scharfkantige Reste eines Kunststoffeimers.

„Diese Funde zeigen uns die Auswirkungen unserer Kunststoffgesellschaft: Tiere nehmen unbeabsichtigt Plastik und anderen Kunststoffmüll auf, leiden darunter, im schlimmsten Fall verhungern einige bei vollen Mägen. Das ist eine dringende Mahnung, verstärkt gegen Müll im Meer vorzugehen. Schleswig-Holstein wird seine Anstrengungen hierzu intensiv fortsetzen“, wird Schleswig-Holsteins Umweltministers Robert Habeck vom Nachrichtenportal shz.de zitiert wird.

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Kronenzeitung online, Logo

24.4.2017: Mottenraupe frisst Plastik auf
Zufallsentdeckung: Kleine Raupe hat großen "Appetit" auf Plastik
http://www.krone.at/wissen/kleine-raupe-hat-grossen-appetit-auf-plastik-zufallsentdeckung-story-566186

<24.04.2017, 22:26

Jährlich werden weltweit rund 300 Millionen Tonnen Plastik produziert. Davon landet ein großer Teil im Müll und in weiterer Folge auch in den Weltmeeren. Insgesamt werden nach Schätzungen jedes Jahr weltweit 9,5 Millionen Tonnen Plastik ins Meer gespült. Nun könnte eine kleine Raupe, genauer gesagt die Larve der Großen Wachsmotte, eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Vergiftung unseres Planeten spielen. Denn wie eine italienische Forscherin durch Zufall herausgefunden hat, fressen die Larven den wohl am häufigsten verwendeten Kunststoff Polyethylen.

"Ich beschäftige mich beruflich mit Hühnerembryos, bin aber Hobby- Bienenzüchterin", sagte Federica Bertocchini, die an der Studie beteiligt war, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Bei der Säuberung eines Bienenstocks habe sie zu Hause im nordspanischen Santander, wo sie an der Universidad de Cantabria arbeitet, plötzlich "diese Würmchen" entdeckt. "Die sich von Pollenresten ernähren und für uns Imker wie die Pest sind." Die Italienerin warf die Larven in ein Plastiksackerl. Und siehe da: "Nach einer Weile war der Beutel voller Löcher und die Larven draußen!"

Diese Beobachtung setzte die Forschungsarbeit der Wissenschaftlerin und ihrer Kollegen in Gange, über die sie in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Current Biology" berichten. Im Zuge einer intensiven Beobachtung fanden die Forscher heraus, dass rund 100 Wachsmotten- Larven in zwölf Stunden etwa 92 Milligramm eines normalen Einkaufsackerls fressen können. "Das ist ein sehr schneller Abbau, schneller als alles, was zu diesem Thema bisher wissenschaftlich veröffentlicht wurde", führte Bertocchini weiter aus.

"Wir vermuten, dass für diese schnelle Zersetzung ein Molekül oder Enzym verantwortlich ist, das wir zu isolieren versuchen werden." Dieses Enzym könne man dann in großen Umfang produzieren und es nutzen, um Plastikmüll abzubauen, hofft die junge Wissenschaftlerin.

Andere "Plastikfresser" sind viel langsamer

Auch andere Organismen wie Pilze oder Bakterien sind bekannt dafür, dass sie Kunststoffe abbauen können. Erst vergangenes Jahr wurde am japanischen Kyoto Institute of Technology ein Bakterium namens Ideonella sakaiensis entdeckt, das PET- Flaschen verdauen kann. Doch wie andere zuvor entdeckte "Plastikfresser" ist auch Ideonella weit davon entfernt, eine Lösung für das globale Problem mit dem Plastikmüll zu liefern. Unter optimalen Bedingungen und bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius braucht es etwa sechs Wochen, um ein kleines Stück Polyethylenterephthalat (PET) zu zersetzen.

Da ist die Wachsmotten- Raupe beim Abbau von Polyethylen (PE) deutlich schneller. Dieses aus Erdöl hergestellte synthetische Polymer werde vor allem zur Herstellung von weltweit rund einer Billion Sackerln pro Jahr benutzt, die insgesamt rund 60 Millionen Tonnen Plastik entsprächen, erklärt Bertocchini. Plastik ist biologisch kaum abbaubar. Die Zersetzung kann mehrere Jahrhunderte dauern. Der Plastikmüll landet häufig in der Umwelt. Im Meer wird der Abfall von Fischen oder von Vögeln gefressen, die oft qualvoll an dem unverdaulichen Stoff verenden.>

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Sputnik Ticker online, Logo

25.4.2017: Forscherin Bertaccini: Rauben der Grossen Wachsmotte verdauen Plastik Polyethylen
Forscher
finden kriechende Plastikfresser-VIDEO
https://de.sputniknews.com/wissen/20170425315502954-raupen-fressen-plastik/

<Plastikmüll ist bekanntlich ein großes Problem für Mensch und Umwelt. Vielleicht aber gehören PET-Flaschen und Plastiktüten in den Städten und an Meeresstränden bald der Vergangenheit an? Die Entdeckung einer Biologin aus Italien könnte dies jedenfalls möglich machen.

Raupen der Großen Wachsmotte können Polyethylen verdauen. Dies hat die Biologin und Hobby-Bienenzüchterin Federica Bertaccini herausgefunden. Nachdem sie die Raupen nämlich aus einem Bienenstock entfernt und in eine Plastiktüte gelegt hatte, bildeten sich schon nach 40 Minuten Löcher in dem Plastikbeutel.

Dieses Phänomen weckte auch das Interesse ihrer Forscher-Kollegen. Sie führten ein Experiment durch und stellten das Gleiche fest: Selbst zerdrückte Raupen dieses Schädlings können PET verdauen. Noch wissen die Wissenschaftler nicht, wie genau diese chemische Reaktion abläuft. Aber sobald sie es festgestellt haben, könnte das Plastikmüllproblem Geschichte werden.>

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21.5.2017: Plastikstrände, wo die Meeresströmungen sind
Plastikmüll in den Weltmeeren: Verschmutzung des Paradieses
http://www.deutschlandfunk.de/plastikmuell-in-den-weltmeeren-verschmutzung-des-paradieses.697.de.html?dram:article_id=386598

<Fast 18 Tonnen Plastikmüll an einem Strand: Die unbewohnte Koralleninsel im Südpazifik Henderson Island liegt am westlichen Rand eines Wirbels, der nicht nur wärmeres Wasser, sondern auch Unmengen von Abfall mit sich führt. Der stammt aus Asien, Brasilien und auch aus Deutschland. Für die Ozeane ist das verheerend, sagen Forscher.

Von Andreas Stummer

Henderson Island, eine winzige Schaufel Sand in den Weiten des Südpazifiks etwa auf halbem Weg zwischen Neuseeland und Südamerika. Die unbewohnte Koralleninsel gehört zum Weltnaturerbe und gilt als unberührtes Paradies für Seevögel und tropische Pflanzen. Doch Henderson Island gleicht einer Müllkippe. Die Umwelttoxikologin Jennifer Lavers von der Universität Tasmanien in Australien fand auf den Stränden des Eilandes gigantische Mengen Plastik – fast 38 Millionen Teile. 

"Ich dokumentiere seit Jahren wie sehr Plastik die Umwelt abgelegener Inseln belastet, aber eine Verschmutzung wie auf Henderson Island habe ich noch nie gesehen. Es gibt praktisch keinen Flecken Sand auf den man seinen Fuß setzen kann ohne auf ein Stück Plastik zu treten – die Insel ist übersät mit Shampoo-Flaschen und Fischereizubehör – und allem nur Erdenklichem dazwischen."

Es dauerte drei Monate bis Jennifer Lavers den Plastikmüll an mehreren Strand-abschnitten sortiert, gezählt, gewogen und getrennt hatte. Das Ergebnis ist ernüchternd: Fast 18 Tonnen Plastik, bis zu 670 Einzelstücke pro Quadratmeter.

Nirgendwo auf der Welt liegt mehr Plastikmüll auf engerem Raum als auf Henderson Island. 
Keine Industrie im Umkreis von 5000 Kilometern und keine größeren menschlichen Siedlungen – nur die Pitcairn Insel mit gerade einmal 40 Einwohnern ist in der Nähe. Trotzdem sammelt sich auf Henderson Island der Plastikmüll des Südpazifiks. "Die Insel liegt am westlichen Rand des Südpazifik-Wirbels", erklärt der australische Ozeanforscher Eric Oliver, eines Strudels dessen Strömung nicht nur wärmeres Wasser mit sich führe, sondern auch Unmengen von Abfall und Plastikteilen. 

"Die Bevölkerungen der Länder, die an diese riesigen Meereswirbel angrenzen, werfen, oft achtlos, Plastikmüll weg. Über verschmutzte Flüsse und Regenwasserabläufe gerät der Unrat von Staaten Südamerikas bis zu Neuseeland dann ins Meer und endet mitten in der Strömung dieser Müllstrudel."

400 Jahre dauert der Abbau einer Plastikflasche in der Natur

"Unser größtes Problem ist die Haltbarkeit von Plastik", gesteht der Meeresbiologe Chris Wilcox von der staatlichen australischen Forschungsgesellschaft. Bis eine Plastiktüte in der Natur weitgehend abgebaut sei dauere es 20 Jahre, bei einer Plastikflasche über 400 Jahre. "Die schädlichen Auswirkungen für die Tierwelt in den Ozeanen", sagt Wilcox, "sind verheerend."

"Wir finden Plastik in den Mägen von Walen, Delphinen, Fischen und Schildkröten und in ein paar Jahren wird auch jede Art von Seevögeln darunter leiden Plastikteile gefressen zu haben. Ganze Populationen verschwinden deshalb. Wir schätzen, dass letztes Jahr 8,4 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen endeten und dieses Jahr oder nächstes Jahr wird es genauso sein."

Denn den Großteil des Plastikmülls – etwa 70 Prozent - fand die Forscherin verborgen in den ersten zehn Zentimetern unter der Strandoberfläche. "Ich mag das vielleicht tun", gibt Lavers zu aber der Rest der Welt dürfe in Sachen Plastikmüll den Kopf nicht länger in den Sand stecken. 

"Eine der wichtigsten Erkenntnisse dieser Studie ist, daß sich niemand aus der Verantwortung stehlen kann. Wir fanden Plastik "Made in Deutschland", aus Asien, aus Brasilien, den USA oder England. Das bedeutet: Wir alle haben dieses Problem mit geschaffen und deshalb sind wir auch alle dafür verantwortlich es zu beseitigen.">

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21.5.2017: Meerestiere fressen Tonnen von Plastikmüll und sterben dran
Todesfalle Müll!
https://netzfrauen.org/2017/05/19/muell/

<Der Müll, den wir produzieren, wird jedes Jahr zur Todesfalle für Millionen von Wildtieren. Sie ersticken, ertrinken und verhungern, weil sie unseren Abfall mit Nahrung verwechseln.

Es ist kein Geheimnis, dass ein großer Teil unseres Plastikmülls in einem der fünf großen Müllteppiche endet, die auf den Weltozeanen schwimmen und Vögeln, Meeresschildkröten und anderen maritimen Lebewesen zur Falle werden oder ihnen den Erstickungstod bringen.

[Februar 2016: Plastikmüll von Aldi im Pottwal in Spanien]

Im Februar 2016 fanden Forscher in einem Pottwal, der in Spanien angeschwemmt wurde, Plastik, und zwar 60 verschiedene Stücke. Diese Plastikteile sollen von den Gewächshäusern stammen, die, wie wir bereits berichteten, in Massen vorkommen. Erstaunlich ist auch, dass die Plastikteile angeblich von Aldi sein sollten, die vom Konzern Aldi ins Meer geworfen worden seien. Es handelt sich um Trader Joe’s, einen Discounter mit Bio-Image. Hinter dem Konzern steckt das deutsche Aldi-Imperium.

Dazu auch Frische Erdbeeren im Winter? und Walsterben geht weiter! Ölbohrtürme Wattenmeer – Plastikmüll in Spanien – Parasittenbefall in USA -Toxic Levels Of Chemicals Found In European Marine Mammals

[Februar 2017: Plastikmüll aus GB und DK im Walfisch in Norwegen]

Der Cuvier-Schnabelwal, der in Februar 2017 in Norwegen an der Küste gefunden wurde, ist eigentlich ein Tiefseebewohner. Es ist der erste dokumentierte dieser Art in Norwegen und soll im Museum der Universität eingefroren werden. Bei der Obduktion in der marinebiologischen Station fanden die Forscher im Magen des Wals eine große Mengen Plastikmüll. “Der Magensack war voll mit Plastiktüten und Verpackungen mit dänischer und englischer Aufschrift“, sagt Zoologe Lislevand in der tnp.no.  Die Speckschicht des Wales sei sehr dünn und sein Darmsystem fast völlig leer gewesen. Das Plastik hatte vermutlich einen Pfropfen im Magen gebildet. Der Zoologe nimmt an, dass der Wal ziemlich gelitten hatte und deshalb flache Gewässer aufsuchte.

Siehe: Was Plastik anrichtet – toter Wal vor norwegischer Westküste hatte 30 Plastiktüten in seinem Magen – Whale Found Off The West Coast of Norway With 30 Plastic Bags In Its Stomach

[Süd-Thaiand vor der Stadt Chumphon mit 300 Tonnen Müll an den Küsten]

Die Provinz Chumphon besitzt eine 222 km lange Küstenlinie mit größtenteils wunderbar weißen Sandstränden und gilt gemeinhin als das „Tor in den Süden Thailands“. Hier im Paradies wurden jetzt rund 300 Tonnen Müll vor der Küste entdeckt. Die thailändische Marine und die Beamten der Abteilung für Küstenressourcen versuchen, einen riesigen, etwa einen Kilometer langen Haufen von Müll zu beseitigen, der vor der Küste von Chumphon im Wasser treibt. „In meinem ganzen Arbeitsleben habe ich noch nie einen solchen Berg an Müll gesehen“, sagte Sopon Thongdee, der stellvertretende Direktor von Thailands Marine- und Küstenressourcen-Abteilung.

Siehe: 300 Tonnen Müll vor der Küste Golf von Thailand entdeckt – Gulf of Thailand: Kilometres-long piles of garbage floating offshore

Mehr Plastik als Fische im Meer - [2017: Über 150 Mio. Tonnen Müll - bis 2050 mehr Plastik als Fische im Meer]

Laut einer Studie des World Economic Forum gibt es bis zum Jahr 2050 mehr Kunststoff als Fisch (nach Gewicht) im Ozean. Die Studie zeigt auch , dass bereits jetzt mindestens 150 Millionen Tonnen Müll im Ozean gibt.

Erst kürzlich haben wir über den Plastikwahn berichtet. Global werden pro Jahr nahezu 240 Millionen Tonnen Kunststoffe produziert. Allein 60 Millionen Tonnen Plastik werden in Europa produziert. Das sind etwa 25 Prozent der globalen Produktion. Laut UNO gelangen 80 Prozent des Kunststoffmülls über Flüsse in die Ozeane. Unsere Meere sind voll von Plastikmüll und jetzt musste wieder ein Wal sterben.

[...]

[Todesursache Plastikmüll, Plastikflaschen, Aluminiumdosen, Kaugummis - Nestbau mit Plastimüll - Möven fressen Plastikverschlüsse]

Jedes Jahr sterben Millionen Wildtiere durch von uns leichtfertig weggeworfenen Müll. Sie sterben, weil sie sich damit vergiften oder strangulieren. Sie ersticken daran oder ertrinken damit oder sie verhungern, weil für lebenswichtige Nahrung kein Platz mehr im Magen ist. Unzählige Plastiktüten und –dosen, Getränkedosen, Glasflaschen, Flaschen- und Dosenverschlüsse werden von uns gedanken- und achtlos einfach in der Natur entsorgt.

So wird dieser Müll und damit unsere Gedankenlosigkeit für diese Tiere zur tödlichen Falle. Ihre Futtersuche wird ihnen zum Verhängnis und ebenso ihre Neugierde. Sie stecken ihre Köpfe in Gläser und Dosen und ersticken, sie verheddern sich in Schnüren und strangulieren sich, ertrinken oder schnüren sich Gliedmaßen ab, ersticken an ausgespuckten Kaugummis, sie bauen ihre Nester mit unterschiedlichem Müll und bringen damit ihrem Nachwuchs häufig den Tod ins Nest. Seevögel verwechseln im Meer schwimmende Flaschenverschlüsse mit Nahrung und verfüttern diese sogar an ihren Nachwuchs. So verhungern letztendlich beide: Eltern und Jungvögel.

Diese Dokumentation zeigt anschaulich die Folgen unseres verantwortungslosen Umgangs mit unserem Müll. Ein Film, der Augen öffnet:


Der umweltgerechteste Müll ist der, der gar nicht erst entsteht!

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Fotoquellen
[1] David de Rothschild mit Pazifikkarte: http://earthfirst.com/earthfirstcoms-top-25-hottest-guys-in-green/
[2] Plastiki, Vision: http://www.radio-kreta.de/die-plastiki-expedition/
[3] Plastiki-Route von San Francisco nach Sydney:
http://seeker401.wordpress.com/2010/03/24/david-de-rothschild-sets-sail-on-his-soda-bottle-boat/
[4] Plastiki, Schema: http://greenexplorer.ovi.com/getinspired/north-america/usa/california/san-francisco/the-plastiki-sets-sail/
[5] Plastiki auf See: http://www.radio-kreta.de/die-plastiki-expedition/
[6] Plastiki-Wand, Nahaufnahme: http://greenexplorer.ovi.com/getinspired/north-america/usa/california/san-francisco/the-plastiki-sets-sail/
[7] Plastiki-Team, Abfahrt in San Francisco:
http://www.segelnews.de/newsflash/plastiki-hat-abgelegt-david-de-rothschild-segelt-auf-plastikflaschen-nach-sydney/1941
[8] Plastiki mit Golden Gate Bridge:
http://www.examiner.com/x-7311-Cultural-Trends-Examiner~y2010m3d23-Plastiki-catamaran-built-of-12500-
plastic-bottles-sets-sail-from-San-Francisco-to-Australia-video
[9] Plastiki in Sydney:
http://ecopolitology.org/2010/07/26/from-oprah-to-al-jazeera-plastiki-got-its-message-out-even-in-stormiest-of-seas/
[10] Abbauzeiten von Plastik, Alu, Glas etc.: https://www.facebook.com/Netzfrauen?fref=ts, 24.7.2013
[11] Seevögel verhungern mit Plastikteilen im Bauch: https://www.facebook.com/photo.php?v=202792913208286, 1min.20sek.
[12] Pottwal stirbt wegen Plastikfutter an Hunger vor der holländischen Küste:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/11/08/wal-verendet-vor-kueste-weil-er-zu-viele-plastik-abfaelle-geschluckt-hat/


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