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Der Klimawandel mit Klimaerwärmung und die Auswirkungen (Teil 3)


Die Welt wird mit HAARP-Antennen künstlich aufgeheizt, um die Arktis abzuschmelzen und Sibirien aufzuschmelzen. Nebenwirkungen sind egal.

Der Artikel mit dem echten Klimawandel durch HAARP-Antennen und dem Vertrag von Wladiwostok, vorgetragen von Claudia von Werlhof: Link

Robben verlieren ihr Eis - Massentod der Robben absehbar -- Kanada 5.1.2012: Geburt der Robben im Februar und März mit 12 Tagen Stillzeit - aber oft ist das Eis bereits zu dünn -- 8.1.2012: Vögel und Schmetterlinge können beim Klimawandel nur zum Teil mithalten - Schmetterlinge wandern schneller als Vögel -- 9.1.2012: Klimawandel in Mitteleuropa: <Edelweiß und Enzian könnten langsam verschwinden> -- 12.1.2012: Sauerstoffarme Meereszonen ohne Leben nehmen dramatisch zu -- 12.1.2012: <Wissenschaft: Klimawandel erleichtert Albatrossen die Futtersuche> - und die Vögel werden schwerer -- 13.1.2012: Steigender Meeresspiegel lässt auf flachen Inseln das Grundwasser versalzen: <Auf den Inseln wird das Wasser knapp> -- 8.2.2012: <Wegen der Ozeanerwärmung: See-Elefanten tauchen tiefer> -- 9.2.2012: <Wissenschaft: Golfstrom wird schneller warm als der Atlantik> -- 29.1.2012: <Sommerlicher Eisschwund in der Arktis beeinflusst Winter in Europa> -- Atlanta / Peking 28.2.2012: <Arktische Eisschmelze könnte Winter kalt und schneereich machen> - so eine "aktuelle Studie": Hochdruckgebiete über dem Atlantik bleiben stationär und Russenkälte kann immer mehr vordringen -- 19.3.2012: Eisschmelze durch Klimawandel bewirkt neue, freigelegte Bodenschätze -- 20.3.2012: In Deutschland verdreifachen sich die Wetterkatastrophen -- 13.4.2012: Architekten schlagen weisse Dächer vor, um das Sonnenlicht zu reflektieren -- 3.3.2012: Klimawandel lässt Natur verschwinden -- 22.4.2012: Klimawandel bringt schwankende Getreidepreise -- 23.4.2012: Globale Erwärmung und Abkühlung durch Erdroutenzyklus - das Klima ändert sich laufend, auch ohne Menschen -- 25.4.2012: Wind als Faktor bei der Arktis-Schmelze -- 25.4.2012: Klimawandel: Jetzt kommt die Tigermücke -- Peru 26.4.2012: Klimawandel: Der Strand von Trujillo in Huanchaco ist weg -- 7.5.2012: Neue Studie: Arktischer Eisschwund ist tatsächlich menschlichen Ursprungs - der antarktische Eisschwund dagegen ist menschlich nicht erklärbar -- 29.5.2012: Russische Forscher: <Globale Erwärmung geht zu Ende> -- 23.6.2012: Untersuchungen in Sibirien ergeben <8 "Super-Warmzeiten" in den letzten 2,8 Millionen Jahren> - in Übereinstimmung mit Untersuchungen in der Antarktis -- 30.6.2012: Savannen könnten ab einem bestimmten Grad von CO2 zum Wald werden -- 2.7.2012: <Vier von fünf sind chancenlos: Bayerns Gletscher verschwinden> -- 4.7.2012: Blätter werden schmaler -- 21.7.2012: Gips soll vor 50 Millionen Jahren einen Klimawandel ausgelöst haben --  21.7.2012: Der Zürichsee bekommt ein Algenproblem, wenn die Winter nicht mehr kalt sind -- ganz Grönland ist angeschmolzen -- 50 Grad mehr an den Polen -- Pilze haben länger Saison dank Klimawandel -- mediterrane Bäume in der Schweiz nur noch Billigholz -- Fische werden schrumpfen wegen sinkendem Sauerstoffgehalt -- Schnecken zerbröseln im immer saureren Meerwasser: Flügelschnecke im Polarmeer

11.3.2023: Klimawandel
                      gab es immer schon - siehe das Diagramm
11.3.2023: Klimawandel gab es immer schon - auch OHNE Motoren - siehe das Diagramm [1]

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino


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Teil 1    2   3   4  


n-tv online,
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5.1.2012: Auch die Robben werden ihr Eis verlieren wie die Eisbären - Massentod der Robben absehbar


aus: n-tv online:
Massensterben durch EisschmelzeForscher fürchten um Robben; 5.1.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Forscher-fuerchten-um-Robben-article5138491.html

<Wegen fehlender Eisbildung infolge der Klimaerwärmung gibt es US-Wissenschaftlern zufolge vor der Ostküste Kanadas regelmäßig Massensterben bei Robbenbabys. Ganze Generationen neugeborener Sattelrobben seien umgekommen, weil ihr normaler Lebensraum verschwunden sei, berichteten Forscher der Duke Universität im Fachmagazin "Plos ONE". Demnach ging die Eisdecke im Aufzuchtgebiet der Robben seit dem Vorliegen von Satellitenbildern ab 1979 um sechs Prozent pro Jahrzehnt zurück.

"Die Art von Sterblichkeit, die wir in Ostkanada sehen, ist dramatisch", sagte Ko-Autor David Johnston vom Meeresforschungsbereich der Universität. "Ganze Jahrgänge können aus der Population in Jahren verschwinden, in denen des wenig Eis gibt. Im wesentlichen sterben alle Robbenbabys." Auch wenn es zwischendurch immer wieder Phasen mit ausreichender Eisbildung und einer Erholung der Robbenbestände gegeben habe, könne die Entwicklung auf Dauer die Überlebensfähigkeit der Art in Frage stellen.

AFP>


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n-tv online,
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Kanada 5.1.2012: Geburt der Robben im Februar und März mit 12 Tagen Stillzeit - aber oft ist das Eis bereits zu dünn


aus: n-tv online: Kanada: Eisschmelze lässt Robbenbabys sterben; 5.1.2012;

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,807313,00.html

<Wenn das Eis zu dünn ist, sterben vor der Ostküste Kanadas ganze Jahrgänge von Robbenbabys - das folgern Wissenschaftler aus Satellitenbeobachtungen und den Zahlen gestrandeter Kadaver. Ob sich die Tiere schnell genug neue Lebensräume suchen können, ist unklar.

Man lebt gefährlich als Sattelrobbe in Ostkanada. Da sind zum einen die Robbenjäger, die unter lautem Aufschrei von Umweltschützern jedes Jahr Zehntausende Tiere im Sankt-Lorenz-Golf und vor Neufundland töten - mal mit Schlagstöcken, mal mit Schusswaffen. Das Fischereiministerium der Regierung in Ottawa legt dazu jedes Jahr neue Quoten fest, die aber nicht immer ausgeschöpft werden. Zum anderen ist das Schrumpfen der Eisflächen eine Gefahr für die Tiere - und sie ist offenbar deutlich größer als bisher angenommen.

Forscher um David Johnston vom Duke University Marine Laboratory in Beaufort (US-Bundesstaat North Carolina) haben dazu neue Forschungsergebnisse
im Fachmagazin "PLoS One" veröffentlicht. Demnach ist die Eisbedeckung in vier Vermehrungsgebieten der Robben im Nordatlantik seit 1979 um sechs Prozent pro Jahrzehnt zurückgegangen. Die Robben sind auf dieses Eis angewiesen, um ihre Jungtiere im Februar und März zur Welt zu bringen und sie anschließend großzuziehen.

Die Robben könnten mit kurzfristigen Klimaschwankungen gut umgehen, so die Forscher. Aber der langfristige Klimawandel gepaart mit Jagd und unabsichtlicher Tötung beim Fischfang könnte sie überfordern. Die Muttertiere säugen ihre Jungen nur zwölf Tage, doch selbst dafür ist das Eis offenbar oft nicht mehr ausreichend. "Die Sterblichkeit, die wir in Ostkanada sehen, ist dramatisch", warnt Forscher Johnston. In Jahren mit wenig Eis könnten ganze Jahrgänge an Jungtieren sterben.

Die Forscher hatten Satellitenbilder zur Eisbedeckung im Sankt-Lorenz-Golf und zur Nordatlantischen Oszillation - ein Wetterphänomen, das durch regelmäßig schwankende Luftdruckverhältnisse die Stärke der Winter rund um den Atlantik bestimmt - mit den gemeldeten Sichtungen toter Robbenbabys in Zusammenhang gesetzt. Allerdings ist das Gebiet sehr dünn besiedelt, was die Strandungsberichte weniger verlässlich machen könnte.

Die Forscher gehen aber davon aus, dass bereits bekannte Schwankungen, verursacht durch die zyklischen Änderungen der Eisbedeckung, nicht ausreichen, um die Zahl der toten Tiere zu erklären. "Die Verluste in schlechten Jahren übertreffen die Zugewinne in guten Jahren", sagt Johnston. Weitere Untersuchungen müssten nun zeigen, ob die Robben doch noch rechtzeitig auf die Veränderungen im Eis reagieren könnten. Vielleicht sei es ihnen ja auch möglich, sich in Gebiete mit stabilerer Eisbedeckung zurückzuziehen, nach Ostgrönland zum Beispiel.

chs>


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20 minuten
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8.1.2012: Vögel und Schmetterlinge können beim Klimawandel nur zum Teil mithalten - Schmetterlinge wandern schneller als Vögel


aus. 20 minuten online: Neue Studie
: Warum der Klimawandel die Vögel überfordert; 8.1.2012;
http://www.20min.ch/news/ausland/story/27411991


<Vögel und Schmetterlinge können mit dem Klimawandel nicht mithalten. Der ideale Lebensraum der Tiere hat sich in Europa schneller nach Norden verschoben als die Tiere mitwandern konnten.

Im Vergleich zum Temperaturanstieg und der damit verbundenen Verschiebung ihrer Lebensräume in Richtung Norden liegen Schmetterlinge laut der neuen Studie im Durchschnitt 135 und Vögel sogar 212 Kilometer zurück.

Dies schreiben europäische Forscher im Fachmagazin «Nature Climate Change». Die Daten für ihre Studie wurden aus rund 1,5 Millionen Beobachtungsstunden und mehr als 11 000 Orten zusammengetragen.

Überraschend war für die Wissenschafter zudem die Kluft zwischen Schmetterlingen und Vögeln. Insgesamt habe sich der Lebensraum der Tagfalter im beobachteten Zeitraum im Durchschnitt um 239 Kilometer nach Norden verschoben.

Die Schmetterlinge seien jedoch nur 114 Kilometer nordwärts gewandert. Die Forscher vermuten, dass Schmetterlinge sensibler als Vögel sind und Temperaturveränderungen dadurch besser folgen können.

Klimawandel trennt Tiergruppen

Für die Forscher ist das Ergebnis der erste Beleg dafür, dass der Klimawandel auf einem ganzen Kontinent zu einer deutlichen Verschiebung der Lebensräume führt und Lebensgemeinschaften aus verschiedenen Tiergruppen auseinanderreissen kann.

«Zum Beispiel sind viele Vogelarten bei ihrer Ernährung auf Raupen bestimmter Schmetterlingsarten angewiesen und könnten daher unter den Veränderungen leiden», erklärt Josef Settele vom Helmholtz- Zentrum für Umweltforschung in Halle.

Zwischen einzelnen Ländern gibt es der Studie zufolge jedoch deutliche Unterschiede. So habe sich die Durchschnittstemperatur der Lebensräume von Vogelarten in Tschechien kaum erhöht, in Schweden dagegen stark.

(sda)>


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Der Standard
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9.1.2012: Klimawandel in Mitteleuropa: <Edelweiß und Enzian könnten langsam verschwinden>


aus: Der Standard online; 9.1.2012;

http://derstandard.at/1325485922012/Edelweiss-und-Enzian-koennten-langsam-verschwinden

<Probeflächen auf dem österreichischen Hochschwab - alle 32 StudienautorInnen benutzten die gleiche Untersuchungsmethodik.

Erste paneuropäische Studie zeigt Auswirkungen des Klimawandels auf die Vegetation der Alpen.


Wien - Der Klimawandel hat stärkere Auswirkungen auf die Vegetation der Alpen als bisher angenommen, wie ein internationales Team unter Leitung von Forschern der Universität Wien und der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in der ersten paneuropäischen Studie zum Vegetationswandel im Hochgebirge gezeigt hat. Kälteadaptierte Pflanzen werden zunehmend von wärmeliebenden Arten aus ihren Lebensräumen verdrängt und alpine Urwiesen und Felsflure dadurch gefährdet. Die Ergebnisse werden im Fachjournal "Nature Climate Change" veröffentlicht.

Das Forscherteam hat in den Jahren 2001 und 2008 auf 867 Probeflächen auf 60 verschiedenen Gipfeln in allen größeren europäischen Hochgebirgen niedrigwüchsige Pflanzengemeinschaften oberhalb der Baumgrenze untersucht. Die Studie ist laut Aussendung die bisher breitest angelegte ihrer Art. Stattgefunden hat sie im Rahmen des Programms GLORIA (Global Observation Research Initiative in Alpine Environments), das 2001 durch Uni Wien und ÖAW gegründet wurde und bei dem mittlerweile mehr als 100 Forschungsgruppen aus sechs Kontinenten standardisiert die Gebirgsvegetation und ihre Reaktion auf den Klimawandel beobachten. Eine Folgeuntersuchung ist für 2015 geplant.

"Deutliches Ausmaß" der Wanderung

Die Forscher hatten zwar mit einer Zunahme von wärmeliebenden Pflanzen in größeren Höhen gerechnet - "aber nicht in diesem deutlichen Ausmaß und in so kurzer Zeit", so Michael Gottfried vom Department für Naturschutzbiologie, Vegetations- und Landschaftsökologie der Uni Wien. "Viele kältetolerante Arten wandern buchstäblich in den Himmel. In einigen der niedrigeren europäischen Gebirge können wir beobachten, wie die offene alpine Graslandschaft verschwindet und Zwergsträucher den Lebensraum in wenigen Jahrzehnten erobern werden", warnt der Forscher.

Derzeit gebe es noch keine Befunde dafür, dass schon Pflanzen in Österreich oder Europa ausgestorben seien, weil sie nicht mehr in größere Höhen ausweichen können, so Gottfried. Es gebe aber Hinweise, dass viele Arten zurückgehen. Sollte die derzeitige Entwicklung anhalten, würden in einigen Jahrzehnten diverse Edelweiß- und Enzianarten verschwinden, aber auch weniger bekannte Sorten, die eine wichtige Rolle für die genetische Vielfalt spielen.

Phänomen der "Thermophilisierung"

In regionalen Untersuchungen sei bereits ein direkter Zusammenhang zwischen erhöhten Sommertemperaturen und der Veränderung alpiner Lebensgemeinschaften nachgewiesen worden. "Unsere Ergebnisse demonstrieren diese Entwicklung erstmals für den gesamten europäischen Kontinent", sagte Gottfried. Die Forscher sprechen vom Phänomen der "Thermophilisierung", das mit ihrer Untersuchung erstmals quantitativ erfasst und als messbarer Indikator definiert worden sei. Harald Pauli vom Institut für Gebirgsforschung der ÖAW hofft nun, dass dieser "Thermophilisierungs-Indikator" weltweit von anderen Forschergruppen übernommen und damit ein globaler Vergleich möglich wird.

Dabei ist das Phänomen unabhängig von der Seehöhe und von der geografischen Breite - es findet sich von der Baumgrenze bis zu den höchsten Gipfeln und von Schottland bis zu den Gebirgsregionen Kretas. "Unsere Arbeit belegt, dass der Klimawandel auch die entlegensten Winkel der Biosphäre beeinflusst", sagte Georg Grabherr vom "Institut für Gebirgsforschung: Mensch und Umwelt" der ÖAW, der das Programm GLORIA leitet. Die Thermophilisierung im Hochgebirge könne örtlich nicht begrenzt werden, "menschliche Anpassungsstrategien sind keine Option. Wir müssen uns dringend auf die Vermeidung noch stärkeren Klimawandels konzentrieren, um den biogenetischen Schatz der Natur zu wahren". (APA/red)


Link

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20 minuten
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12.1.2012: Sauerstoffarme Meereszonen ohne Leben nehmen dramatisch zu


aus: 20 minuten online: Forscher schlagen Alarm:
Die Weltmeere «sterben»; 12.1.2012;
http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/25371186


<Horrorszenario der ETH Zürich: Wegen der Erderwärmung könnten künftig weite Teile der Weltmeere zu sauerstofflosen «Todeszonen» werden.

Die Erderwärmung könnte dafür sorgen, dass in Zukunft solche Meeresgebiete zu sauerstofflosen «Todeszonen» werden.

Ist kein oder zu wenig Sauerstoff im Wasser, ersticken Meerestiere. Derzeit gelten rund 15 Prozent der Ozeane als sauerstoffarme oder -lose «Todeszonen». Eine Situation, die sich massiv verschärfen dürfte. Samuel Jaccard vom Geologischen Institut der ETH Zürich wertete für eine neue Studie gemeinsam mit einem Kollegen aus Kanada die Sauerstoff-Daten aus Sedimentbohrkernen aus. Anhand der Daten konnten die Forscher rekonstruieren, wie sich der Sauerstoffgehalt der Ozeane – vor allem des Pazifiks und des Indischen Ozeans, in den letzten 20 000 Jahren verändert hat. Das Fazit: Während die globale Durchschnittstemperatur um rund zwei Grad Celsius stieg, sank der Sauerstoffgehalt vieler Meere dramatisch.

Heute gehen Klimaforscher davon aus, dass die Temperaturen wiederum um zwei Grad steigen – doch diesmal in wenigen hundert Jahren. Seit der industriellen Revolution hat sich die Erde bereits um fast ein Grad erwärmt. Selbst die optimistischsten Klimamodelle rechnen bis ins Jahr 2100 mit einer Erwärmung um zwei Grad. Die Folgen, gerade auch für die Fischerei, wären schwerwiegend: Denn zahlreiche mögliche «Todeszonen» liegen in Meeresgebieten, die besonders viel Leben beherbergen.

(20 Minuten/sda)>

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12.1.2012: <Wissenschaft
: Klimawandel erleichtert Albatrossen die Futtersuche> - und die Vögel werden schwerer

aus: n-tv online; 12.1.2012;

http://www.n-tv.de/ticker/Wissenschaft/Klimawandel-erleichtert-Albatrossen-die-Futtersuche-article5201476.html

<Washington/Leipzig (dpa) - Der Klimawandel erleichtert den größten Seevögeln der Welt, den Wanderalbatrossen, die Futtersuche und lässt sie schwerer werden.

Die Winde auf der Südhalbkugel haben an Intensität zugenommen und sich so verändert, dass die majestätischen Albatrosse von ihren Brutkolonien aus schneller an Nahrung herankommen können.

Unter den veränderten Bedingungen hätten die Tiere in den vergangenen Jahrzehnten durchschnittlich ein Kilogramm an Körpergewicht zugelegt, und der Bruterfolg habe sich verbessert, schreibt ein französisch-deutsches Forscherteam im Fachmagazin «Science». Diese positiven Effekte des Klimawandels könnten jedoch nur von kurzer Dauer sein, wenn sich die Windströmungen in der Antarktis weiter verschieben.

Treffen Klimaszenarien für das Jahr 2080 ein, könnten sich die Lebensbedingungen der bedrohten Vögel wieder verschlechtern, warnen die Wissenschaftler. Wenn sich die Westwinde noch weiter Richtung Südpol verschieben, müssten die Wanderalbatrosse wieder weiter fliegen, um optimale Segelbedingungen zu finden.

Bei der Studie hatten Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig und des französischen Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung (CEBC-CNRS) zusammengearbeitet.

Für ihre Studie haben die Biologen Daten zur Dauer der Nahrungssuche und zum Bruterfolg der vergangenen 40 Jahre sowie zur Ernährung und Körpergröße der letzten 20 Jahre von Wanderalbatrossen auf den Crozetinseln ausgewertet. Die Inselgruppe liegt im südlichen Indischen Ozean. Mit kleinen Tracking-Geräten verfolgten die Forscher die Flüge der Vögel. Weltweit gibt es den Angaben zufolge rund 8000 Brutpaare der Wanderalbatrosse.

Quelle: n-tv.de / dpa>

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Der Standard
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13.1.2012: Steigender Meeresspiegel lässt auf flachen Inseln das Grundwasser versalzen: <Auf den Inseln wird das Wasser knapp>


aus: Der Standard online; 13.1.2012;

http://derstandard.at/1326249109842/Auf-den-Inseln-wird-das-Wasser-knapp

<Im November 2009 tagte die Regierung der Malediven auf dem Meeresgrund, um auf die Bedrohung der Inselstaats durch den Klimawandel hinzuweisen.

Bericht: Familien geben bis zu 85 Prozent ihres Einkommens für Trinkwasser aus.

Auf einzelnen Inseln der Malediven gehen einem Bericht des Magazins "National Geographic" zufolge die Trinkwasservorräte zur Neige. Die US-Zeitschrift meldet, dass die Bevölkerung des Gaahafaru-Atolls auf Lieferungen von der 70 Kilometer entfernten Hauptinsel Male angewiesen sei. Der Wasserbedarf einer zwölfköpfigen Familie, die über ein tägliches Einkommen von 26 US-Dollar (20 Euro) verfüge, koste 22 Dollar. Somit gäben manche Inselbewohner 85 Prozent ihres Verdienstes für Trinkwasserflaschen aus.

Die Regierung in Male will nun eine Trinkwasser-Aufbereitungsanlage auf einem Schiff installieren, die in Notfällen rasch in Betrieb gehen kann.

Auch auf den Tuvalu-Inseln neigen sich die Wasservorräte dem Ende zu: Auf Nukulaelae gibt es nur noch 60 Liter für 330 Menschen. Erst im Oktober musste dort wegen Wassermangels der Notstand ausgerufen werden, derStandard.at berichtete. (bed)>

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8.2.2012: <Wegen der Ozeanerwärmung: See-Elefanten tauchen tiefer>


aus: n-tv online; 8.2.2012;

http://www.n-tv.de/wissen/See-Elefanten-tauchen-tiefer-article5447206.html

<Die Erwärmung der Ozeane wirkt sich auf viele Faktoren aus. Auch auf das Verhalten von See-Elefanten. Die tauchen immer tiefer, wie Forscher herausgefunden haben. Der Grund: Hunger.

Die globale Erderwärmung treibt nach einer Studie die Südlichen See-Elefanten in tiefere Gewässer. Das haben Wissenschaftler vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven in einer Untersuchung mit Experten der südafrikanischen Universitäten von Pretoria und Kapstadt herausgefunden. Sie erklären dieses Verhalten damit, dass die Fische wegen der Ozeanerwärmung in größere Tiefen abwandern.

Die Südlichen See-Elefanten von Marion Island, einer Insel im südwestlichen Teil des Indischen Ozeans, können mehr als 2000 Meter tief tauchen. Für die Studie statteten die Forscher nach AWI-Angaben 30 Tiere mit Satellitensendern aus, die bei jedem Tauchgang die Tiefe, die Wassertemperatur und den Salzgehalt aufzeichneten. Dabei zeigte sich, dass die See-Elefanten im wärmeren Wasser tiefer tauchen mussten, so dass ihnen weniger Zeit für die Nahrungssuche blieb. Ihre Beobachtungen veröffentlichten die Experten bereits im November im Fachmagazin "Marine Ecology Progress Series".

"Wir gehen davon aus, dass die Tiere in wärmeren Wassermassen auch weniger Beute machen", so AWI-Experte Joachim Plötz. Diese These wollen die Forscher mit einer weiteren Untersuchung untermauern. Dafür werden sie im April nach Marion Island reisen, um die Robben mit Sensoren auszustatten, die messen, wann die Tiere ihr Maul öffnen.

Diese Daten sollen auch Aufschluss darüber geben, welche Zonen im Südpolarmeer zu welcher Zeit besonders viel Nahrung bieten. Nach Ansicht der Forscher werden die Südlichen See-Elefanten wegen des Klimawandels künftig auch in der kälteren Antarktis jagen oder noch tiefer tauchen müssen. Doch die Tiere gingen schon heute bei ihren Tauchgängen an ihre Grenzen, erläuterten die Experten. Daher könnte das die Überlebensrate der Robben langfristig verringern.

dpa>

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9.2.2012: <Wissenschaft: Golfstrom wird schneller warm als der Atlantik>


aus: n-tv online; 9.2.2012;

http://www.n-tv.de/ticker/Wissenschaft/Golfstrom-wird-schneller-warm-als-der-Atlantik-article5354776.html

<Kiel/London
(dpa) - Der Golfstrom hat sich zwei- bis dreimal so rasch erwärmt wie der Atlantische Ozean. Das berichten Forscher um Professor Martin Visbeck vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (Geomar) im Journal «Nature Climate Change».

Der Analyse des internationalen Teams liegen Beobachtungsdaten und Simulationen zugrunde. Demnach hat sich der Golfstrom im Laufe der vergangenen 100 Jahre um etwa 1,2 Grad Celsius erwärmt, der Atlantik um 0,4 Grad.

Wie das Zentrum berichtete, trifft das Phänomen auch auf andere schnelle Randströmungen in anderen Ozeanen zu. Das gelte für Strömungen vor Japan und Australien ebenso wie für solche vor Brasilien und dem südlichen Afrika, sagte Visbeck, der den Bereich Physikalische Ozeanographie leitet.

Der Golfstrom ist eine der stärksten Meeresströmungen. Die von ihm von Amerika nach Europa transportierte Wärme ist für das vergleichsweise milde Klima in Mittel- und Nordeuropa verantwortlich. Die warme Meeresströmung hat ihren Ursprung im Golf von Mexiko und transportiert bis zu 100 Millionen Kubikmeter Wasser je Sekunde an der amerikanischen Ostküste entlang nach Norden.

Die Forschergruppe hatte untersucht, inwieweit sich solche warmen Strömungen im Laufe des vergangenen Jahrhunderts verändert haben. Das Ergebnis: Die Erwärmung dieser Stromsysteme fällt besonders stark aus und geht mit einer leichten, polwärtigen Verlagerung ein. Dies könne auch Konsequenzen für die Aufnahme von Kohlendioxid im Ozean haben, die bei höheren Temperaturen geringer ausfällt, hieß es.

«Wir haben insgesamt acht verschiedene globale Beobachtungsdatensätze der Temperatur angeschaut sowie Meeresströmungen mit Hilfe eines hochauflösenden Ozeanmodells unter Nutzung von Beobachtungsdaten simuliert», erläuterte Visbeck. «Mit dieser Studie konnten wir zeigen, dass alle westlichen Randstromregionen über die letzten 100 Jahre eine deutlich stärkere Erwärmung als das globale Mittel zeigen.» Die Gründe dafür seien noch nicht vollständig klar.

«Alles deutet auf eine Veränderung der globalen Ozeanzirkulation durch den Klimawandel hin mit expandierenden Subtropen», äußerte Visbeck. Zur weiteren Ursachenforschung sagte er: «Der Patient Ozean braucht eine Art Langzeit-EKG, denn mit sporadischen Messungen werden wir die Ursache nur sehr schwer finden».

Quelle: n-tv.de / dpa>

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Der Standard
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29.1.2012: <Sommerlicher Eisschwund in der Arktis beeinflusst Winter in Europa>


aus: Der Standard online; 29.1.2012;

http://derstandard.at/1326503865981/Sommerlicher-Eisschwund-in-der-Arktis-beeinflusst-Winter-in-Europa

<Neue Studie stellt Zusammenhang zwischen arktischer Meereisbedeckung im Sommer und dem Winterwetter in Mitteleuropa her.

Deutsche Wissenschafter haben einen klimatischen Mechanismus entschlüsselt, mit dessen Hilfe sich bereits im Sommer Aussagen darüber machen lassen, wie der folgende Winter in Mitteleuropa aussehen wird. Die Forscher des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) fanden heraus, dass die Wahrscheinlichkeit für kalte und schneereiche Winter steigt, wenn die Arktis im Sommer von wenig Meereis bedeckt ist. Nach der Studie, die in der Fachzeitschrift "Tellus A" veröffentlicht wurde, verändert die schrumpfende sommerliche Meereisbedeckung die Luftdruckgebiete in der arktischen Atmosphäre und bestimmt so das europäische Wetter mit.

Taut im Sommer das arktische Meereis besonders stark ab, wie in den letzten Jahren beobachtet, kommt es zur Verstärkung zweier wesentlicher Effekte: Zum einen legt das Verschwinden der hellen Eisoberfläche den dunkleren Ozean frei, wodurch sich dieser im Sommer unter Sonneneinstrahlung stärker erwärmen kann. Man spricht von der sogenannten Eis-Albedo-Rückkopplung. Zum anderen kann das zurückgegangene Eis nicht mehr verhindern, dass im Ozean gespeicherte Wärme an die Atmosphäre abgegeben wird; dies wird als Deckel-Effekt bezeichnet.

Durch die geringere Meereisbedeckung wird somit insbesondere im Herbst und Winter die Luft stärker als in früheren Jahren erwärmt, denn in dieser Zeit ist der Ozean wärmer als die Atmosphäre. "Diese erhöhten Temperaturen sind anhand aktueller Messdaten in den arktischen Gebieten nachweisbar", berichtet Ralf Jaiser, Erstautor der Veröffentlichung von der Forschungsstelle Potsdam des Alfred-Wegener-Instituts.

Destabilisierte Atmosphäre

Durch die bodennahe Erwärmung der Luft kommt es zu aufsteigenden Bewegungen, die Atmosphäre wird instabiler. "Wir haben die komplexen nichtlinearen Prozesse analysiert, die hinter dieser Destabilisierung stecken, und gezeigt, wie sich die so veränderten Bedingungen in der Arktis auf typische Zirkulations- und Luftdruckmuster auswirken", so Jaiser weiter.

Eines dieser Muster ist der Luftdruckgegensatz zwischen der Arktis und den mittleren Breiten: die sogenannte Arktische Oszillation mit den Azoren-Hochs und Island-Tiefs, die man aus dem Wetterbericht kennt. Ist dieser Gegensatz hoch, entsteht ein starker Westwind. Er trägt im Winter warme, feuchte atlantische Luftmassen bis tief nach Europa, wie in den letzten beiden Wintern. Bleibt dieser aus, kann kalte arktische Luft bis nach Europa vordringen. Die vorliegenden Modellrechnungen zeigen, dass der Luftdruckgegensatz bei geringerer sommerlicher arktischer Meereisbedeckung im darauf folgenden Winter abgeschwächt wird, so dass arktische Kälte bis in die mittleren Breiten vordringen kann.

Weitere Faktoren

Trotz der geringen Meereisausdehnung im Sommer 2011 ist bei uns in Deutschland ein kalter, schneereicher Winter bisher ausgeblieben. Jaiser erklärt das folgendermaßen: "Natürlich spielen im komplexen Klimasystem unserer Erde viele weitere Faktoren eine Rolle, die sich teilweise gegenseitig überdecken. Unsere Modellvorstellung erklärt die Mechanismen, wie sich regionale Änderungen in der arktischen Meereisbedeckung global und über einen Zeitraum von Spätsommer bis Winter auswirken. Weitere Mechanismen hängen beispielsweise mit der Schneebedeckung Sibiriens oder tropischen Einflüssen zusammen. Die Wechselwirkungen zwischen diesen Einflussfaktoren sind dabei Gegenstand zukünftiger Forschungsarbeiten und bilden so bislang eine Unsicherheit für Prognosen." (red)


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Der Standard
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Atlanta / Peking 28.2.2012: <Arktische Eisschmelze könnte Winter kalt und schneereich machen> - so eine "aktuelle Studie": Hochdruckgebiete über dem Atlantik bleiben stationär und Russenkälte kann immer mehr vordringen


aus: Der Standard online; 28.2.2012;

http://derstandard.at/1330389798401/Arktische-Eisschmelze-koennte-Winter-kalt-und-schneereich-machen

<Studie: Hochdruckgebiete über Atlantik verhindern Einströmen warmer Luft.


Einige Länder Europas - im Bild die Stadt Cetinje in Montenegro - hatten heuer mit ungewöhnlich großen Schneemengen zu kämpfen. Eine aktuelle Studie sieht einen Zusammenhang mit dem Abschmelzen der arktischen Eisflächen.

Washington - Eine aktuelle Studie kommt zu dem Schluss, dass für kalte und schneereiche Winter auf der Nordhalbkugel der Erde in den vergangenen Jahren das Abschmelzen der arktischen Eismassen infolge der Klimaerwärmung mitverantwortlich ist. Nach Ansicht der US-Forscher vom Technologischen Institut in Atlanta, Georgia, und Wissenschafter vom Institut für Atmosphären-Physik in Peking gebe es über dem Atlantik mehr dauerhafte Hochdruckgebiete, die das Einströmen wärmerer Luft nach Norden verhinderten. Stattdessen bringe kalte und feuchte Luft vom Nordpol der Nordhalbkugel große Schneemassen.

Um 30 Prozent kleinere Eisfläche

Das Phänomen ist der Studie zufolge seit dem Jahr 2007 zu beobachten und betrifft neben Europa unter anderem auch die USA und China. In den vergangenen beiden Wintern seien auf der Nordhalbkugel die zweit- und drittgrößten Mengen an Schnee seit Beginn der satellitengestützten Wetteraufzeichnungen im Jahr 1979 registriert worden. Insgesamt sei die mit Eis bedeckte Fläche des Arktischen Ozeans in den vergangenen drei Jahrzehnten um etwa eine Million Quadratkilometer geschrumpft, so die Forscher. Dies entspreche einer flächenmäßigen Abnahme von knapp 30 Prozent. (APA, red)

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Welt online,
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19.3.2012: Eisschmelze durch Klimawandel bewirkt neue, freigelegte Bodenschätze


aus: Welt online: Wertvolle Rohstoffe: Polarschmelze gibt tonnenweise Bodenschätze frei; 19.3.2012;

http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article13929357/Polarschmelze-gibt-tonnenweise-Bodenschaetze-frei.html

<Autor: Silvia von der Weiden

Eldorado am Polarkreis: Das schwindende Eis gibt wertvolle Erze frei. Allein im Süden Grönlands lagern geschätzte 6,5 Millionen Tonnen an Seltenen Erden.

Die globale Erwärmung lässt Grönlands Gletscher und das Meereis vor der Küste der arktischen Insel immer schneller schmelzen. Dadurch sind die Rückzugsgebiete von Eisbär, Moschusochse, Polarwolf und Walen bedroht.

Den dramatischen Eisschwund bestätigen Satellitenbeobachtungen der vergangenen Jahrzehnte. Auch die bis zu dreieinhalb Kilometer mächtige Inlandeisdecke schmilzt. Nach einer jüngst veröffentlichten Studie von Wissenschaftlern des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung könnte sie innerhalb von 500 Jahren um ein Fünftel an Masse verlieren.

Geht der Trend so weiter, wäre Grönland in 2000 Jahren völlig eisfrei. Was Umweltschützer weltweit mit Sorge erfüllt, lässt viele der kärglich von Fischerei und etwas Tourismus lebenden knapp 60.000 Grönländer auf mehr Wohlstand hoffen.

Das weichende Eis macht die reichen Rohstoffvorkommen der Insel zugänglich. Neben Erzen wie Uran, Zink, Eisenerz, Kupfer und Gold bergen die uralten Gesteine Grönlands auch große Mengen der als Seltene Erden bezeichneten Metalle, darunter Lanthan, Cer, Neodym, Praesodymium, Terbium und Yttrium.

Wegen ihrer besonderen Eigenschaften kommen sie in Handys, Laptops, Flachbildschirmen, Brennstoffzellen, LED-Leuchten, Motoren für Elektroautos und in der Lasertechnik zum Einsatz und bilden so die stoffliche Basis für ganze Hightechindustrien.

Bislang kommen 97 Prozent der strategisch bedeutsamen Metalle aus China, das über eins der reichsten Vorkommen an Seltenen Erden verfügt. Ein Monopol, das in den Augen der Weltgemeinschaft zu einseitigen Rationierungen und gewaltigen Preissteigerungen auf den Rohstoffmärkten geführt hat. Nun wollen die Europäische Union, die USA und Japan den Kontrahenten China vor dem Schiedsgericht der Welthandelsorganisation verklagen.

Der Monopolist könnte bald Konkurrenz bekommen. Im weitgehend eisfreien Süden Grönlands, in einer hügeligen Gegend, in der die weichenden Gletscher eine Marslandschaft aus nacktem Gestein, Geröll und Schutt hinterlassen haben, liegt das Kvanefjeld. Für das Gebiet hat die in Westaustralien ansässige Firma Greenland Minerals and Energy Explorationslizenzen erworben und Probebohrungen durchgeführt.

Ergebnis: Mindestens 6,5 Millionen Tonnen an Seltenen Erden schlummern im Gestein, schätzt das Unternehmen. Hinzu kommen große Mengen an Uran. Das hat nicht nur die Börse beeindruckt und den Aktienkurs des kleinen Unternehmens zeitweise in schwindelerregende Höhen getrieben. „Es handelt sich um eines der größten Seltene-Erden-Vorkommen der Erde“, stellt die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover in einem Bericht fest.

Sehr frühe Phase

Und das ist noch nicht alles. „Weitere wichtige Beiprodukte könnten Zink, Zirkonium, Lithium, Beryllium und Natriumfluorid sein“, so die BGR-Experten. Sie schätzen das Gesamtvorkommen an Erzen im Kvanefjeld-Vorkommen auf 457 Millionen Tonnen. Darin sind Metalle Seltener Erden in Form oxidierter Verbindungen mit einem Gehalt von gut einem Prozent im Gestein enthalten. Das entspricht rund 4,9 Millionen Tonnen, was etwas weniger ist, als das Unternehmen angegeben hatte.

Angesichts einer globalen Nachfrage von derzeit 190.000 Tonnen im Jahr würden die Vorräte aber ausreichen, um die Welt mindestens ein Vierteljahrhundert lang mit den begehrten Rohstoffen zu versorgen.

Doch die Kosten sind hoch: Gut 2,3 Milliarden US-Dollar müssten in Technik investiert werden, um die Schätze aus dem Boden zu fördern und aus dem Gestein herauszulösen, schätzen die Australier. Man habe bereits „signifikante Fortschritte bei der Aufbereitung der Minerale und Effizienzverbesserungen erzielt“. Die BGR-Experten aber gehen davon aus, dass sich das Projekt noch in einer sehr frühen Phase befindet.

Die Aussichten auf riesige Rohstoffvorkommen locken immer mehr Explorationsfirmen auf die Insel. Ihre Geologen wissen, dass die grönländischen Gesteine zu den ältesten der Welt gehören, und die sind bekannt für ihren Reichtum an hochwertigem Eisenerz.

Vor Urzeiten setzte sich das reichlich im Wasser der Ozeane gelöste Eisen in Schichten auf dem Meeresboden ab und verfestigte zu Gesteinen. Sie werden wegen ihres gestreiften Aussehens auch als Bändererze bezeichnet. So bildeten sich gewaltige Lagerstätten aus Magnetit, einem Mischoxid aus zwei- und dreiwertigem Eisen. Einschlüsse mit 25 Tonnen schweren Klumpen aus gediegenem Eisen wurden in den bis zu 3,8 Milliarden Jahre alten grönländischen Gesteinen gefunden.

Reiche Ausbeute verspricht sich deshalb das britische Unternehmen London Mining. Es hat von der grönländischen Regierung die Schürfrechte für die Region um die Halbinsel Isua erworben, die 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Nuuk im Westen der Insel liegt, und dort Probebohrungen durchgeführt. Expertisen unter anderem von der Studiengesellschaft für Eisenerzaufbereitung – ein Forschungsdienstleister der Deutschen Stahlindustrie – weisen in den Proben auf einen Eisengehalt von über 70 Prozent hin.

Hochreines Eisenerz

Das britische Unternehmen erwartet in dem Explorationsgebiet insgesamt rund 950 Millionen Tonnen hochreines Eisenerz. Eigentlich sollte der Abbau in diesem Jahr beginnen. Doch noch fehlt es an der nötigen technischen Ausrüstung, genauer: am Geld dafür. Auf zwei bis 2,5 Milliarden US-Dollar beziffert London Mining die Kosten. „Die chinesische Stahlindustrie hat bereits ihr ernsthaftes Interesse an dem Projekt bekundet“, sagt Graeme Hossie, Geschäftsführer des Unternehmens.

Ein Wink mit dem Zaunpfahl. Auch die Europäische Union befasst sich mit dem in Grönland ausbrechenden Rohstoffrausch: Soll das nur lose mit Dänemark verbundene, politisch weitgehend autonome, strukturschwache Land Unterstützung erhalten, und wie schwer wiegen die Bedenken von Umweltschützern?

Für deren heftigen Protest sorgte kürzlich die Ankündigung der kanadischen Firma Quadra Mining, bei Malmbjerg im Nordosten Grönlands reiche Molybdänvorkommen in einem Nationalparkgebiet abzubauen. Von der grönländischen Regierung wurde das Projekt daraufhin gestoppt, vorerst.

Zu den umstrittenen Vorhaben gehört auch der Bau einer großen Aluminiumschmelze. Dafür sind nicht nur gewaltige Mengen, sondern auch besonders kostengünstiger elektrischer Strom nötig. Für Grönland wäre das kein Problem. Die schmelzenden Gletscher liefern billige Wasserkraft in Hülle und Fülle. Noch ist das aber Zukunftsmusik.

Nicht nur an Land, auch in den Gewässern vor Grönland ist die Schatzsuche in vollem Gang. Explodierende Energiepreise und eine immer länger werdende eisfreie Saison machen die kostspielige Förderung von Erdöl und Erdgas in arktischen Gewässern lukrativ. Davon profitiert Grönland schon jetzt.

„Seit 2002 haben wir 36 Explorationslizenzen an Öl- und Gasförderunternehmen vergeben, allein 20 davon im Vorjahr “, sagt Hans Kristian Olsen. Der Manager führte die Geschäfte von Nunaoil, einem staatseigenen Unternehmen, das sein Geld mit der Vergabe von Erkundungsrechten verdient. Große Energieunternehmen stehen bei ihm Schlange: Cairn Energy, Chevron, ConocoPhillips, Dong E&P, Esso, GDF Suez, Husky Energy, Maersk Oil, P. A. Resources, Petronas, Shell, Statoil:

Vorkommen nicht ergiebig genug

Sie alle suchen vor Grönland nach Öl und Gas. Die Unternehmen teilen sich vier Explorationsgebiete vor der Westküste, die zusammengenommen eine Fläche von 71.000 Quadratkilometern bedecken. Das ist so groß wie der Freistaat Bayern.

Noch sind die meisten Projekte nicht über seismische Studien hinausgekommen. Einige wenige Probebohrungen haben erste Ergebnisse geliefert. Nicht immer fallen sie zufriedenstellend aus. Zwar hat das schottische Mineralölunternehmen Cairn Energy hoch im Nordwesten vor Grönland im Melville Sub Basin bereits Öl gefunden. Doch das Vorkommen ist nicht ergiebig genug, um wirtschaftlich ausgebeutet zu werden.

Das kann Olsen den Optimismus nicht verderben. Er setzt ganz auf den Klimawandel und auf Grönlands Energieschätze: „Wenn das zurückweichende Meereis den Transport über die Nordost- und Nordwestpassage ganzjährig ermöglicht, werden auch die Kosten sinken.“>

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20.3.2012: In Deutschland verdreifachen sich die Wetterkatastrophen


aus: Welt online: Neue Datenanalyse: Wetterkatastrophen in Deutschland verdreifacht; 20.3.2012;

http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article13932593/Wetterkatastrophen-in-Deutschland-verdreifacht.html

<Extremwetter werden Deutschland nach Ansicht von Meteorologen und Klimaexperten in Zukunft immer öfter treffen

Stürme, Starkregen, Überflutungen: Binnen weniger Jahre haben sich die Fälle von Extremwetter in Deutschland mehr als verdreifacht. Experten fordern bessere Warnsysteme.

Die Zahl verheerender Stürme, Regenfälle und anderer wetterbedingter Naturkatastrophen hat sich in Deutschland seit den 1970er Jahren mehr als verdreifacht. Das geht aus Analysen des Rückversicherers Munich Re hervor, die nun beim sogenannten Extremwetterkongress in Hamburg vorgestellt wurden.

„Die Daten in unserer Naturkatastrophendatenbank zeigen ganz eindeutig: Die Anzahl der wetterbedingten Naturkatastrophen in Deutschland hat sich seit 1970 mehr als verdreifacht“, erklärte Peter Höppe, Leiter der Munich Re-Georisikoforschung. Nach seinen Angaben setzt sich der Trend fort.

„Für die nächsten 30 Jahre rechnen Klimamodelle in Deutschland vor allem mit einer Zunahme der Sturmintensität und mit mehr Starkniederschlägen, die zu Überschwemmungen führen“, erklärte Höppe.

Umso wichtiger seien bessere und direktere Warnungen vor extremen Wetterereignissen wie Starkregen, Hagel und Stürmen, ergänzte Kongressinitiator Frank Böttcher. Kurze Warnketten könnten wesentlich zur Verminderung von Sach- und Personenschäden beitragen und helfen, wirtschaftliche Folgen zu mindern.

Auch global gebe es nach den Daten von Munich Re einen Trend zu größeren Schäden durch extreme Wetterereignisse. Ohne den Klimawandel sei dies „vermutlich“ nicht zu erklären, sagte Höppe.

Weltweit hätten die gesamtwirtschaftlichen Schäden durch Extremwetter im Jahr 2011 bei rund 105 Milliarden Euro gelegen. Die Zahl geophysikalischer Naturkatastrophen wie Vulkanausbrüche oder Erdbeben sei dabei in den vergangenen drei Jahrzehnten annähernd gleich geblieben. Es sei vor allem die „Wettermaschine“, die gewissermaßen „einen Gang höher schaltet“.

Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) wies bei dem Kongress auf Veränderungen bei Wetterextremen in Deutschland und weltweit hin. Analysen des umfangreichen historischen Datenarchivs des DWD zeigten dies mittlerweile deutlich, erklärte dessen Vizepräsident Paul Becker.

Klimaprojektionen des DWD zeigten außerdem, dass bis zum Ende dieses Jahrhunderts mit einer Zunahme der Zahl heißer Tage, mehr Starkniederschlägen und einem Anstieg der Häufigkeit von Winterstürmen um bis zu 50 Prozent zu rechnen sei, teilte Becker mit.

Die Zunahme extremer Wettereinflüsse habe auch Auswirkungen auf die Energieversorgung, betonte Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Weil Deutschland in den kommenden vier Jahrzehnten den Anteil der erneuerbaren Energien auf 80 Prozent erhöhen wolle, steige die Anfälligkeit für Naturkatastrophen. Die Windgeschwindigkeit beispielsweise werde zeitweise geringer, dann wieder stärker als bisher. Das sei für die Windkraftanlagen problematisch, sagte Kemfert.

Extreme Stürme könnten zudem die Stromleitungen beeinträchtigen. Die Zunahme extremer Wetterphänomene bringe die Energiewende zwar nicht in Gefahr, aber man müsse sich auf eventuelle Ausfälle vorbereiten. Es sei wichtig, die Netze auszubauen und innovative Stromspeicher zu schaffen, sagte Kemfert.

Bei dem hochrangig besetzten Extremwetterkongress beraten Hunderte Experten einmal im Jahr über neue Erkenntnisse aus der Klima-, Unwetter- und Katastrophenforschung. Die Verbindung von Naturkatastrophen und Klimawandel ist dabei seit Jahren eines der Schwerpunktthemen des Treffens in der Hansestadt.

Angesichts der prognostizierten Verknüpfung von Erderwärmung und häufigeren Wetterkatastrophen forderten die Teilnehmer stärkere Anstrengungen zum Schutz des Klimas. Das Zwei-Grad-Ziel, das als Basis internationaler Verhandlungen diene, sei nur noch theoretisch zu erreichen, erklärten die Veranstalter zum Auftakt des Kongresses. Realistischere Szenarien ließen eher einen deutlich höheren Temperaturanstieg erwarten.

Die internationale Staatengemeinschaft will den globalen Temperaturanstieg auf höchstens zwei Grad Celsius begrenzen. In dieser Größenordnung gelten die Folgen des Klimawandels noch als halbwegs beherrschbar. Experten bezweifeln angesichts schleppender Klimaschutz-Fortschritte allerdings zunehmend, dass dieser Wert eingehalten werden kann.

„Es bleibt nur noch ein kleines Zeitfenster von einigen wenigen Jahrzehnten, die Kehrtwende zu schaffen“, erklärte der bekannte deutsche Klimaforscher Mojib Latif. Die internationale Klimapolitik stehe vor einem „Scherbenhaufen“. So sei der weltweite Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid seit 1990 um gut 40 Prozent gestiegen, führte der Kieler Wissenschaftler aus.

Der Kongress findet bis Freitag (23. März) auf dem Gelände von „Studio Hamburg“ statt. Mit über 1.500 Teilnehmern ist der Extremwetterkongress mittlerweile das größte jährliche Treffen für Klimaforscher in Europa.

AFP/epd/dpa/oc>

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13.4.2012: Architekten schlagen weisse Dächer vor, um das Sonnenlicht zu reflektieren


aus: n-tv online: Mit Farbe Erderwärmung mindern: Helle Dächer schützen Klima; 13.4.2012;

http://www.n-tv.de/wissen/Helle-Daecher-schuetzen-Klima-article6018656.html

<Weiße Dächer sind in Deutschland eher die Ausnahme – doch wenn es nach Wissenschaftlern geht, müssen die roten, schwarzen und braunen Bedeckungen bald in "kühle Dächer" umgewandelt werden – um das Sonnenlicht zu reflektieren, statt die Hitze zu speichern. Kann dieser Vorschlag wirklich dem Klima helfen?


Im Kampf gegen die Erderwärmung schlagen Wissenschaftler vor, den Dächern und Straßen in den Städten einfach eine hellere Farbe zu geben, damit die Hitze besser abgestrahlt wird. Dies hätte über 50 Jahre gerechnet einen kühlenden Effekt, der einer Verringerung des Treibhausgases CO2 um 25 bis 150 Milliarden Tonnen entsprechen würde, heißt es in einer Studie kanadischer Wissenschaftler. Im besten Fall würde dies in dem Zeitraum den Ausstoß an Abgasen aller Autos weltweit ausgleichen.


Weiße oder helle Materialien reflektieren das Sonnenlicht stärker statt es zu absorbieren und die Hitze zu speichern. Straßen und Dächer, die häufig in dunklen oder roten Farben gehalten sind und mehr als 60 Prozent der städtischen Oberflächen ausmachen, gelten deshalb als Hitzespeicher. Gegen die Hitze werden zudem in Städten mehr Klimaanlagen eingesetzt, was wiederum den Energieverbrauch erhöht.

Kühle Dächer zu welchen Kosten?

Wissenschaftler um Hashem Akbari von der Concordia-Universität im kanadischen Montreal gehen nicht von extrem hohen Kosten für die von ihnen vorgeschlagene Veränderung aus, denn Dächer und Straßen müssten ohnehin regelmäßig erneuert werden. "Man müsste nur, wenn die Zeit dafür gekommen ist, ein kühles Dach wählen", sagt Akbari. Manche der neuen Materialien wären vielleicht etwas teurer, doch würde dies durch die höhere Kostenersparnis danach ausgeglichen.


Der französische Klimaberater Jean-Marc Jancovici äußert sich jedoch skeptisch und verweist darauf, dass dies höchstens einen lokalen Effekt hätte. Wenn die Temperatur an bestimmten Orten durch weiße Dächer abgesenkt werde, dann heiße dies nicht automatisch, dass die Temperatur auch an entlegenen Stellen sinke, wendet er ein.


Alfredo Stein vom Forschungszentrum für städtische Entwicklung an der Universität im britischen Manchester verweißt zudem darauf, dass es Probleme bei der praktischen Umsetzung gebe, insbesondere in den stark wachsenden Armutsvierteln der Metropolen. "Sehr starke Befürworter" wären vonnöten, um die Dächer so auszustatten, sagt er. Rund 70 Prozent aller Häuser würden von den Eigentümern selbst gebaut. Kosten und Verfügbarkeit der Materialien für ein Dach seien bei der Wahl der Hauseigentümer entscheidend.


Die renommierte britische Wissenschaftsakademie Royal Society hatte 2009 in einer Untersuchung der "Weiße-Dächer"-Methode nur einen geringen Effekt bescheinigt. In heißen Ländern würde es lokal von Nutzen sein, hieß es. Aber nur 0,05 bis ein Prozent der weltweiten Landfläche würde so abgedeckt, weshalb der Effekt auf globaler Ebene gering sei. Aufgrund der geschätzten Kosten von rund 300 Mrd Dollar (228 Mrd Euro) im Jahr wäre "dies eine der am wenigsten effizienten und teuersten Methoden" gegen die Erderwärmung.


Quelle: n-tv.de, AFP>


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Der
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3.3.2012: Klimawandel lässt Natur verschwinden


aus: Der Standard online: Weltuntergangsstimmung: Bald nur noch Erinnerung; 3.3.2012;

http://derstandard.at/1330390222997/Weltuntergangsstimmung-Bald-nur-noch-Erinnerung

<Ansichtssache

Höchstwahrscheinlich wird die Welt in diesem Jahr nicht untergehen. Höchstwahrscheinlich wird unser Planet aber schon bald um einige Naturjuwele ärmer sein. Holidaycheck.com hat nach Reisezielen gesucht, deren Tage gezählt sind.

1. Totes Meer:
Noch ist das Tote Meer ein beliebter Ort für Besucher aus aller Welt. Aber irgendwann wird der Tag kommen, an dem sich das Meer vollkommen in eine Salzwüste verwandelt hat. Der Wasserverbrauch in der Region steigt kontinuierlich und lässt das Gewässer schrumpfen. Ein Kanal zum Roten Meer könnte die Rettung sein.

2. Venedig:
Immer häufiger ist Venedig von Hochwassern betroffen. Rund viermal im Jahr steigt der Wasserpegel in der Lagunenstadt auf über 110 Zentimeter. Noch. Denn bis Ende dieses Jahrhunderst könnte sich die Zahl der "Acqua alta" (Hochwasser) auf 250 erhöhen.

3. Malediven: Noch sind die Malediven ein absolutes Traumziel. Die flachen Inseln im Indischen Ozean gehören zu jenen Orten der Welt, die man zumindest einmal besucht haben will. Aber der stetig steigende Meeresspiegel bedroht das Paradies, schön bald könnten viele Inseln überschwemmt und unbewohnbar sein.

4. Gletscher auf dem Kilimandscharo:
Der Kilimanjaro bleibt uns erhalten. Was allerdings verschwindet, ist seine weiße Haube. Schnee und Eis auf seinem Gipfel fallen den steigenden Temperaturen zum Opfer, die Schmelze geht mit derartig rasanter Geschwindigkeit vor sich, dass man die Unterschiede leicht beobachten kann. Schon bald könnte die weiße Kappe verschwunden sein.

5. Inseln in der Nordsee:
Die Halligen im nordfriesischen Wattenmeer melden bis zu 50-mal im Jahr "Land unter". Bisher konnten die Inseln im Wattenmeer den Sturmfluten standhalten. Aber auch hier hat der steigende Meeresspiegel verheerende Auswirkungen auf das Naturschutzgebiet.

6. Korallenriffe:
Das Great Barrier Reef kämpft ebenfalls gegen zerstörerische Umwelteinflüsse. Die Korallenbleiche hat bereits fünf Prozent des Riffs beschädigt, steigende Temperaturen und chemische Stoffe - vor allem aus der Landwirtschaft - setzen der sensiblen Unterwasserwelt immer stärker zu.

7. Everglades:
Die subtropische Wildnis des Everglades-Nationalparks ist die Heimat vieler gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Stürme, Überschwemmungen und die zunehmende Urbanisierung gefährden jedoch die Sümpfe.

8. Fischreichtum im Baikalsee:
Der Baikalsee ist 25 Millionen Jahre alt. Damit ist er der älteste und mit 1,6 Kilometern Tiefe auch der tiefste See der Welt. Über 2.500 Tiere leben in der Uferzone, das Ökosystem ist einzigartig. Aber Industrialisierung und Überbesiedelung sowie exzessive Fischerei nagen an dem sensiblen Naturparadies.

9. Antarktis schmilzt weg:
Über dem ewigen Eis der Antarktis klafft ein Loch in der Ozonschicht. Die Eisberge schmelzen, der Meeresspiegel steigt ständig weiter an. Auch hier geht vor unseren Augen ein Naturparadies zugrunde, Mensch und Tier verlieren ihren Lebensraum.

10. Der Amazonas-Fluss ist auch in Gefahr:
Der wasserreichste Fluss der Erde, der Amazonas, legt auf seiner Reise 6.500 Kilometer zurück. Dabei passiert er eine der faszinierendsten Naturregionen der Welt. Allerdings bringen Rodungen das biologische Gleichgewicht durcheinander, zunehmende Dürren und der schrumpfende Baumbestand könnten das Ende des Amazonas schon bald besiegeln. (red, derStandard.at, 3.3.2012)>

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n-tv
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22.4.2012: Klimawandel bringt schwankende Getreidepreise


aus: n-tv online:
WissenschaftStudie: Erderwärmung lässt Getreidepreise schwanken; 22.4.2012;
http://www.n-tv.de/ticker/Wissenschaft/Studie-Erderwaermung-laesst-Getreidepreise-schwanken-article6086046.html

<London (dpa) - Der prognostizierte Klimawandel wird in den kommenden Jahrzehnten zu stärkeren Preisschwankungen auf den Getreidemärkten führen.

Das haben US-Forscher anhand ihres Landes untersucht. Gesetzliche Vorgaben, wie etwa die verpflichtende Beimischung von Ethanol aus Getreide zu Kraftstoffen, werden diese Schwankungen verschärfen, berichten Noah Diffenbaugh von der Stanford University (Stanford/US-Staat Kalifornien) und seine Mitarbeiter im Fachjournal «Nature Climate Change».

Sie analysierten zunächst, wie sich die für die nächsten Jahrzehnte prognostizierten Veränderungen der Niederschlagsmengen und der Temperatur in den USA auf die Getreidepreise auswirken können. Ergebnis: Variierten die Kornpreise in den Jahren zwischen 1980 und 2000 um 43 Prozent, werden es in den Jahren 2020 bis 2040 sogar 177 Prozent sein. Die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel werden den Forschern zufolge jedoch weniger starken Schwankungen unterliegen.

Als nächstes analysierten sie, wie sich der Ölpreis und energiepolitische Vorgaben auf die Preisschwankungen auswirken. Ohne ein Biokraftstoff-Gesetz, das die Beimischung einer bestimmten Menge an Bioethanol zu den Kraftstoffen vorgibt, variieren die Getreidepreise demnach weniger stark infolge der Klimaveränderungen. Ist 2020 ein solches Mandat in Kraft, sei die Anfälligkeit des Rohstoffpreises für die Klimaveränderungen jedoch erhöht.

Ein Biokraftstoff-Gesetz mache den Markt weniger flexibel, erläutern die Forscher. Prinzipiell biete die Herstellung von Biokraftstoffen jedoch gute Möglichkeiten auf Schwankungen am Markt zu reagieren. Falle die Ernte etwa überdurchschnittlich gut aus und seien die Preise niedrig, könnten die Produktionsmengen erhöht werden. Bei schlechteren Erntemengen und hohen Getreidepreisen könne die Produktion vorrübergehend heruntergefahren werden und das Getreide zur Nahrungserzeugung oder als Tierfutter eingesetzt werden. Muss jedoch zwingend Ethanol produziert werden, um die Vorgaben zur Kraftstoff-Beimischung zu erfüllen, treibe das die Getreidepreise in die Höhe.

Quelle: n-tv.de / dpa>

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Kopp-Verlag
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23.4.2012: Globale Erwärmung und Abkühlung durch Erdroutenzyklus - das Klima ändert sich laufend, auch ohne Menschen


aus: Kopp-Verlag online: Letzter Beweis, dass wir NICHT Ursache der globalen Erwärmung sind? 23.4.2012;

http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/ted-thornhill/letzter-beweis-dass-wir-nicht-ursache-der-globalen-erwaermung-sind-.html;jsessionid=7BC195E880480F65B30421C6BC6308E6

<Ted Thornhill

Die gesamte Erde hat sich im Mittelalter erwärmt, und zwar ohne menschliche CO2-Emissionen. Beweise fanden sich in einem seltenen Mineral, das globale Temperaturen speichert. Die Erwärmung war global und NICHT auf Europa beschränkt. Aktuelle Theorien zu Gründen und Auswirkungen der globalen Erwärmung sind durch eine neue Studie infrage gestellt worden, die zeigt, dass sich im Mittelalter der gesamte Planet erwärmt hat. Danach kühlte er sich auf natürliche Weise ab, so dass es sogar zu einer »Kleinen Eiszeit« gekommen war.

Ein Team von Wissenschaftlern unter Leitung des Geochemikers Zunli Lu an der Syracuse University im US-Bundesstaat New York hat herausgefunden, dass die »Mittelalterliche Warmzeit« vor 500 bis 1.000 Jahren im Gegensatz zu dem »Konsens« nicht auf Europa beschränkt war. Tatsächlich war sie ausgedehnt selbst bis in die Antarktis – was bedeutet, dass es auf der Erde bereits globale Erwärmungen ohne Mithilfe von anthropogenem CO2 gegeben hat.

Gegenwärtig argumentiert das IPCC, dass die Mittelalterliche Warmzeit auf Europa beschränkt war – deswegen sei die gegenwärtige Erwärmung ein vom Menschen verursachtes Phänomen. Allerdings hat Professor Lu gezeigt, dass dies nicht stimmt – und der Beweis liegt in einem seltenen Mineral mit dem Namen Ikait, welches sich in kalten Gewässern bildet. [Ikait: Bei tiefen Temperaturen kann Kalziumkarbonat zu Ikait kristallisieren. Formelzeichen: CaCO3·6H2O. Wer mehr wissen will: googeln! A. d. Übers.]

Professor Lu: »Ikait ist eine eisige Version von Kalkstein. Die Kristalle sind nur unter kalten Bedingungen stabil und schmelzen bei Zimmertemperatur.«

Es stellte sich heraus, dass das Wasser, das die Kristallstruktur zusammenhält – Hydratwasser genannt – Informationen über die herrschenden Temperaturen speichert, die bei der Bildung der Kristalle geherrscht haben. Dieses Ergebnis des Forschungsteams um Professor Lu etabliert Ikait zum ersten Mal als einen zuverlässigen Weg, vergangene Klimabedingungen zu untersuchen.

Die Wissenschaftler untersuchten Ikaitkristalle aus Sedimenten, die vor der Küste der Antarktis erbohrt worden sind. Die dortigen Sedimentschichten sind vor über 2.000 Jahren abgelagert worden. Sie waren besonders an den Kristallen interessiert, die in Schichten gefunden worden sind, die sich während der »Kleinen Eiszeit« abgelagert hatten, also vor etwa 300 bis 500 Jahren, sowie zuvor während der Mittelalterlichen Warmzeit.

Beide Klimaereignisse sind für Nordeuropa dokumentiert, aber Schlussfolgerungen, ob sich diese Bedingungen in Nordeuropa auch bis in die Antarktis einstellten, waren damit bisher nicht möglich. Lus Team fand, dass dies tatsächlich der Fall war. Sie konnten dies aus der Menge schwerer Sauerstoffisotope ableiten, die sich in den Kristallen gefunden hatten.

Während kalter Perioden gab es viele, während warmer Perioden gar keine.

»Wir haben gezeigt, dass Klimaereignisse in Nordeuropa die Klimabedingungen in der Antarktis beeinflusst haben«, sagt Lu. »Noch wichtiger: Wir sind extrem glücklich, dass es uns gelungen ist, dieses Klimasignal aus diesem speziellen Mineral zu erhalten. Ein neues Proxy ist für das Studium vergangener Klimaänderungen immer willkommen«.

Diese Forschungsergebnisse wurden vor Kurzem online in der Zeitschrift Earth And Planetary Science Letters veröffentlicht und sollten in gedruckter Form am 1. April erscheinen.

Quelle: EIKE>

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n-tv
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25.4.2012: Wind als Faktor bei der Arktis-Schmelze


aus: n-tv online:
Veränderte Winde in der Antarktis: Eis schmilzt von oben und unten;
http://www.n-tv.de/wissen/Eis-schmilzt-von-oben-und-unten-article6114506.html

<Veränderte Windströme über der Antarktis beschleunigen einer internationalen Studie zufolge die Eisschmelze. Die vom Klimawandel beeinflussten Winde haben die Stärke und die Richtungen der Meeresströmungen verändert, wie ein Forscherteam im Fachblatt "Nature" schreibt. Das könnte einiges bewirken: Das Schelfeis wird nicht nur von warmen Winden an der Oberfläche, sondern auch von warmen Meeresströmungen von der Unterseite her geschmolzen. Bei Schelfeis handelt es sich um große auf dem Meer schwimmende Eisplatten, die mit Gletschern auf dem Land verbunden sind.

"Überall dort, wo das Schelfeis vom Meer her geschmolzen wird, schmelzen auch die Gletscher an Land schneller", sagt der Hauptautor der Studie, Hamish Pritchard vom British Antarctic Survey. "Es ist diese Beschleunigung, die hauptsächlich für die zunehmende Eisschmelze auf dem Kontinent verantwortlich ist, und das trägt zum Anstieg des Meeresspiegels bei." An der Studie waren auch Wissenschaftler aus den USA und den Niederlanden beteiligt.

Eis fließt tonnenweise ins Meer

Für ihre Forschungen sammelten die Wissenschaftler zwischen 2003 und 2008 mit Hilfe eines auf einem Satelliten der US-Weltraumbehörde Nasa angebrachten Laser-Instruments Millionen von Daten. Damit konnten sie die Veränderungen der Dicke fast aller Schelfeis-Platten rund um die Antarktis in diesem Zeitraum nachvollziehen.

Von den 54 beobachteten Schelfeis-Platten würden 20 von warmen Meeresströmungen geschmolzen, teilen die Forscher weiter mit. Manche der Platten nehmen demnach um einige Meter pro Jahr ab. "Als Konsequenz fließt tonnenweise Eis der Gletscher ins Meer."

Die Forscher hoffen, dass sie in Zukunft mit ihren Erkenntnissen genauere Prognosen über das Ansteigen der Meeresspiegel machen können. "Wir sollten dazu nicht nur in den Himmel über der Antarktis blicken, sondern auch in das umliegende Meer", sagte Pritchard.

Quelle: n-tv.de, dpa>

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25.4.2012: Klimawandel: Jetzt kommt die Tigermücke


aus: n-tv online:
Von Asien nach Europa: Tigermücke breitet sich aus; 25.4.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Tigermuecke-breitet-sich-aus-article6109506.html

<Die Klimaerwärmung ist gut für die Mücke: Ihr Lebensraum wird größer. Das wiederum ist schlecht für den Menschen. Denn die Tigermücke breitet sich in Europa aus und ist Überträger von gefährlichen Krankheiten.

Die Klimaerwärmung könnte zu einer steigenden Zahl von krankheitsübertragenden Asiatischen Tigermücken in Nordwesteuropa und dem Balkan führen. Das bestätigt eine Studie von Forschern aus Großbritannien und Belgien, die ihre Ergebnisse im Journal "Interface" der Royal Society veröffentlicht haben.

Das Insekt ist als Überträger von Krankheiten wie dem Dengue- oder Chikungunya-Fieber potenziell gefährlich. Die Erkrankungen verursachen unter anderem starke Kopf- und Gliederschmerzen.

Den Ergebnissen der Forscher zufolge haben sich die klimatischen Bedingungen bereits zwischen 1990 und 2009 etwa in Frankreich, Italien, den Benelux-Ländern und den angrenzenden Gebieten Deutschlands aus Sicht der Tigermücke positiv verändert - es ist im Winter wärmer geworden. Dazu kommt mehr Niederschlag.

Momentan keine akute Gefahr in Deutschland

Vor allem in Italien hat sich die Mücke nach Angaben der Wissenschaftler bereits weitestgehend festgesetzt. In Gebieten mit zunehmender Trockenheit wiederum, etwa Südspanien oder Korsika, hat sich das Klima für die Tigermücke verschlechtert.

Die Verbreitungsangaben basieren auf Daten vom Dezember 2011. Insgesamt geht die Gruppe um Cyril Caminade von der Universität Liverpool davon aus, dass sich das Klima etwa für den Zeitraum 2030 bis 2050 so verändert, dass die Tigermücke in weiten Teilen Europas die nötigen Lebensbedingungen findet. Sie zählt zu den weltweit 100 Tieren, die sich am schnellsten verbreitenden.

Die Direktorin des Instituts für Tropenmedizin an der Charité in Berlin, Professor Gundel Harms-Zwingenberger, sieht für die Menschen in Deutschland aber keinen Grund zur Sorge. "Die Mücken alleine machen es ja nicht. Sie brauchen immer eine Infektionsquelle", sagte Harms-Zwingenberger. Stark gefährdet sei Deutschland momentan ohnehin nicht. "Das kann man sich zukünftig sicher mal vorstellen, aber momentan gibt es keine akute Gefahr."

Die Tigermücke, mit weißen Streifen auf Beinen und Rücken, kommt ursprünglich aus Südostasien. Durch Eier und Larven beispielsweise in gebrauchten Autoreifen oder Schnittblumen verteilen sich die Tiere über die Handelswege in andere Länder.

Quelle: n-tv.de, dpa>


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Der
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7.5.2012: Neue Studie: Arktischer Eisschwund ist tatsächlich menschlichen Ursprungs - der antarktische Eisschwund dagegen ist menschlich nicht erklärbar

aus: Der Standard online: Arktischer Eisschwund ist tatsächlich menschlichen Ursprungs; 7.5.2012;
http://derstandard.at/1334796888289/Neue-Studie-Arktischer-Eisschwund-ist-tatsaechlich-menschlichen-Ursprungs

<Das Eis in der Arktis schwindet ungewöhnlich schnell. Die Ursachen liegen im Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen, wie eine aktuelle Studie nun nachweisen konnte. In der Antarktis spielen dagegen andere Mechanismen eine Rolle.


Das ungewöhnlich schnelle Abschmelzen von Meereis in der Arktis wird gerne als Beleg für den menschengemachten Klimawandel angeführt. Aber ist diese Interpretation wissenschaftlich auch haltbar? Eine aktuelle Studie hat nun nachgewiesen, dass der beobachtete Rückgang des arktischen Eises tatsächlich nicht durch natürliche Schwankungen erklärt werden kann. Auf der Suche nach einem äußeren Antrieb für das Schmelzen fanden die Forscher vom Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI) in Hamburg einen klaren Zusammenhang mit dem Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen. Was das Meereis in der Antarktis betrifft konnte dagegen kein solcher Zusammenhang feststellen werden - und das aus gutem Grund.

Normalerweise verwenden Forscher komplexe Klimamodelle, um die Ursache für eine beobachtete Veränderung im Klimasystem zu identifizieren. Die MPI-Wissenschafter verfolgten jedoch eine andere Strategie, um herauszufinden, warum das Meereis in der Arktis in den letzten Jahren so schnell zurückgegangen ist. Dirk Notz, Leiter der Meereis-Forschungsgruppe und Hauptautor der jetzt in der Fachzeitschrift "Geophysical Research Letters" erschienen Studie, erläutert warum: "Meereis ist so dünn, dass es äußerst sensibel auf die in der Arktis vorherrschenden starken natürlichen Wetter- und Klimaschwankungen reagiert. Da die zeitliche Abfolge dieser Schwankungen chaotisch ist, kann sie von normalen Klimamodellen nicht richtig simuliert werden. Solche Modelle sind daher nicht unbedingt das beste Werkzeug, um herauszufinden, ob natürliche Schwankungen den Rückgang des Meereises in den letzten Jahren verursacht haben."

Kein Teufelskreis

Die Forscher benutzten stattdessen einen historischen Datensatz, in dessen Rahmen die natürlichen Schwankungen des Arktischen Meereises vom Beginn der 1950er bis zum Ende der 1970er Jahre aufgezeichnet worden waren. Diese natürlichen Schwankungen des Meereises verglichen die Forscher mit der Entwicklung des Meereises in den letzten 30 Jahren. Dabei zeigte sich, dass der Meereisrückgang in den vergangenen Jahrzehnten nicht durch natürliche Schwankungen verursacht worden sein kann. Die Forscher konnten darüber hinaus zeigen, dass sich der Rückgang von Meereis nicht selbst verstärkt.

Es gibt also keinen Teufelskreis, der das Meereis immer weiter zurückgehen lässt: "Immer wenn es in den Datensätzen einmal einen starken Rückgang des Meereises von einem Jahr zum nächsten gab, wurde dieser Rückgang im Folgejahr wieder teilweise ausgeglichen", erläutert Notz. Dies wäre nicht der Fall, wenn sich der Rückgang des Eises selbst verstärken würde.

"Am Ende blieb nur der Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen"

Nachdem natürliche Schwankungen und eine Selbstverstärkung als Ursache für den Rückgang des Eises ausgeschlossen werden konnten, machten sich die Wissenschafter auf die Suche nach einem äußeren Antrieb, der einen Zusammenhang mit dem Meereisrückgang zeigt. Die Forscher untersuchten zum Beispiel die Stärke der Sonnenstrahlung. "Hier würde ein physikalisch plausibler Zusammenhang zum Meereisrückgang nur dann existieren können, wenn die Sonnenstrahlung in den letzten Jahren stärker geworden wäre." Jedoch ist das Gegenteil der Fall, die Sonnenstrahlung hat in den letzten Jahrzehnten leicht abgenommen. Es ist daher äußerst unwahrscheinlich, dass Schwankungen in der Sonnenstrahlung der Hauptantrieb für den beobachteten Rückgang des Meereises waren. Ebenso konnten die Forscher keinen plausiblen Zusammenhang der beobachteten Meereisentwicklung mit Veränderungen der vorherrschenden Windmuster, Vulkanausbrüchen, kosmischer Strahlung oder ozeanischen Wärmetransporten finden.

"Am Ende blieb in unserer Liste möglicher Antriebe nur der Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen übrig", erklärt Notz. "Aufgrund fundamentaler physikalischer Gesetze würden wir erwarten, dass ein Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen zu einer Erwärmung und damit einem Rückgang des Meereises führt. Und genau dies wird auch beobachtet". Der physikalische Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Treibhausgaskonzentration und dem Rückgang von Meereis ist dabei recht einfach zu verstehen, fügt er hinzu: "Treibhausgase erhöhen die einfallende Wärmestrahlung. Diese Wärmestrahlung wiederum ist der wichtigste Faktor im Wärmehaushalt von Arktischem Meereis."

Andere Ursachen in der Antarktis

In der Antarktis ist die Lage hingegen völlig anders. Hier nimmt die Ausdehnung von Meereis sogar leicht zu, woraus sich schließen lässt, dass hier der Anstieg der Treibhausgase nicht der Antrieb für die beobachteten Veränderungen sein kann. Der Hauptgrund für diese Unterschiede zwischen den beiden Polargebieten liegt in der jeweiligen Landverteilung. In der Arktis ist das Eis auf dem Arktischen Ozean weitestgehend von Landmassen umschlossen, die Ausdehnung des Eises hängt daher vor allem vom jeweiligen Schmelzen und Gefrieren ab. Daher spielen Treibhausgase mit ihrem Einfluss auf die Wärmeflüsse in der Arktis eine dominierende Rolle für die Entwicklung des Meereises. In der Antarktis treibt das Meereis hingegen völlig frei im Südlichen Ozean. Die Meereisausdehnung dort hängt daher primär von den vorherrschenden Winden ab.

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass der Anstieg der Treibhausgaskonzentration bisher keinen starken, direkten Einfluss auf das Meereis in der Antarktis gehabt hat. Dort wird die Ausdehnung primär von der Entwicklung der Windsysteme und Meeresströmungen bestimmt.", erklärt Marotzke. "In dem von Land umschlossenen Arktischen Ozean hingegen ist augenscheinlich die Zunahme der Treibhausgase hauptverantwortlich für die beobachtete Abnahme des Meereises." (red, derstandard.at, 5.5.2012)


Abstract
Geophysical Research Letters: Observations reveal external driver for Arctic sea-ice retreat>

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Und plötzlich meint eine Meldung, die Klimaerwärmung sei zu Ende:



29.5.2012: Russische Forscher: <Globale Erwärmung geht zu Ende>


aus: Stimme Russlands; 29.5.2012;

http://german.ruvr.ru/2012_05_15/74737017/

<Die globale Erwärmung geht zu Ende: In den nächsten Jahren wird die Temperatur auf dem ganzen Planeten fallen, wenn auch die Abkühlung einen schonenden Charakter haben wird. Diesen Schluss zogen die russischen Wissenschaftler aus der Physikuniversität der Russischen Akademie der Wissenschaften.

Der Prozess des allgemeinen Temperaturrückgangs hat laut Forschung bereits begonnen. Nach einer Spitze im Jahre 2005 ging nun die durchschnittliche Temperatur auf der Erde um 0,3 Grad auf das Niveau der 1996-1997er Jahre zurück.

Laut Wissenschaftlern werden die globalen Temperaturen bis 2015 um weitere 0,15 Grad sinken, was dem Klima der früheren 1980er Jahre entsprechen würde.>

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Der
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Sibirien 23.6.2012: Untersuchungen ergeben <8 "Super-Warmzeiten" in den letzten 2,8 Millionen Jahren> - in Übereinstimmung mit Untersuchungen in der Antarktis


aus: Der Standard online; 23.6.2012;

http://derstandard.at/1339638598630/Arktische-Extreme-Acht-Super-Warmzeiten-in-den-letzten-28-Millionen-Jahren

<Gleich acht extreme Warmzeiten stellten Wissenschafter in der Arktis in den vergangenen 2,8 Millionen Jahren fest. Derartige Werte waren für den nördlichen Polarkreis bisher nicht für möglich gehalten worden.

Forscher fanden in Sibirien Hinweise auf Temperaturen von vier bis fünf Grad über den "normalen" Warmzeiten.


Köln - Eine internationale Forschergruppe hat für die Nordpolarregion in den vergangenen 2,8 Millionen Jahren Hinweise auf extreme Warmzeiten festgestellt, die in dieser Form bisher nicht für möglich gehalten worden waren. Die Temperaturen hätten vier bis fünf Grad über denen "normaler" Warmzeiten gelegen, zudem sei es wesentlich feuchter gewesen als heute, berichtet das Team um Martin Melles von der Universität Köln im Fachjournal "Science".

Die Wissenschafter hatten einen 318 Meter tiefen Sedimentkern aus dem sibirischen El'gygytgyn-See im Nordosten Russlands analysiert. Die Zusammensetzung ließ darauf schließen, dass es in den 2,8 Millionen Jahren insgesamt acht "Super-Warmzeiten" gab. Die jüngsten Extremphasen vor rund 400.000 und rund 1,1 Millionen Jahren untersuchte das Team detailliert, darunter auch die Pollen.

Grönlands Eisschild viel kleiner oder ganz verschwunden

Die mittleren Sommertemperaturen lagen demnach damals bei 13 bis 14 Grad - heute sind es in der Region etwa neun Grad. "Diese Super-Warmzeiten sind unumstößlich, da sind wir sicher", sagte Melles. Es sei davon auszugehen, dass das Eisschild Grönlands viel kleiner oder komplett verschwunden war. Die Regenmenge sei im Gebiet des El'gygytgyn-Sees damals immens gestiegen - von 300 auf 600 Millimeter im Jahr.

Brisant sei auch eine weitere Erkenntnis, die beim Vergleich mit Daten aus dem Antarktis-Projekt "Andrill" gezogen wurden. "Der Kern aus Sibirien korreliert mit dem Kern aus der Antarktis", erklärt Melles. Die Zeiten, in denen das westantarktische Eisschild schwand, entsprächen den Warmzeiten im Norden. Ob sich die Schmelze im Süden über Meeresspiegel und Ozeanzirkulation auf den Norden auswirkte oder es Abläufe in die andere Richtung gab, sei noch unklar.

"Wir wissen nicht, was hier Huhn ist und was Ei", sagte Melles. "Aber: Wir sehen heute, dass das Eis in der Westantarktis sich rasch zurückzieht." Wenn die aufgespürten Wechselwirkungen zwischen den Polen stimmten, drohe Sibirien in einigen Jahrhunderten erneut ein um vier bis fünf Grad wärmeres Klima.

Der El'gygytgyn-See ist ein Kratersee, der nach einem Meteoriteneinschlag vor rund 3,6 Millionen Jahren entstand. Am Grund des 170 Meter tiefen Sees lagerten sich Sedimentschichten ab, die nun Aufschluss über Klima und Artenvielfalt vor Millionen Jahren geben. (APA/red, derstandard.at, 23.6.2012)


Abstract
Science: "2.8 Million Years of Arctic Climate Change from Lake El'gygytgyn, NE Russia"
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Der
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30.6.2012: Savannen könnten ab einem bestimmten Grad von CO2 zum Wald werden


aus: Der Standard online: CO2-Anstieg macht aus Afrikas Savannen binnen Jahrzehnten Wälder; 30.6.2012;

http://derstandard.at/1339639229279/Machtwechsel-CO2-Anstieg-macht-aus-Afrikas-Savannen-binnen-Jahrzehnten-Waelder

<Wo heute noch Gras das Landschaftsbild dominiert könnte in einigen Jahrzehnte bereits Wälder stehen. Durch höhere CO2 Konzentrationen sind Savannenbäume gegenüber Gräsern im Vorteil.

Bis 2100 könnte der steigende Kohlendioxid-Gehalt in afrikanischen Graslandschaften zu einer einander verstärkenden Kette von Entwicklungen führen.


Wo heute auf dem afrikanischen Kontinent Savanne dominieren, könnten schon bis zum Ende des Jahrhunderts Wälder stehen: Die Ergebnisse einer aktuellen Studie deuten darauf hin, dass die Düngung durch den steigenden Kohlendioxid-Gehalt in der Atmosphäre in ganz Afrika zu einer dichteren Bewaldung führt, wenn ein bestimmter CO2-Wert überschritten wird. Da sich diese Schwelle jedoch von Gegend zu Gegend unterscheidet, verläuft der Wandel auf regionaler Ebene nicht synchron. Hierdurch sinkt das Risiko einer Erschütterung des Erdsystems durch einen abrupten Vegetationswandel.

In der Savanne ringen Gräser und Gehölze permanent um Dominanz. Deshalb hat dieser Landschaftstyp regional ein recht unterschiedliches Gesicht: tropische Graslandschaften gehören ebenso dazu wie offene Grasebenen mit vereinzeltem Gehölzbestand oder unterschiedlich dichte Wälder. Gräser und Bäume reagieren verschieden auf Schwankungen von Temperatur, CO2-Gehalt in der Atmosphäre oder Auftreten von Feuern. Deshalb wird davon ausgegangen, dass diese Ökosysteme sehr sensibel auf Veränderungen von Klima und Atmosphäre reagieren. In der Vergangenheit vollzogen sich Verschiebungen im "Machtverhältnis" der Savannenpflanzen langsam; der schnelle Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre hat die potentielle Geschwindigkeit solcher Veränderungen inzwischen beschleunigt.

Experimentelle Studien ergaben zwar geringe Effekte von erhöhtem CO2-Gehalt in der Atmosphäre auf das Wachstum von Bäumen. "Die Studien wurden aber meistens auf der Nordhalbkugel und an kommerziell wichtigen Arten durchgeführt", stellt Studienleiter Steven Higgins vom Biodiversität und Klima Forschungszentrum und Professor an der Frankfurter Goethe-Universität. "Bisher hat nur eine einzige Studie den Einfluss von erhöhten CO2-Konzentrationen auf Savannenbäume untersucht, mit dem Ergebnis, dass der vorindustrielle CO2-Gehalt deutlich unter dem Optimum dieser Baumarten liegt. Mit dem aktuellen Anstieg geht das Wachstum der Savannenbäume daher erst richtig los."

Kleine Veränderungen mit weitreichenden Folgen

Der hieraus resultierende Vegetationswandel, den Higgins und Simon Scheiter in ihrer Studie modellieren, ist ein Beispiel dafür, was Theoretiker einen "regime shift" nennen. Solche Umbrüche können durch kleine Veränderungen an den Stellschrauben des Gesamtsystems auslöst werden. Damit wird eine Kette von Ereignissen in Gang gesetzt, die einander verstärken, so dass sich das ganze System zunehmend schneller verändert. Die Studie ergab, dass Savannen bereits Anzeichen eines solchen Umbruchs zeigen. "Die Möglichkeit eines "regime shifts" in einem so weit verbreiteten Ökosystem wie der Savanne rückt diese nun in den Fokus der Wissenschaftler", kommentiert Higgins.

Voraussichtlich wird dieser Umbruch in Gegenden, in denen die Temperatur klimawandelbedingt schneller ansteigt (z.B. im Zentrum Südafrikas), später stattfinden, da der steile Temperaturstieg Gräser begünstigt. Diese können dann trotz steigender Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre länger erfolgreich mit Bäumen konkurrieren. Trotz möglicher Vegetationsveränderungen auf lokaler Ebene, wird der Vegetationswandel über die Gesamtregion betrachtet allmählich stattfinden. Solche graduellen Veränderungen in regionalen Vegetationsmustern verringern das Risiko einer Erschütterung des Erdsystems, den der Wandel innehat. "Das mag zunächst beruhigend klingen, aber wir müssen uns auch bewusst sein, dass die Veränderung aus erdgeschichtlicher Sicht gesehen immer noch enorm schnell abläuft", so Higgins.

Weiterer Stressfaktor für bedrohtes Ökosystem

Aus der Studie lassen sich auch praktische Erkenntnisse für Klima- und Naturschutz ziehen. So identifizieren die Autoren eine breite Zone im nördlichen Zentralafrika, in der sich bei gleichzeitiger Feuerunterdrückung mehr Savannen zu Wäldern entwickeln. "Wenn man also für den Klimaschutz Projekte zur CO2-Speicherung plant, so sollte man das dort tun. Der Haken daran ist, dass sich diese optimalen Zonen noch verschieben werden, wenn sich der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre weiter ändert", erklärt Higgins. Sollten Graslandschaften und offene Savannen durch Baumsavannen oder Wälder ersetzt werden, geht zudem eine einzigartige Flora und Fauna verloren, die in diesem Lebensraum heimisch ist. Der Anstieg des Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre ist daher ein weiterer Stressfaktor für das bereits durch Überweidung, Plantagenwirtschaft und Ackerbau stark beanspruchte Ökosystem. (red, derstandard.at, 30.6.2012)

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n-tv
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2.7.2012: <Vier von fünf sind chancenlos: Bayerns Gletscher verschwinden>


aus: n-tv online; 2.7.2012;

http://www.n-tv.de/wissen/Bayerns-Gletscher-verschwinden-article6632891.html

<Gletscher sind bekannt als Mahnmale des Klimawandels und folglich fällt der neue Gletscherbericht wie ein Horrorszenario aus: Denn schon in acht Jahren gehören die viele Tausend Jahre alten Gletscher in den Alpen der Geschichte an. Dann sind allenfalls noch Firnflecken übrig. Einzig der Höllentalferner auf der Zugspitze hat wohl eine längere Lebenszeit.

Die bayerischen Alpen werden in absehbarer Zeit bei gleichbleibendem Klima nur noch einen statt bisher fünf Gletscher haben. Nur der Höllentalferner auf der Zugspitze ist noch nicht von einem baldigen schnellen Abschmelzen bedroht, wie der vom bayerischen Umweltminister Marcel Huber in München vorgestellte erste bayerische Gletscherbericht ergab. "Gletscher sind Mahnmale des Klimawandels: Sie reagieren besonders schnell und stark auf die Veränderungen des globalen Klimas", erklärte Huber.

Dem Bericht zufolge reduzierte sich die Gesamtfläche der Gletscher in Bayern seit dem Jahr 1820 von vier Quadratkilometern auf nur noch 0,7 Quadratkilometer. Wegen seiner Lage und dem großen Eisvolumen hat laut Huber der Höllentalferner auf der Zugspitze Hoffnungen auf eine längere Überlebensdauer, auch der nördliche Schneeferner ebenfalls auf der Zugspitze werde noch über das Jahr 2020 hinaus eine Zukunft haben. Der südliche Schneeferner auf der Zugspitze werde hingegen bald ganz geschmolzen sein.

Dramatischer Rückgang in wenigen Jahren

Auch für die in den Berchtesgadener Alpen gelegenen Gletscher prognostiziert der Bericht ein baldiges Abschmelzen. "Der untere Teil des Blaueises und der Watzmanngletscher werden in den nächsten Jahren verschwinden", heißt es in dem Bericht. 2007 hätten beide Gletscher noch etwa 15 Meter Eisdicke gehabt, seither aber jedes Jahr etwa einen Meter verloren. Damit könnten beide bis 2020 nahezu verschwunden sei. Der obere Teil des Blaueises könne durch die höhere Lage und eine starke Schattenlage noch länger überdauern.

Huber erklärte, durch das Schmelzen sei vermehrt mit alpinen Gefahren, einer Gefährdung der Trinkwasserspeicher und mit Hochwasser zu rechnen. Auch Wildbäche, Bergwälder und die Tier- und Pflanzenwelt seien bedroht. Als einen Baustein zum Schutz der Alpenwelt werde derzeit zusammen mit dem Deutschen Alpenverein an dem Projekt "Nachhaltiger Bergsport" gearbeitet. "Wir wollen den sanften Naturtourismus stärken. Jeder soll die Berge erleben, genießen und verstehen können, ohne die Lebensräume von Tieren und Pflanzen zu gefährden." Details an dem Programm würden nun erarbeitet.

Quelle: n-tv.de, AFP>


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n-tv
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4.7.2012: Blätter werden schmaler


aus: n-tv online:
Anpassung an Klimawandel: Pflanzenblätter werden schmaler; 4.7.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Pflanzenblaetter-werden-schmaler-article6650336.html

<Die globale Erwärmung verschiebt nicht nur den Jahresrhythmus von Pflanzen – sie hat auch Folgen für die Form der Blätter.

Der Klimawandel beeinflusst die Form von Pflanzenblättern. Durch die globale Erwärmung seien die Blätter einer Hopfenbusch-Unterart heute wesentlich schmaler als noch vor knapp 130 Jahren. Das berichten australische Forscher im Journal "Biology Letters".

Die Biologen untersuchten Blätter einer Unterart des Hopfenbusches (Dodonaea viscosa subsp. angustissima), die zwischen den 1880er Jahren und heute im Südwesten Australiens gesammelt wurden: 255 Blätter kamen vom State Herbarium of South Australia, 274 Blätter wurden frisch gepflückt und getrocknet. Alle Blätter wurden fotografiert und vermessen. Dabei zeigte sich: Die Blätter wurden im Durchschnitt rund zwei Millimeter schmaler. Der Unterschied klingt minimal, ist aber durchaus bedeutsam: Die Blätter vom Ende des 19. Jahrhunderts waren durchschnittlich 3,2 Millimeter breit, die neu gesammelten Blätter nur noch 1,9 Millimeter.

Ein typisches Blatt der untersuchten Pflanzenart ist bis zu sechs Millimeter breit sowie drei bis neun Zentimeter lang. Die Länge der Hopfenbusch-Blätter habe sich allerdings kaum verändert, berichten die Forscher weiter: Die alten Blätter seien durchschnittlich 59,8 Millimeter lang gewesen, die jungen Blätter 57,1 Millimeter.

Kandidaten für Umweltsanierungsmaßnahmen

Die schmalere Blattform führen die Forscher auf den Klimawandel zurück. In der untersuchten Region sei die Durchschnittstemperatur seit 1950 um 1,2 Grad Celsius gestiegen; der durchschnittliche Niederschlag habe sich hingegen kaum verändert. "Mit der Verschmälerung der Blätter passt sich die Pflanze an die trockenen Bedingungen an. Je schmaler ein Blatt ist, desto weniger Wasser verliert es durch Verdunstung", sagt der Studienleiter Andrew Lowe von der Universität in Adelaide. "Es ist wichtig zu verstehen, wie Pflanzen mit dem sich veränderndem Klima zurechtkommen, weil jene Pflanzen, die sich besser anpassen können, gute Kandidaten für Umweltsanierungsmaßnahmen sind."

Frühere Studien hatten bereits gezeigt: Die Blattgröße von Pflanzen innerhalb einer Art verkleinert sich, je weniger Regen fällt, je höher die Durchschnittstemperatur ist und je höher der Standort über dem Meeresspiegel ist. Die aktuelle Studie verfolgte diese Zusammenhänge erstmals über einen so langen Zeitraum – damit werden Aussagen über den Einfluss der globalen Erwärmung möglich.

"Oft wird darüber diskutiert, welche Folgen der Klimawandel in Zukunft haben wird. Dabei hat die Erwärmung während der vergangenen Jahrzehnte bereits jetzt ökologische Folgen", sagte der Erstautor der Studie, Greg Guerin. So wurde bereits nachgewiesen, dass sich wegen des Klimawandels der jahreszeitliche Rhythmus verschiebt und Pflanzen sich in größeren Höhen ausbreiten als bislang.

Quelle: n-tv.de, dpa>


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Welt online,
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21.7.2012: Gips soll vor 50 Millionen Jahren einen Klimawandel ausgelöst haben


aus: Abkühlung: Ins Meer gespülter Gips löste Klimawechsel aus; 21.7.2012;

http://www.welt.de/wissenschaft/article108342626/Ins-Meer-gespuelter-Gips-loeste-Klimawechsel-aus.html

<Gips sorgte vor 50 Millionen Jahren für eine für plötzliche Abkühlung auf der Erde. Das Material löste sich beim Zusammenprall Indiens mit dem asiatischen Kontinent.

Plötzliche Veränderungen der Meeres-Chemie beeinflussen das Klima stärker als bisher gedacht. Sie haben wahrscheinlich vor 50 Millionen Jahren die kühle Klimaperiode verursacht, in der wir bis heute leben. Das hat ein internationales Forscherteam anhand von Meeressedimenten und Modellrechnungen festgestellt. Demnach lösten sich vor etwa 50 Millionen Jahren gewaltige Mengen Gips im Ozean, als Indien mit dem asiatischen Kontinent zusammenstieß.

Die im Gips enthaltenen Schwefelverbindungen veränderten damals nicht nur die Ökologie der umliegenden Meere, sie stiegen auch in die Atmosphäre auf und kühlten dort als Schwefelaerosole das Klima. Dieser Prozess habe wahrscheinlich dazu geführt, dass sich das damalige Treibhausklima abkühlte und eine neue Kaltzeit begann, berichten die Forscher im Fachmagazin "Science".

"Es war zwar schon bekannt, dass Gipsablagerungen sich schnell bilden und auch wieder auflösen können", sagt Erstautor Ulrich Wortmann von der University of Toronto. Aber welche Auswirkungen diese Prozesse auf die Chemie des Meeres und auch auf das Klima hätten, sei bisher übersehen worden.

Schwefelgehalt in die Höhe geschossen

Bis vor kurzem habe man angenommen, dass sich die chemische Zusammensetzung des Meerwassers nur sehr langsam ändere, schreiben die Forscher. Aber inzwischen finde man immer mehr Hinweise auf kurze, plötzliche Unterbrechungen in dieser allmählichen Entwicklung. So sei vor 120 Millionen Jahren und dann noch einmal vor rund 50 Millionen Jahren der Schwefelgehalt der Meere plötzlich in die Höhe geschossen. Der Grund dafür sei jedoch bisher unklar gewesen.

Eine Erklärung für die plötzlichen Veränderungen der Meeres-Chemie könnten Wortmann und seine Kollegin Adina Paytan von der University of California in Santa Cruz jetzt gefunden haben. Sie stellten fest, dass der Schwefelgehalt des Meerwassers genau zu der Zeit rapide anstieg, als der Indische Kontinent mit Eurasien kollidierte.

Plötzliche Schwemme

Dieser Zusammenstoß stauchte große Gebiete entlang der Nahtstelle beider Kontinente. Dabei verformte er auch eines der größten urzeitlichen Reservoire von wasserlöslichem Gips, wie die Forscher berichten. Gips besteht aus der schwefelhaltigen chemischen Verbindung Kalziumsulfat. Heute finden sich Reste dieser Ablagerungen in einem lang gestreckten Küstenstreifen vom Oman bis nach Pakistan und ins westliche Indien hinein.

"Als Indien mit Eurasien kollidierte, verstärkte dies die Erosion und Verwitterung der Gipsablagerungen dramatisch", schreiben Wortmann und Paytan. Als Folge gelangten sehr schnell große Mengen Schwefel in den Ozean. Diese plötzliche Schwemme veränderte den Nährstoffhaushalt des Meerwassers und beeinflusste auch die darin lebenden Organismen. Gleichzeitig aber gab der Ozean auch einen großen Teil des Schwefels als feine Schwebstoffe an die Luft ab.

Veränderungen der Meeres-Chemie

Von diesen Schwefelaerosolen sei bekannt, beispielsweise aus Vulkanausbrüchen, dass sie abkühlend auf das Klima wirken, erklären die Forscher. Es sei daher naheliegend, dass diese durch den Gips ausgelöste Meeresveränderung auch zur zeitgleich beginnenden Klima-Abkühlung beigetragen habe.

"Dadurch könnte eine der wärmsten Perioden der jüngeren Erdgeschichte beendet worden sein", sagt Wortmann. Diese Erkenntnis verändere die Vorstellungen darüber grundlegend, wie sich die Meeres-Chemie im Laufe der Zeit verändere und wie sie das globale Klima beeinflusse, sagt Wortmann.

dapd/cl>

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Der Standard
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21.7.2012: Der Zürichsee bekommt ein Algenproblem, wenn die Winter nicht mehr kalt sind


aus: Der Standard online: Folgen der Erwärmung sabotieren Seen-Sanierung

http://derstandard.at/1342139470354/Folgen-der-Erwaermung-sabotieren-Seen-Sanierung

<An der See-Oberfläche kann das Cyanobakterium Planktothrix rubescens sichtbare Massenvorkommen ("Blüten") ausbilden.

Cyanobakterium Planktothrix rubescens treibt im Zürichsee immer dichtere Blüten - Forscher: "Wir brauchen wieder kalte Winter".


Zürich - Viele große Seen in Mitteleuropa wurden im 20. Jahrhundert durch Abwässer stark überdüngt. In Folge entstanden "Algenblüten", insbesondere ein Massenauftreten von Cyanobakterien. Einige dieser Organismen bilden Giftstoffe, welche die Nutzung des Seewassers beeinträchtigen können. Absterbende Blüten verbrauchen viel Sauerstoff und reduzieren so den Sauerstoffgehalt im See - mit negativen Folgen für die Fischbestände.

Allerdings kommt es nicht nur die absolute Menge von Stickstoff und Phosphor, den beiden wichtigsten Nährstoffen der Cyanoakterien, sondern auch auch auf das Verhältnis der beiden Stoffe zueinander an, wie die Universität Zürich berichtet. So wurde im Zuge von Umweltmaßnahmen in den letzten Jahrzehnten die Phosphorzufuhr massiv reduziert, die Belastung mit Stickstoffverbindungen jedoch nicht im selben Ausmaß verringert. Das derzeitige Verhältnis zwischen den Nährstoffen kann daher ein Massenauftreten gewisser Cyanobakterienarten auslösen, sogar in Seen, die bislang als saniert galten.

Langzeit-Studie

Und inzwischen kommt auch der Faktor Erwärmung hinzu: "Das heutige Grundproblem liegt darin, dass der Mensch zwei sensible Eigenschaften von Seen gleichzeitig verändert, nämlich die Nährstoffverhältnisse und mit der Klimaerwärmung die Wassertemperatur", erklärt Thomas Posch, Limnologe an der Universität Zürich. Er hat Daten über den Zürichsee aus 40 Jahren analysiert, die Studie wurde in "Nature Climate Change" veröffentlicht.

Die Auswertung dieser Langzeitdaten zeigt, dass das Cyanobakterium Planktothrix rubescens, besser bekannt als Burgunderblutalge, in den letzten 40 Jahren zunehmend dichtere Blüten ausbildet. Wie viele andere Cyanobakterien besitzt Planktothrix Giftstoffe, um sich vor dem Fraß durch Kleinkrebse zu schützen. Die Burgunderblutalge wurde im Zürichsee erstmals im Jahr 1899 beschrieben, und ist für die Wasserversorgung Zürich ein seit langem bekanntes Phänomen. Daher wird das Seewasser für die Trinkwasserversorgung aufwändig aufbereitet, wobei der Organismus und die Giftstoffe vollständig entfernt werden.

Durchmischung zu gering

Das verstärkte Wachstum liegt an den sich verändernden klimatischen Bedingungen: Die wichtigste natürliche Kontrolle der Cyanobakterienblüten erfolgt im Frühjahr, nachdem sich der gesamte See im Winter stark abgekühlt hat. Intensive Winde führen zu einer Durchmischung des Oberflächen- mit dem Tiefenwasser. Ist die Durchmischung vollständig, sterben viele Cyanobakterien in der Tiefe des Zürichsees ab, da sie dem hohen Druck nicht standhalten. Ein zweiter positiver Effekt dieser Durchmischung ist der Transport von frischem Sauerstoff in die Tiefe.

Die Klimaerwärmung bewirkt jedoch eine zunehmende Erwärmung der Wasseroberfläche. Die derzeitigen Werte liegen bei 0,6 bis 1,2 Grad Celsius über dem 40-Jahres-Mittel. Die Winter waren vermehrt zu warm und der See durchmischte nur noch unvollständig, da der Temperaturunterschied zwischen Oberfläche und Tiefe eine physikalische Barriere darstellte. Die Folgen sind größere Sauerstoffdefizite im Tiefenwasser des Sees und eine unzureichende Reduktion der Blüten der Burgunderblutalge.

"Derzeit erleben wir leider eine paradoxe Situation. Obwohl wir die Nährstoffproblematik für teilweise gelöst hielten, arbeitet die Klimaerwärmung in einigen Seen gegen die Sanierungsmaßnahmen. In Zukunft brauchen wir deshalb vor allem wieder kalte Winter mit kräftigen Winden", schließt Posch. (red, derStandard.at, 21. 7. 2012)


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Basler Zeitung online, Logo


26.7.2012: Ganz Grönland ist angeschmolzen


Grönland ist
                komplett angeschmolzen, Satellitenfoto vom Juli 2012
Grönland ist komplett angeschmolzen, Satellitenfoto vom Juli 2012 [1]

aus: Basler Zeitung online: Nasa: Grönland-Eis komplett angeschmolzen; 26.7.2012;
http://bazonline.ch/wissen/natur/Nasa-GroenlandEis-komplett-angeschmolzen/story/23661328

<In Grönland sind innert kürzester Zeit gigantische Eismassen aufgetaut. Bis zu 97 Prozent des Eisschildes sind angeschmolzen. Die Nasa hat eindrückliche Satellitenbilder veröffentlicht.

Es ist nichts Neues: Das Eis Grönlands schmilzt in jedem Sommer an. Doch noch nie in den vergangenen drei Jahrzehnten war das Ausmass so verheerend wie jetzt. Fast die gesamte Oberfläche des grönländischen Eisschildes ist Mitte Juli zumindest angetaut. Das teilte die US-Weltraumagentur Nasa mit. Das Ausmass sei grösser als in allen zurückliegenden, mehr als 30 Jahren, in denen die Schmelze mit Satelliten beobachtet werde.

In einem durchschnittlichen Sommer schmelze das Eis natürlicherweise etwa auf der halben Oberfläche Grönlands, heisst es bei der Nasa. In grosser Höhe friere der grösste Anteil des Wasser aber schnell wieder. Nahe der Küste wird einiges Wasser von Eisbarrieren zurückgehalten, etwas Wasser fliesst in den Ozean.

«Dramatischer Sprung»

«Aber in diesem Jahr hat das Schmelzen an der Oberfläche einen dramatischen Sprung gemacht», heisst es. Den Satellitendaten zufolge schmolz das Eis an einem nicht genau bestimmten Zeitpunkt um den 12. Juli herum auf etwa 97 Prozent der Fläche.

Son Nghiem vom Jet Propulsion Laboratory der Nasa im kalifornischen Pasadena hatte Radardaten des Oceansat-2-Satelliten der kooperierenden indischen Raumfahrtagentur Isro ausgewertet. «Das war so aussergewöhnlich, dass ich das Ergebnis zuerst infrage gestellt habe: War das echt oder ein Datenfehler?» Die Ergebnisse wurden mit Messgeräten an Bord weiterer Satelliten überprüft, dabei bestätigten sich die hohen Temperaturen über der Eisfläche.

Das extrem starke Schmelzen könnte seine Ursache in einer ungewöhnlich warmen Luftschicht haben, die Nasa spricht gar von einer Hitzeglocke. Seit Mai gab es mehrere davon, jede stärker als die vorherige. Die zuletzt beobachtete baute sich am 8. Juli auf, am 16. Juli begann sie sich aufzulösen. Ob die Schmelze einen Einfluss auf das Volumen des Eisverlustes Grönlands haben wird, haben die Wissenschaftler noch nicht ermittelt. (bru/sda)>

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5.8.2012: 50 Grad mehr an den Polen - die wärmsten Zeiten der Erde

aus: Der Standard online:
Als die Antarktis noch 50 bis 60 Grad wärmer war als heute; 6.8.2012:
http://derstandard.at/1343743629138/Antarktis-war-50-bis-60-Grad-waermer-als-heute

<Bohrkerne bezeugen einen quasi-tropischen Regenwald vor 52 Millionen Jahren.

Frankfurt/Main - Wo heute eine der unwirtlichsten Regionen der Erde ist, lag vor 52 Millionen Jahren ein Regenwald, der vor Leben nur so wimmelte. Vor der Küste der Antarktis holten Wissenschafter der Universität Frankfurt und des Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F/Frankfurt) Material aus großer Tiefe herauf. In den Bohrkernen, die bis 1.000 Meter Tiefe unter dem Meeresboden reichten, fanden sie Pollen und Sporen, Reste eines tropischen bis subtropischen Regenwaldes.

Blick zurück ...

Die im Fachjournal "Nature"veröffentlichte Studie der Forscher belege, dass im frühen Eozän an der Küste der Antarktis ein Regenwald wuchs, wie er heute nur in den Tropen vorkommt, teilte das BiK-Forschungszentrum in Frankfurt mit. "Es war damals dort 50 bis 60 Grad wärmer als heute", sagt Paläoklimatologe Jörg Pross. Dieser extreme Unterschied kommt dadurch zustande, dass die Winter damals mit über 10 Grad plus bemerkenswert mild waren - nicht nur im Vergleich mit den antarktischen Wintern von heute.

Das sogenannte Klimaoptimum des Eozän war die wärmste Periode der Erdneuzeit. In dieser Zeit waren die Temperaturunterschiede zwischen der Äquatorregion und den Polen sehr viel geringer als heute. Für diese klimatischen Verhältnisse seien der hohe Gehalt an Kohlendioxid in der Atmosphäre und warme Meeresströmungen verantwortlich gewesen, erklären die Forscher. Die CO2-Konzentration sei mehr als doppelt so hoch gewesen wie heute. 

... und nach vorn

Der Blick in die Vergangenheit erlaube aber auch eine Prognose für das künftige Klima auf der Erde: "Wenn der derzeitige CO2-Ausstoß durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe ungehindert voranschreitet, werden atmosphärische CO2-Konzentrationen, wie sie damals herrschten, wahrscheinlich in wenigen hundert Jahren erreicht sein", sagte Pross. (APA/red, derStandard.at, 5. 8. 2012)

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25.8.2012: Pilze haben länger Saison dank Klimawandel

aus:
Herbstfreuden: Pilze wachsen wegen Klimawandels länger; 25.8.2012;
http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article108782960/Pilze-wachsen-wegen-Klimawandels-laenger.html

<Pilze haben im Ökosystem eine Schlüsselstellung. Dem Menschen ist das für gewöhnlich herzlich egal: Er verspeist sie am liebsten. Ausgedehnte Waldspaziergänge zur Suche sind künftig noch weniger stressig.

Wer im Herbst Pilze sammeln möchte, hat in mehreren europäischen Ländern künftig etwas länger Zeit. Durch die Klimaerwärmung haben sich die Wachstumzeiten der oberirdischen Fruchtkörper ausgeweitet und in vielen Fällen nach hinten verlängert. Das geht aus der Auswertung von 746.297 Pilzfunden verschiedener Datensammlungen hervor, bei denen Fundort und -zeit bekannt sind.

Die Daten wurden in Österreich, der Schweiz, Norwegen und Großbritannien erhoben, berichten Forscher um Nils Stenseth von der Universität Oslo. In den "Proceedings” der US-Akademie der Wissenschaften berichten sie, dass sich die Wachstumzeit einiger Pilzarten von 1970 bis 2007 um mehrere Tage nach hinten verschoben haben.

Pilze haben im Ökosystem eine Schlüsselstellung: Sie bauen alle möglichen Reste von Pflanzen und Tieren ab, vielfach sind sie es, die Nährstoffe und Mineralien letztlich wieder in den Kreislauf bringen.

Profis und Enthusiasten liefern Reports

Bekannt sind in erster Linie die wohlschmeckenden Fruchtkörper von Waldpilzen, etwa Maronen, Pfifferlinge oder Steinpilze. Im Herbst kommen diese aus der Erde, um aus ihren Lamellen oder Röhren die Sporen zu verbreiten. Die Hauptmasse des Pilzes ist aber ein feines Geflecht unter der Erde.

Viele der Angaben stammen von Pilzenthusiasten, deren Reports sich in etlichen Punkten aber mit professionellen Angaben decken, erklären die Wissenschaftler. In Österreich verlagerte sich das Ende der Saison im Mittel um 1,1 Tage je Jahrzehnt nach hinten, heißt es in dem Journal. Im Großbritannien sind es – statistisch – bis zu 6,4 Tage. In Norwegen startete die Saison bis zu 3,8 Tage früher. «Die generelle Ausweitung der Fruchtsaison [der Pilze] geht einher mit der verlängerten Wachstumssaison in Europa.»

Diese Veränderungen beim Pilzwachstum könnten Folgen haben, weil Pilze in zahlreiche Abbauprozesse einbezogen sind. Dabei wird natürlicherweise unter anderem das Treibhausgas Kohlendioxid frei. Auch der übrigen Kreislauf der Nähr- und Mineralstoffe könnte sich ändern, notiert Stenseth.>

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Mitteleuropa 23.9.2012: Wälder mit "Baumartenverschiebung" - die Fichte zieht sich in die Höhen zurück - mediterrane Bäume im Flachland

aus: 20 minuten online: Wegen Klimawandel: Bald nur noch Billigholz in Europas Wäldern; 23.9.2012;
http://www.20min.ch/panorama/news/story/14924700

<Der Klimawandel könnte der Forstwirtschaft das Geschäft verhageln - beziehungsweise vertrocknen. In Europa drohen nämlich nur noch mediterrane Bäume mit geringem Ertragswert zu wachsen.

Der Klimawandel könnte den wirtschaftlichen Wert der europäischen Wälder bis ins Jahr 2100 halbieren. Die Einbussen würden je nach Szenario mehrere hundert Milliarden Franken betragen, berichtet ein internationales Forscherteam unter Schweizer Leitung am Sonntag im Fachblatt «Nature Climate Change».

Adieu Fichte, willkommen Korkeiche des Mittelmeerraums: Die Veränderungen von Temperatur und Niederschlag durch den Klimawandel werden die Wälder Europas immer stärker südländisch prägen. Die Baumartenverschiebung ist nicht nur für Tiere und Pflanzen prekär, deren Lebensraum schwindet, sondern auch für die Forstwirtschaft.

«Auf bis zu 60 Prozent der Waldfläche Europas könnten nur noch mediterran geprägte Eichenwälder mit niedrigem Ertragswert vorkommen», sagte Studienleiter Marc Hanewinkel von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL der Nachrichtenagentur SDA.

Das Forscherteam aus der Schweiz, Deutschland, Holland und Finnland hat nun erstmals anhand von wirtschaftlichen Kennzahlen für ganz Europa berechnet, wie hoch die zu erwartenden Verluste sein könnten.

Sie modellierten hierfür die zukünftige Verteilung von 32 Baumarten auf der gesamten Waldfläche Europas, die etwa zwei Millionen Quadratkilometer beträgt. Das ist dreieinhalb Mal die Fläche Frankreichs. Als Rechenbasis dienten drei der offiziellen Szenarien zum Klimawandel des internationalen Klimarats IPCC - ein mildes, ein gemässigtes und ein extremes.

Wertvolle Fichtenwälder schwinden - [die Fichte zieht sich in die höheren Lagen und nach Nordeuropa zurück]

Der Befund war deutlich: An Kälte und mässig feuchte Böden angepasste Baumarten wie die Fichte, die heute einen grossen Teil des wirtschaftlichen Werts der Wälder in Europa ausmacht, werden sich vor allem nach Nordeuropa und in die höheren Lagen der Alpen zurückziehen, schreiben die Forscher.

Dafür rücken langsam wachsende, an Trockenheit angepasste mediterrane Arten wie die Kork- und Steineiche nach Norden vor. Sie könnten langfristig im Schnitt ein Drittel der Waldfläche ausmachen statt wie heute 11 Prozent - beim stärksten Klimawandel-Szenario sogar zwei Drittel.

Verluste bis zu 680 Milliarden Euro

Der Unterschied, ob eine 30-Meter-Fichte oder eine nur 10 Meter hohe Eiche geerntet werden kann, ist enorm: Je nach Klimaszenario könnte der europäische Wald zwischen 14 und 50 Prozent an Wert verlieren. Europaweit bedeutet das Verluste von 72 bis 820 Milliarden Franken.

Der Wechsel der Baumarten wird zudem das Klima belasten, denn die langsam wachsenden, mediterranen Wälder absorbieren weniger Kohlenstoff als die heutigen Wälder, wie die WSL schreibt.

Hinter solchen Prognosen stünden stets viele Annahmen, erklärt Forstökonom Hanewinkel. Am unklarsten sei, ob die angenommenen Klimaszenarien tatsächlich so eintreten werden. Unsicher seien auch die zukünftigen Preise, Kosten und Wertrelationen der Bäume. «Der Trend, dass es einen grossen Wertverlust geben wird, ist jedoch eindeutig», sagt er.

Trockenresistente Baumarten pflanzen - [Douglasie, Atlas-Zeder, Föhren, Eukalyptus]

Als Gegenmassnahmen schlagen die Forscher vor, bei Anpflanzungen vermehrt aussereuropäische oder mediterrane Baumarten zu wählen, die an Trockenheit und Wärme angepasst sind. Erfahrungen gibt es in West- und Mitteleuropa mit der Douglasie, in Frankreich mit der Atlas-Zeder und in Südeuropa mit diversen Föhren- und Eukalyptusarten.

Auch in der Schweiz könnten bei einer starken Klimaerwärmung Mittelmeer-Eichen die produktiven Fichten langfristig verdrängen. Dies dürfte die Holzindustrie beeinträchtigen, die stark von Fichte und Weisstanne abhängig ist. «Fichten würden nur noch in den Alpen gedeihen, wo die Bewirtschaftung im steilen Gelände deutlich teurer wäre», sagt Hanewinkel.

Die Schweizer Holzwirtschaft beschäftigt rund 5800 Personen und erwirtschaftet pro Jahr einen Umsatz von 356 Millionen Franken, was 0,06 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) entspricht. Darin sind andere Dienstleistungen, wie etwa der Lawinenschutz, nicht inbegriffen.

(sda)>

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30.9.2012: Fische werden schrumpfen wegen sinkendem Sauerstoffgehalt im Meer

aus: n-tv online: Weniger Sauerstoff durch Klimawandel: Fische werden schrumpfen; 30.9.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Fische-werden-schrumpfen-article7356921.html

<Eine wissenschaftliche Simulation zeigt: Die Fische in unseren Meeren werden immer kleiner. Schuld ist der Klimawandel, durch den sich die Meere immer stärker erwärmen. Aber die Rechnung birgt auch einige Unsicherheiten.

Der Klimawandel verringert den Sauerstoffgehalt der Meere und damit die mittlere Größe vieler Fischarten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Simulationsrechnung von US-Wissenschaftlern, die im Journal "Nature Climate Change" vorgestellt wird. Der beschriebene Effekt auf die Fische sei größer als bislang angenommen, erklärt die Gruppe um William Cheung von der University of British Columbia im kanadischen Vancouver. Eine ihrer nahliegenden Schlussfolgerungen lautet: Der Mensch sollte den Ausstoß der Treibhausgase verringern.

Den betrachteten Effekten liegt die Tatsache zugrunde, dass wärmeres Wasser weniger Gas aufnehmen kann, in diesem Fall weniger des lebenswichtigen Sauerstoffs. Cheung und sein Team legten ihren Kalkulationen bekannte Klimamodelle und Szenarien zugrunde, in einem Fall das sogenannte SRES A2-Senario, das auch vom UN-Klimarat (IPCC) verwendet wird. Dieses geht von einem weiter steigenden Ausstoß von Treibhausgasen und einer damit verbundenen Erhöhung der Temperatur auf der Erde aus.

"Wir haben die Veränderung des durchschnittlichen maximalen Körpergewichtes für individuelle Fische und für Fischschwärme vom Jahr 2000 (1991-2010) bis 2050 (2041-2060) berechnet", schreibt Cheung. Die Temperaturen am Meeresboden werden demnach um 0,029 Grad (Pazifik), 0,012 (Atlantik), 0,017 (Indischer Ozean), 0,038 (Antarktisches Meer) und 0,037 (Antarktisches Nordmeer) steigen, verbunden mit einem Rückgang der Sauerstoffkonzentration.

Fische ziehen sich Richtung Pole zurück

Obwohl die vorhergesagten Änderungen der Temperatur und des Sauerstoffgehaltes gering zu sein scheinen, sind die Änderungen in der maximalen Körpergröße unerwartet groß, notiert die Gruppe. Sie betragen 14 bis 24 Prozent. Die Hälfte dieses Effektes geht auf die Änderungen der Verbreitungsgebiete der Fische zurück, heißt es in der Studie. Die übrige Hälfte geht auf den Stoffwechsel zurück, der nicht nur bei Fischen entscheidend vom Sauerstoffgehalt abhängt. Die Meeresgebiete in den tropischen und mittleren Breitengraden werden den Ergebnissen zufolge besonders stark betroffen sein.

Der vorhergesagte Rückgang ist am stärksten im Indischen Ozean (24 Prozent), gefolgt vom Atlantischen (20 Prozent) und dem Pazifischen Ozean (14 Prozent). Die Simulation zeigt zudem, dass sich der Lebensraum der Fische in Richtung der Pole verlagern wird, also in Richtung des noch nicht so stark erwärmten Wassers. Bis zum Jahr 2050 sind es, je nach Art, von 27,5 bis 36,4 Kilometer in der Dekade.

Das Team weist darauf hin, dass für seine Arbeit eine ganze Reihe von Annahmen und Vereinfachungen nötig war, und dass die Studie daher einige Unsicherheiten enthält. Dennoch zeige die Arbeit, dass der Einfluss der Treibhausgase auf die marinen Ökosysteme größer sei als bisher angenommen.

Bei den Fischen kämen noch die Überfischung und die Umweltverschmutzung durch den Menschen hinzu, was den Tieren das Leben zusätzlich erschwere – nach Angaben der Vereinten Nationen sind bereits jetzt viele Bestände über die tolerierbaren Grenzen ausgebeutet. Dies alles habe großen Einfluss auf die künftige Versorgung des Menschen mit tierischem Protein, warnen die kanadischen Forscher.>

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Konferent von Doha 28.11.2012: <Klimawandel überrascht Forscher: Meeresspiegel steigt schneller>

aus: n-tv online; 28.11.2012;
http://www.n-tv.de/wissen/Meeresspiegel-steigt-schneller-article9621091.html

<Neue Studien überschatten die Klimakonferenz in Doha: Der Anstieg des Meeresspiegels schreitet viel schneller voran als angenommen. Er übersteigt die bisherigen Erwartungen um 60 Prozent. Auch Permafrostböden bergen danach ungeahnte Gefahren.

Anlässlich der Klimakonferenz in Doha warnen Autoren von drei verschiedenen Studien mit drastischen Worten vor den Auswirkungen der Erderwärmung. Laut einer Studie vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung steigt der Meeresspiegel viel rascher als vorausgesagt. Die Forschungsergebnisse des Forscherteams um Stefan Rahmstorf belegen, dass er um 60 Prozent schneller klettere als Wissenschaftler noch vor einigen Jahren berechnet hatten. Satellitenmessungen haben demnach ergeben, dass der Meeresspiegel derzeit nicht wie vom Weltklimarat berechnet um zwei, sondern um 3,2 Millimeter pro Jahr steigt.

530.000 Tote in 20 Jahren

Eine zweite Studie belegt: Wetterphänomene in einigen der ärmsten Länder der Welt sind Folgen des Klimawandels. Experten finden immer klarere Belege dafür, heißt es im Klima-Risiko-Index, den Germanwatch in Doha vorstellte. Thailand, Kambodscha und Pakistan traf es 2011 demnach am heftigsten.

Heftiger Monsunregen hatte etwa 2011 in Südostasien dramatische Überschwemmungen ausgelöst: Allein in Thailand starben bei den schwersten Fluten in der Geschichte des Landes nahezu 900 Menschen. In den vergangenen 20 Jahren verursachten den Angaben zufolge weltweit 15.000 Wetterextreme mehr als 530.000 Todesfälle.

Tickende Zeitbomben - Permafrostböden

Das UN-Umweltprogramm Unep und US-Forscher warnen eindringlich davor, das Auftauen der riesigen Dauerfrostböden zu unterschätzen. Die arktischen Böden enthalten einem dritten Bericht zufolge rund 1700 Gigatonnen (Milliarden Tonnen) Kohlenstoff - doppelt so viel, wie derzeit in der Atmosphäre kursiere. Dieser wird beim Auftauen nach und nach als Kohlendioxid (CO2) und in Form des noch stärkeren Treibhausgases Methan freigesetzt. Die dadurch drohende Gefahr werde zu wenig beachtet, mahnten die Experten bei der Präsentation des Unep-Berichts in Doha.

Die betroffenen Länder, namentlich Russland, Kanada, China und die USA, sollten die Böden mit besseren Methoden überwachen. "Das Entweichen von CO2 und Methan aus den sich erwärmenden Permafrostböden ist irreversibel", betonte der Hauptautor des Reports, Kevin Schaefer, der am Nationalen Schnee- und Eisdatenzentrum der USA (NSIDC) forscht.

Quelle: n-tv.de , dpa>


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26.11.2012: Schnecken zerbröseln im immer saureren Meerwasser: Flügelschnecke im Polarmeer

aus: Spiegel online: Antarktis Saures Meerwasser lässt Schnecken zerbröseln; 26.11.2012;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/antarktis-ozeanversauerung-schadet-fluegelschnecken-a-869230.html

Sie ist nur wenige Millimeter groß - doch immens wichtig für die Nahrungsketten in den Polarmeeren: Eine winzige Flügelschnecke leidet offenbar unter der Ozeanversauerung. Unter bestimmten Umständen zersetzt sich ihr Schutzpanzer aus Kalk einfach.

Ein Eisbär und eine wenige Millimeter lange Schnecke - wissenschaftlicher Name: Limacina helicina, Leibspeise: winziges Plankton - haben auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam. Doch das täuscht. Auf ihre Art sind beide zu Wappentieren des Klimawandels in den Polarregionen geworden. Der Eisbär spielt diese Rolle für die breite Öffentlichkeit, das Schicksal der Schnecke bewegt dagegen die Fachleute.

Limacina helicina schützt ihren Körper durch ein Kalkgehäuse, und das reagiert sehr sensibel auf die Versauerung der Meere. Wenn sich immer mehr CO2 aus der Atmosphäre in den Ozeanen löst, entsteht dort mehr Kohlensäure. Der pH-Wert sinkt langsam - aber stetig. Besonders stark fällt dieser Effekt in den kalten Fluten der Polargebiete aus. Genau dort, wo die Schnecke und ihre Verwandten leben.

Der aus dem Mineral Aragonit bestehende Schutzpanzer der Tiere kann durch die Säure zerstört werden. Die Schnecken würden in diesem Fall zwar nicht sofort sterben, doch sie würden anfälliger für äußere Einflüsse und Infektionen. Im Südozean vor der Antarktis haben Forscher nun Hinweise darauf gefunden, dass das wichtige Gehäuse der Flügelschnecken stellenweise bereits zerbröselt.

Im Fachmagazin "Nature Geoscience" berichtet ein Team um Nina Bednar¨ek von der US-Wetterbehörde NOAA von entsprechenden Beobachtungen in der sogenannten Schottischen See. Es geht um eine Forschungsfahrt, die bereits vor vier Jahren stattgefunden hat: Die Wissenschaftler hatten sich vom Forschungsschiff "RRS James Clark Ross" aus das Meeresgebiet zwischen den Falklandinseln und Südgeorgien angesehen. Besonders interessierten sie sich für ein Areal, wo traditionell besonders saures Tiefenwasser durch unterseeische Strömungen in die Nähe der Meeresoberfläche gedrückt wurde.

"Wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort", sagt Co-Autor Geraint Tarling vom British Antarctic Survey (BAS) im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Das Tiefenwasser habe sich in etwa 200 Metern Tiefe mit dem Oberflächenwasser gemischt. Und dessen pH-Wert sei durch vom Menschen produziertes CO2 bereits herabgesetzt gewesen. In Kombination entstanden mörderische Bedingungen im Lebensraum von Limacina helicina.

"Kanarienvogel in der Kohlemine"

Unter dem Rasterelektronenmikroskop zeigten sich schwere Schäden an den Kalkgehäusen noch lebender Tiere. "Es war die Kombination aus dem hochquellenden Tiefenwasser und dem Wasser von der Oberfläche", erklärt Tarling. Mit Ionen-Analysen und Messungen zum Salzgehalt glauben die Wissenschaftlicher belegen zu können, dass nicht das saure Tiefenwasser allein für die beobachteten Effekte verantwortlich ist.

Justin Ries von der University of North Carolina schreibt in einem Begleitkommentar zur aktuellen Studie, die Ergebnisse seien womöglich "ein Vorbote, was den Flügelschnecken in großen Teilen des Südozeans bevorstehen könnte". Tarling hält die Beobachtungen ebenfalls für ein schlechtes Omen: Die Schnecken seien wie der "Kanarienvogel in der Kohlemine". Früher hatten Bergleute die Vögel mit zur Arbeit genommen - um so tödliche Gasaustritte rechtzeitig zu bemerken, wenn der Piepmatz von der Stange fiel.

Der BAS-Forscher verweist auf Szenarien, wonach der Antarktische Ozean zwischen 2050 und 2070 im Winter quasi flächendeckend so sauer sein wird, dass Tiere mit Schalen aus Aragonit angegriffen werden. Außerdem könnten zunehmende Stürme für eine stärkere Vermischung des Tiefenwassers mit weiter oben gelegenen Schichten sorgen. Und das könnte dramatische Auswirkungen haben: Obwohl zum Beispiel Limacina helicina nur winzig ist, spielt sie eine wichtige Rolle in der Nahrungskette. Die Flügelschnecken dienen verschiedenen Tieren als Nahrungsquelle: winzigem Zooplankton genau so wie Heringen, Lachsen, Seevögeln und sogar Walen.

Die Schalen dienen außerdem als Ballast, wenn die kleinen Tiere nach Ende ihres Lebens in die Tiefen des Ozeans absinken - und den in ihnen gebundenen Kohlenstoff mit sich nehmen. Wenn sie nicht wie bisher zum Ozeanboden verschwinden, könnte das den globalen Kohlenstoffkreislauf empfindlich stören, warnt Justin Ries. Dann würden die Meere womöglich sogar noch saurer. Gleichzeitig weist Ries auf eine offene Frage der aktuellen Studie hin: Bisher ist nur geklärt, wie die Schale abgebaut wird - und nicht, mit welcher Geschwindigkeit die Flügelschnecken neuen Kalk zur Verstärkung der Strukturen nachlegen können.>

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Fotoquellen

[1] Grönland ist komplett angeschmolzen, Satellitenfoto vom Juli 2012: http://bazonline.ch/wissen/natur/Nasa-GroenlandEis-komplett-angeschmolzen/story/23661328

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