Kontakt / contact       Hauptseite / page
                      principale / pagina principal / home        zurück / retour / indietro / atrás / back

CO2 - versäuert die Welt

CO2 ist zwar kaum am Klimawandel beteiligt, versäuert und zerstört aber die Welt: Der Pazifik übersäuert immer mehr -- CO2 soll man in Deutschland unterirdisch speichern dürfen -- die versauerten Ozeane machen Probleme -- Krill im sauren Ozean ist in Gefahr -- erhöhte Temperatur+Phosphate+CO2+weitere Schadstoffe: Die Weltmeere sind nahe dran, zu toten Zonen zu werden --


Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

Teilen / share:

Facebook








20 minuten
                  online, Logo

14.6.2012: <Bedrohte Meerestiere: Der Pazifik übersäuert immer mehr>

aus: 20 minuten online; 14.6.2012;
http://www.20min.ch/wissen/news/story/Der-Pazifik-uebersaeuert-immer-mehr-30363932

<Die steigende CO2-Konzentration in der Atmosphäre erhöht den Säuregehalt der Ozeane. Forscher der ETH Zürich sind alarmiert und haben mit einem Modell die Folgen bis ins Jahr 2050 berechnet.

Ein Drittel des von Menschen produzierten Kohlendioxids wird von den Weltmeeren absorbiert – und das bleibt nicht ohne Folgen: Das CO2 löst sich im Wasser und lässt dessen Säuregrad ansteigen. Dadurch sinkt der pH-Wert und die Sättigung mit Karbonat, was im Extremfall zur Folge hat, dass sich im Wasser vorhandener Kalk auflöst. Dies wiederum verunmöglicht etlichen Meeresbewohnern wie Schnecken oder Korallen, ihre Kalkschalen oder -skelette zu bilden.

Erschreckende Resultate

ETH-Forscher um Umweltphysiker Nicolas Gruber haben nun mittels hochauflösender Modellsimulationen errechnet, wie stark sich der CO2-Ausstoss auf die küstennahen Gewässer bis ins Jahr 2050 auswirkt – mit erschreckenden Resultaten: Vor allem in den besonders artenreichen Gewässern vor der US-Westküste wird der pH-Wert bis ins Jahr 2050 auch bei vorsichtigen Prognosen auf 7,8 abfallen (momentan um 8) und das Ökosystem dort massiv beeinflussen – vor allem in den oberen Wasserschichten. Die Folgen sind nicht absehbar: «Starke Veränderungen des Ökosystems sind vorprogrammiert.

«Vor allem Muscheln werden unter der Ansäuerung leiden», so Gruber. «Unsere Studie ist ein Beispiel dafür, wie der Mensch die Grenzen dessen, was ein Ökosystem tolerieren kann, bereits ausgereizt hat.»

(trx)>

========

n-tv online, Logo

29.6.2012: CO2 soll man in Deutschland unterirdisch speichern dürfen

aus: n-tv online: Lange Diskussion führt zu Kompromiss:
CO2-Speicher ab sofort erlaubt; 29.6.2012;
http://www.n-tv.de/politik/CO2-Speicher-ab-sofort-erlaubt-article6617471.html

<Viele Bürgerinitiativen protestieren gegen die CO2-Speicherung.

Der Bundestag hat bei seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause noch einige Gesetze bestätigt. Zukünftig soll es erlaubt sein, Kohlendioxid dauerhaft unter der Erde zu speichern. Außerdem bestätigt der Bundesrat die Kürzung der Solarförderung, eine neue Sportwettensteuer und eine Regelung zu außergerichtlichen Einigungen.

Der Bundesrat hat endgültig den Weg freigemacht für ein Gesetz zur unterirdischen Speicherung von klimaschädlichem Kohlendioxid. Das Gesetz gilt ab sofort. Die verpresste CO2-Menge wird auf 1,3 Millionen Tonnen pro Jahr und Speicher begrenzt - zunächst waren 3 Millionen Tonnen geplant. Zudem gibt es eine Länderklausel, mit der Bundesländer unter bestimmten Bedingungen Speicher in ihrem Gebiet verhindern können. Schleswig-Holstein will davon für das gesamte Landesgebiet Gebrauch machen. Die Bundesregierung sieht die Abscheidung von CO2 bei der Kohleverbrennung oder in der Industrie als Klimaschutzhoffnung, viele Bürger sind gegen CO2-Lager. Bisher gibt es aber ohnehin keine konkreten Projekte in Deutschland.

Eine Regelung war aber von der EU gefordert worden, auch damit Fördergelder für neue Kohlekraftwerksprojekte fließen können. Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers (Linke) sagte: "Ich freue mich über das Ende einer jahrelang andauernden Phase einer Nicht-Umsetzung einer europäischen Richtlinie". Die CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage) sei sehr wichtig für den Klimaschutz, sagte er auch mit Blick auf die Braunkohlekraftwerke in der Lausitz. Eine Lehre aus der Debatte sei für ihn, dass man vor der Einführung neuer Technologien einen gesellschaftlichen Kompromiss brauche. Der Parlamentarische Wirtschaftsstaatssekretär Peter Hintze (CDU) betonte, eine Einigung sei auch wichtig gewesen, um Strafzahlungen der EU abzuwenden. "Wir stecken tief in einem Vertragsverletzungsverfahren der EU", sagte Hintze. "Wir sorgen für maximale Sicherheit der Menschen", versprach er hinsichtlich der Speicher. "Deutschland muss Kompetenzträger in diesem Feld bleiben."

Weniger Förderung für Solaranlagen

In der gleichen Sitzung wurde die Solarförderung rückwirkend zum 1. April je nach Anlagengröße um 20 bis 30 Prozent gekürzt. Die Einschnitte bei Dachanlagen werden zum Teil abgemildert, für große Solarparks gibt es wie geplant deutlich weniger Geld. Die Förderung soll bei einer installierten Leistung von 52.000 Megawatt auslaufen. Derzeit sind es 28.000 Megawatt. Die Länder hatten weitergehende Kürzungspläne der Regierung im Mai mit einer Zweidrittelmehrheit im Bundesrat blockiert. Die Verbraucher zahlen die Förderkosten über den Strompreis. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) sagte im Bundesrat, wichtig sei, dass der Ausbau erneuerbarer Energien bezahlbar bleibe und es nun über die Obergrenze Klarheit für die Förderung gebe. Der Lackmustest liege darin, ob so der Solarausbau wieder in geordnetere Bahnen gelenkt werden könne.

Steuer auf Sportwetten

Sportwetten werden in Deutschland künftig einheitlich mit fünf Prozent besteuert - unabhängig davon, ob es sich um einen inländischen oder einen ausländischen Wettanbieter handelt. Die Regelung, auf den Spieleinsatz eine fünfprozentige Steuer zu erheben, soll den neuen Glücksspielstaatsvertrag flankieren. Dieser sieht vor, das staatliche Lottomonopol grundsätzlich zu erhalten, den Glücksspielmarkt aber in begrenztem Umfang für private Anbieter zu öffnen.

Mehr Streit soll außergerichtlich geklärt werden

Der Bundesrat machte außerdem den Weg frei für eine Regelung zur außergerichtlichen Streitbeilegung. Das Mediationsgesetz verfolgt das Ziel, mehr Rechtsstreitigkeiten im gegenseitigen Einvernehmen zu lösen, um langwierige und kostspielige Gerichtsverfahren zu vermeiden. Bei der Mediation suchen streitende Parteien mit Hilfe eines unabhängigen Dritten nach einer Lösung. Als Streitschlichter fungiert in der Regel ein Güterichter oder ein außergerichtlicher Mediator.

Quelle: n-tv.de, che/dpa>

========

20 minuten online, Logo

5.7.2013: Die versauerten Ozeane machen Probleme - weltweit können Korallen und Fischbestände in Gefahr geraten

aus: 20 minuten online:
CO2-Emissionen: Saure Ozeane verschärfen Hunger-Problem; 5.7.2013;
http://www.20min.ch/panorama/news/story/17667365

<von S. Marty -

Berner Forscher warnen: Die CO2-Emissionen versauern die Ozeane. Dies wiederum bedroht weltweit die Korallen- und Fischbestände.

Herr Steinacher, Sie sagen, dass CO2-Emissionen nicht nur an der Erderwärmung, sondern auch an der zunehmenden Versauerung der Weltmeere schuld sind. Warum?
Marco Steinacher: Die Klimaerwärmung bleibt weiterhin ein wichtiges Thema, aber sie ist nicht die einzige Folge der CO2-Emissionen. Die internationale Politik hat sich im Rahmen der Klimapolitik bis jetzt vor allem auf die Erderwärmung konzentriert und das sogenannte 2-Grad-Ziel verfolgt, welches einen globalen Temperaturanstieg bis maximal zwei Grad duldet. Wir haben in unserer Studie einen ganzheitlicheren Ansatz gewählt und herausgefunden, dass die Temperaturfokussierung zu wenig weit geht und man sich damit in falscher Sicherheit wiegt. Betrachtet man die Klimapolitik, muss man sich unbedingt auch der zunehmenden Versauerung der Ozeane und der abnehmenden Nahrungsmittelproduktion stellen. Diese Erkenntnisse wurden in der Vergangenheit viel zu sehr vernachlässigt.

Was heisst dies konkret?
Es bedeutet, dass wenn wir nicht sofort handeln, unsere Ozeane wegen dem CO2-Ausstoss immer saurer werden und dies massive Auswirkungen auf das Ökosystem und die Nahrungsmittelsicherheit zur Folge haben könnte. Ein Viertel der CO2-Emissionen in der Atmosphäre wird von den Ozeanen direkt aufgenommen und dort in Kohlensäure umgewandelt. Folglich verändert sich die chemische Zusammensetzung von Meerwasser, was vor allem für Kalkschalen-Lebewesen wie Korallen oder gewisse Plankton- oder Muschelarten lebensbedrohlich werden kann. Ihre Schalen können durch den erhöhten Säuregrad aufgelöst werden. Dadurch leidet das Ökosystem unter Wasser und die ganze Nahrungskette wird gestört.

Welche Auswirkungen hat dies für uns Menschen?
Wenn wir nicht handeln, ist unter anderem die Nahrungsmittelsicherheit gefährdet. Wird die Nahrungskette unter Wasser gestört, kann sich das negativ auf den Fischbestand auswirken. Millionen Menschen auf der Welt sind jedoch von der Fischerei abhängig. Angesichts der zunehmenden Bevölkerungszahl, die ernährt werden muss, ist dies problematisch und kann den Welthunger verschärfen. Ausserdem sind auch volkswirtschaftliche Konsequenzen zu befürchten. Werden etwa Korallenriffe zerstört, wird sich dies auf den Tourismus auswirken. Tauchen auf den Malediven könnte plötzlich unattraktiv werden. Mit steigendem Meeresspiegel steigt zudem die Gefahr von Überschwemmungen.

Artensterben, Nahrungsmittelknappheit, Naturkatastrophen - welche Massnahmen sind erforderlich, um diesen Szenarien zu entgegnen?
Betrachten wir nicht nur das Temperaturziel, sondern beziehen auch die Landwirtschaft und die Ozeane mit ein, heisst dies, dass wir unsere CO2-Emmissionen künftig dringend noch mehr und noch schneller reduzieren müssen. Unseren Berechnungen zufolge sind rund 30 bis 50 Prozent tiefere Emissionen in diesem Jahrhundert nötig, als wenn wir uns nur auf das Temperaturziel alleine konzentrieren.

Eben erst hat die Schweiz bekannt gegeben, dass Sie ihre Klimaziele für das Jahr 2012 verfehlt hat und die CO2-Abgaben ab 2014 steigen werden. Sind Ihre Ziele da nicht etwas überambitioniert?
Es liegt nicht an mir als Wissenschaftler dies zu beurteilen. Ich sehe es aber als meine Aufgabe, Politiker zu warnen, welche Risiken ein Nicht-Handeln zur Folge hat. Im Endeffekt führt aber nichts an einer Reduktion der CO2-Emissionen vorbei. Für die Schweiz sehe ich es zudem als Chance, sich hier in einer Vorreiterrolle zu behaupten. Doch dies bedeutet, dass auch die Schweiz ihre Anstrengungen intensivieren muss.>

========

n-tv online,
                      Logo

8.7.2013: Krill-Kleinkrebse im sauren Ozean sind in Gefahr

aus: n-tv online: Meere werden zu sauerKohlendioxid bedroht Kleinkrebse; 8.7.2013;
http://www.n-tv.de/wissen/Kohlendioxid-bedroht-Kleinkrebse-article10951596.html

<"Krill" ist norwegisch und bedeutet übersetzt "Walnahrung". Walen und anderen Tieren der Antarktis könnte diese wichtige Nahrungsgrundlage in den nächsten Jahrhunderten allerdings verloren gehen. Grund ist der Ausstoß von Kohlendioxid – der macht die Meere sauer.

Im Ozean rund um den Südpol könnte in Zukunft eine wichtige Nahrungsgrundlage für viele  Tiere verloren gehen. Kleinkrebse oder sogenannter Krill leiden unter steigenden Kohledioxidwerten in der Luft, die das Meerwasser saurer werden lassen. Bereits im Jahr 2100 könnten deshalb in einigen Regionen nur noch halb so viel Krebse aus ihren Eiern schlüpfen wie heute, berichten Biologen in der Fachzeitschrift "Nature Climate Change". Werde der Ausstoß von Kohlendioxid nicht reduziert, könnte die Krill-Population im Südlichen Ozean bis zum Jahr 2300 kollabieren, mit verheerenden Folgen für das gesamte Ökosystem.

Forscher simulieren Klima-Szenarien in Gläsern

Der Biologe So Kawaguchi erforscht seit gut einem Jahrzehnt Kleinkrebse. Für die aktuelle Studie hatte sein Team Antarktischen Krill aus dem Südlichen Ozean gesammelt und in einem Aquarium gehalten. Später wurden natürlich befruchtete und abgelegte Eier auf elf verschiedene Gläser mit Meerwasser verteilt. In den Gläsern experimentierten die Biologen dann mit verschiedenen Konzentrationen an Kohlendioxid.

Je nach den verschiedenen Klima-Szenarien kann das Meerwasser in Zukunft unterschiedlich saurer werden, weil es mehr Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen muss. Im Wasser reagiert Kohlendioxid zu Kohlensäure - das kann den pH-Wert senken. Das Wasser wird saurer. Und in kaltem Meerwasser löst sich Kohlendioxid besonders gut.

Acht Tagen nach der Ei-Ablage zählten die Forscher, wie viele Kleinkrebse aus den Eiern geschlüpft waren. Dort, wo das Wasser nur wenig saurer war als heute in der freien Natur, schlüpften etwa so viele Kleinkrebse wie im Ozean auch. Aber dort, wo das Wasser wesentlich mehr Kohlendioxid enthielt als bislang üblich, sank die Schlüpf-Rate auf 20 Prozent im Vergleich zur Kontrollgruppe mit herkömmlichem Meerwasser.

Karten zeigen Risiko-Gebiete für Kleinkrebse

"Außerdem verzögerten die erhöhten Kohlendioxid-Spiegel im Meerwasser die Entwicklung der Embryonen", schreiben die Forscher weiter. Die zukünftige Konzentration von Kohlendioxid im Meerwasser rund um den antarktischen Kontinent könne sehr heterogen sein - und zwar sowohl horizontal, als auch vertikal. Das heißt, das Wasser kann in verschiedenen Tiefen und an verschiedenen Stellen unterschiedlich sauer sein oder noch werden. Deswegen berechneten die Forscher Risiko-Karten.

Dabei zeigte sich: Besonders gefährlich werde es für den Krill im Weddell-Meer und im Randmeer König Haakon VII. östlich der Antarktis sowie entlang der Westküste des Kontinents. Dort werde bereits im Jahr 2100 die Schlüpf-Rate nur noch halb so gut sein wie heute. Selbst dann, wenn sich der Kohlenstoff-Ausstoß weltweit stabilisiert. Im schlimmsten Fall leuchtet die Risiko-Landkarte für das Jahr 2300 rot - und das rings um die gesamte Antarktis: Dann würde so gut wie kein Kleinkrebs mehr aus seinem Ei schlüpfen.

Quelle: n-tv.de , dpa>

========

Spiegel online, Logo

3.10.2013: Erhöhte Temperatur+Phosphate+CO2+weitere Schadstoffe: Die Weltmeere sind nahe dran, zu toten Zonen zu werden

aus: Spiegel online:
Klimawandel: Zustand der Ozeane verschlechtert sich rapide; 3.10.2013;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/ipso-bericht-warnt-vor-lebensbedrohlichen-folgen-saurer-ozeane-a-925949.html

<
Von Frank Patalong

Saure Weltmeere, Korallensterben, wachsende Todeszonen. Experten des Internationalen Programms zum Zustand der Ozeane schildern in dramatischen Worten den Niedergang des marinen Lebensraumes. Sie widersprechen den Warnungen des Uno-Klimarates: Alles sei noch viel schlimmer.

London/Hamburg - Es ist ein deutliches Alarmsignal. Die Forscher des International Programme on the State of the Ocean (IPSO) und der Weltnaturschutzunion IUCN widersprechen in ihrem neuesten Bericht zum Zustand der Weltmeere den Erkenntnissen und Warnungen des Weltklimarates IPCC: Was die Ozeane angehe, sei alles noch viel schlimmer, als im letzten Bericht des Klimarates geschildert.

In drastischer Form warnen die Experten vor den Konsequenzen einer zunehmenden Versäuerung des Meerwassers. In Kombination mit anderen, ebenfalls meist von Menschen verursachten Faktoren führe die zu den massivsten Veränderungen der Lebensbedingungen in den Meeren seit über 300 Millionen Jahren. Schon jetzt messe man PH-Werte, wie es sie seitdem nicht mehr gegeben habe.

Im Zeitfenster zwischen dem oberen Devon (vor etwa 360 Millionen Jahre) und der Perm-Trias-Grenze (vor etwa 252 Millionen Jahre) kam es zweimal zum massiven Massenaussterben marinen Lebens. Wahrscheinlich war die Katastrophe auf die Faktoren Erwärmung, Übersäuerung und absinkende Sauerstoffgehalte zurückzuführen.

Genau das geschehe nun auch, und die Gründe scheinen klar: Die Verschlechterung ist maßgeblich vom Menschen verursacht. Mit erheblichen Konsequenzen für das gesamte Leben auf der Erde - und mit weit massiveren Rückwirkungen auf das Klima, als dies der IPCC-Bericht erfasse.

Der aktuelle Warnreport ist die Zusammenfassung von hochkarätig besetzten Workshops, die IPSO und IUCN zwischen 2011 und 2012 zu verschiedenen Aspekten der Entwicklung mariner Biotope abhielten. Er entwirft das alarmierende Bild von sich gegenseitig verstärkenden negativen Effekten, die meist unabhängig voneinander betrachtet würden, zusammengenommen aber eine ernsthafte Bedrohung für das gesamte Leben darstellten.

"Die Veränderungen, die wir für die Zukunft erwartet haben", sagte Chris Reid vom Meeresforschungsinstitut der Universität Plymouth in einem Interview zur Veröffentlichung des Berichtes, "sehen wir heute. Ich mache mir ernsthafte Sorgen um die Zukunft meiner Enkel. Diese Veränderungen werden uns in den nächsten paar Jahrzehnten alle betreffen."

Was da möglicherweise auf uns zukommt, wäre ein wahres Horrorszenario:

  • Sinkender Sauerstoffgehalt des Meerwassers: Bis 2100 könnte der Sauerstoffgehalt der Ozeane um 1 bis 7 Prozent abnehmen. Ein erheblicher, lebensbedrohlicher Stressfaktor für das marine Leben. Als Hauptursachen benennt der Bericht zum einen die Erwärmung der Ozeane (warmes Wasser bindet weniger Sauerstoff), zum anderen die Einleitung von Nährstoffen und Phosphaten aus Abwässern und Landwirtschaft. Beide Faktoren führten bereits jetzt zur zunehmenden Verbreitung faktisch lebloser Meeresgebiete. Das größte von allen liegt in der Ostsee: 75.000 Quadratkilometer galten dort Anfang 2013 als sauerstoffarme oder - freie "tote Zone".
  • Versäuerung des Meerwassers: Zunehmende Aufnahme von CO 2, das im Meerwasser als Kohlensäure gebunden wird, senke die PH-Werte des Wassers merklich. Dadurch falle es Korallen, Muscheln und anderen Lebewesen zunehmend schwer, ihre Kalkschalen zu bilden. Ihr Rückgang bedrohe nicht nur die Sicherheit der Küsten, sondern auch die Biodiversität und somit die Nahrungsketten.
  • Erwärmung: Der größte Teil der auch im Weltklimabericht der IPCC dokumentierten Erwärmung betrifft die Weltmeere. Der IPSO/IUCN-Bericht warnt vor sich gegenseitig verstärkenden Faktoren, die der IPCC-Bericht zum Teil gar nicht erfasse. Dazu zählen IPSO/IUCN die wachsende Verbreitung sauerstoffarmer oder -freier Meeresschichten und -gebiete und die zunehmende Freisetzung von Methan vom Meeresboden sowie aus dem schmelzenden Permafrostboden.
  • Diese und weitere das Meeresleben bedrohende Faktoren wie Überfischung und die rapide Verteilung von Schadstoffen drohten, kaskadische Effekte zu erzeugen, die negative Entwicklungen weiter beschleunigen könnten.>

========

Teilen / share:

Facebook







20 minuten online, Logo  n-tv online, Logo  Basler
                      Zeitung online, Logo 

^