|
|
Wenn Pharma-Firmen auf Gewinnsteigerung angewiesen sind, ist es klar, dass es immer mehr Kranke geben muss, und dass alles manipuliert ist
Schul-"Medizin" betreibt keine Ursachenforschung -- Pharma will nur den Gewinn steigern -- die Krankheitserfinder -- Korruption bei Ärzten und bei der Chemie: Weltweit 8-24 Milliarden Euro Schaden -- Planmässige Verfälschung medizinischer Studien durch Schmiergelder der Pharma-Lobby -- Abzocke mit Krebs-Mitteln -- Ärzte reklamieren obszöne Preise bei "Krebsmedikamenten" -- Bandenmässiger Abrechnungsbetrug -- 20 Medikamente verursachen 20% der Arzneimittelausgaben -- Pharma-Branche schröpft Deutschland -- Insiderhandel eines Medikamentenprüfers in den "USA" -- Fast die Hälfte aller Klinik-Abrechnungen falsch -- Gefälschte Rezepte, Schein-Behandlungen und Bestechungsgelder der Chemie - und viel Arbeit für die Justiz -- 70% der neuen Arzneimittel sind überflüssig -- Schweiz: Auch Medis für Tiere sind überteuert -- Krebsärzte offenbar von Pharmaindustrie bestochen -- D: Spitäler füllen mit überflüssigen Operationen ihre Kasse -- D: Geschenke der Pharma an Ärzte sind keine Korruption -- Seuchen werden gezielt erfunden, um neue "Tests", "Medikamente" oder "Impfungen" zu verkaufen: AIDS, BSE, Vogelgrippe etc. -- deutsche "Verfahren", um mehr Menschen krankzuschreiben -- Nach Organspende-Skandal: Klinikum in Göttingen schafft Leistungsprämie für Ärzte ab -- Verkaufstraining für Ärzte, überflüssige Sachen zu verkaufen -- das "Verkaufstraining" wird sogar von der EU gefördert!!! --
Arztkittel mit vielen Euro drin [1]
Meldungen
präsentiert von Michael Palomino
Teilen / share: |
Facebook |
|
Twitter
|
Bio-Rohkost-Produkte und mehr -
kommt mit der Post! Heilung+Vorbeugung durch Nahrung - Regenbogenkreis - Lübeck - Versand: Ganz Europa |
Rohköstlichkeiten Regenwaldprodukte Algen (Ausleitung) Energetisierung von Wasser Bücher+DVDs (Kochen+Heilen) |
|
|
1986: Dr. Bruker: Die Schul-"Medizin" betreibt keine Ursachenforschung - und kann somit gar nicht heilen
aus: Dr. med. M.O. Bruker: Unsere Nahrung - unser Schicksal. emu-Verlags-GmbH, 56112 Lahnstein, Deutschland, 1986 -- Schulmedizin: Die gelogenen "Ursachen" für "Zivilisations"-Krankheiten, Zivilisationskrankheiten -- Seelische Umstände nicht berücksichtigt
aus: Dr. med. M.O. Bruker: Unsere Nahrung - unser Schicksal. emu-Verlags-GmbH, 56112 Lahnstein, Deutschland, 1986
Die bedrohlichen Statistiken der Zunahme der "Zivilisations"-Krankheiten kümmert die Nahrungsmittelindustrie und die Schul-"Medizin" nicht. Die Schul-"Medizin" erfindet neue "Medikamente", statt die Ursachen der Krankheiten klar zu nennen (S.443). Die Schul-"Medizin" bezeichnet die "Zivilisations"-Krankheiten sogar als "erblich", dabei sind diese Krankheiten ernährungsbedingte "Familientraditionen" (S.445). Als Ursachen von "Zivilisations"-Krankheiten werden u.a. behauptet:
Die gelogenen "Ursachen" für "Zivilisations"-Krankheiten
gemäss der Schul-"Medizin"-- Wechseljahre
-- einseitige berufliche Belastung
-- Verschleisskrankheit
-- Mangel an Übung (S.401)
-- Alterskrankheit
-- Veranlagung
-- Abnutzungskrankheit (S.400)
-- plötzlicher Wechsel Schwitzen - Abkühlung - Zugluft - Kälte (S.402).
Die Schul-"Medizin" führt eine symptomatische Linderungsbehandlung durch, aber keine Prophylaxe und keine Ursachenforschung. Somit ist auch keine Heilung möglich (S.40).
[Die Schul-"Medizin" profitiert durch den andauernden Verkauf neuer Medikamente, die doch nicht heilen, und solange kein Richter eingreift, geht diese Profitmacherei weiter so, mit Unterstützung der "Krankenkassen", und die Gesellschaft wird kränker und kränker...].
Die Fett-Theorie der Schul-"Medizin" behauptet bei Arteriosklerose sogar das Weglassen jeden Fettes zur Heilung und verbietet dabei sogar die Butter. Die anderen Komponenten der Butter berücksichtigt die Fett-Theorie nicht (S.235).
Seelische Umstände werden bei der Schul-"Medizin" nicht berücksichtigt
Die Schul-"Medizin" will seelische Lebensumstände nicht berücksichtigen und denkt nur funktionell (S.80), aber auch der Patient verdrängt seelische Probleme. Dabei treten häufig heftige Symptome nach "einschneidenden Ereignissen" auf (S.81). Die Definition "nervöse Krankheit" ist falsch, denn "nervöse Krankheiten" gibt es nicht (S.82).
[Ergänzung:
"Nervöse Krankheit" kann durch eine Dauerpanik wegen Handicaps entstehen, die man sich nicht erklären kann, z.B. bei nicht entdeckten Krankheiten durch Amalgam].
========
Deutschland 9.5.2003: Tageszeitung: "Ärzte sind die Todesursache Nummer 1" - das Buch "Heilen verboten - töten erlaubt" von Kurt G. Blüchel zeigt das kriminelle "Gesundheitssystem"
aus: Tageszeitung; 9.5.2003;
http://www.heilpraktikergesetz.de/bilder/aerzte-todesur40.jpg
Der Autor Kurt G. Blüchel: "Heilen verboten, töten erlaubt"
Kurt G. Blüchel mit seinem Buch "Heilen verboten - töten erlaubt" [5] (ISBN 3-570-00703-0 [web11])
<Ein intimer Kenner der Medizin-Szene. Der Münchner Kurt G. Blüchel (59) ist seit mehr als vier Jahrzehnten ein intimer Kenner der Medizin. 15 Jahre war er als Medizinjournalist in Pharma-Industrie, Ärzteverbänden und anderen Bereichen des Gesundheitswesens tätig. Für seinen Aufklärungsreport hat er jahrelang verdeckt recherchiert und streng vertrauliche Dossiers der Bundesärztekammer gesichtet.
Das Buch "Heilen verboten, töten erlaubt - Die organisierte Kriminalität im Gesundheitswesen" ist im Bertelsmann-Verlag erschienen. Es umfasst 416 Seiten und kostet 22,90 Euro.>
Der Artikel der tz München vom 9. Mai 2003, Seite 9:
<"Ärzte sind die Todesursache Nummer 1"
Münchner Journalist stellt Mediziner an den Pranger.
Artikel der tz München vom 9. Mai 2003 Seite 9: "Ärzte sind die Todesursache Nummer 1" [6]
tz München.
Ein Münchner hat Ärzten, Ärzteverbänden und Pharmaindustrie eine schwer verdauliche Pille verpasst, die unter den Weisskitteln aller Fakultäten für Furore sorgen wird. In seinem Buch "Heilen verboten - töten erlaubt" unterstellt Kurt G. Blüchel (59), dass das deutsche Gesundheitswesen kriminell organisiert sei. Durch die Auswertung medizinischer Fachzeitschriften und Veröffentlichungen von Mediziner gelangte er zu der unglaublichen Erkenntnis:
"Ärzte sind die Todesursache Nr.1 in der Bundesrepublik - noch vor Krebs und Herzinfarkt."
Ausserdem wirft er Medizinern und Kliniken vor:
"Vier von acht Millionen Operationen im Jahr sind überflüssig - also 50 Prozent!"
Laut Blüchel regiert in Deutschland eine medizinische Anarchie: Ein kriminelles Weisskittel-Syndikat betreibt rücksichtslos die Ausbeutung der sozialen Sicherungssysteme. Organisierte Fälscherbanden unterwandern medizinische Fakultäten und Institutionen. Internationale Pharmaunternehmen missbrauchen Hunderttausende nicht einwilligungsfähige Patienten - insbesondere Säuglinge und Demenzkranke - zu menschenverachtenden Arzneimittel-Experimenten. Dazu erschüttern Schmiergeld-Affären und Massenbetrügereien das Beitragsgefüge der Krankenkassen.
Blüchel weiss, wovon er schreibt: Schliesslich war er 15 Jahre lang als Medizinjournalist in Ärzteverbänden, Pharmaindustrie und anderen Bereichen des Gesundheitswesens tätig. Und viele befreundete Medizinmänner haben ihn zu dem Enthüllungsbuch angespornt, das ursprünglich nur als Analyse des Gesundheitswesens hierzulande geplant war. Selbst der Göttinger Ethik-Ombudsmann Prof. Rüter bat Blüchel:
"Befreien Sie uns alle von der Grauzone, an die sich die Politik nicht ranwagt."
Sein Anspruch an sein jüngstes Werk, das er gestern in München vorstellte: "Mein Ziel ist es nicht, einzelne Ärzte anzugreifen, sondern das ganze marode Gesundheitssystem in Deutschland zu entlarven und beizutragen, es zu ändern - im Interesse aller. Nichts, was in dem Buch steht, ist erfunden. Alles ist nachprüfbar." So auch die Feststellung des Ärzteblattes, wonach es in den 2200 deutschen Kliniken wegen Ärztepfuschs jährlich 83 Tote gibt."
Oder die Anschreiben eines Chefarztes der Gynäkologie an Patientinnen, sich entgegen früherem Rat nun doch einer Gebärmutteroperation zu unterziehen. Der unfassbare Hintergrund der Schreiben: negative OP-Bilanzzahlen der Klinik.
Nicht minder unglaublich ist Blüchels Vorwurf an eine Göttinger Forschungsklinik. Dort sollten "arbeitslose" Jungärzte als Beschäftigungstherapie anhand von fünf an ein Kreuz genagelten Schäferhunden ("Jesus-Hunde") erforschen, wie lange es gedauert haben könnte, bis Jesus am Kreuz starb!
Eine erste massive Reaktion zu seinen Enthüllungen hat Blüchel bereits aus dem Ärztelager erhalten - in Form der Drohung:
"Wir werden Sie jagen wie einen räudigen Hund. Kommen Sie bloss nicht in eines unserer Krankenhäuser."
Dabei sind seine Enthüllungen nach eigener Aussage nur die Spitze eines Eisbergs. Die Bundesärztekammer wollte sich gestern zu den massiven Vorwürfen nicht äussern.
UWE FAJGA>
<Zehn Thesen, die Angst machen
Die zehn wichtigsten Thesen von Medizinjournalist Kurt Blüchel:
1. Ärzte sind die Todesursache Nummer 1 in der Bundesrepublik (noch vor Krebs und Herzinfarkt!)
2. Ärztliche Diagnose- und Therapiefehler sind die häufigsten Krankheits- und Todesursachen in der Bundesrepublik Deutschland.
3. vier von acht Millionen Operationen im Jahr - also 50 Prozent - sind überflüssig. Sie werden vor allem durchgeführt, weil die Kliniken das Geld [der Krankenkasse für die Operationen] brauchen [um zu überleben].
4. In deutschen Universitätskliniken werden zehntausende Menschenversuche an nicht einwilligungsfähigen Säuglingen, Alten und geistig Behinderten durchgeführt - zur Profitmaximierung ausländischer Pharmakonzerne.
5. Deutsche Ärzte müssen zu Rechtsbrechern werden, wenn sie finanziell überleben wollen.
6. Die Bundesregierung unterstützt ein tödliches Kartell, das jährlich mindestens 80.000 Todesopfer fordert.
7. Die Bundesregierung fordert eine "Positiv-Liste" im Arzneimittelbereich, obwohl bekannt ist, dass in den USA daraus eine (Todes-) Liste mit mehr als 100.000 Opfern geworden ist.
8. Deutschland gilt weltweit als grösste "Fälscherwerkstatt" im Bereich der medizinischen Forschung.
9. Deutschland galt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Mekka der Medizin und ist heute das Schlusslicht aller Industrienationen.
10. Die geplante Gesundheitsreform ist ein Konkurs auf Raten und wird zur Folge haben, dass die Massenbetrügereien der Ärzteschaft noch zunehmen.>
========
17.5.2006: Korruption bei Ärzten und bei der Chemie: Weltweit 8-24 Milliarden Euro Schaden
aus: Korruption im Gesundheitswesen; n-tv-Text, 17.5.2006, Tafel 413
"Durch Korruption gehen im Gesundheitswesen nach Einschätzung von Transparency International jährlich Milliarden Summen verloren. Abrechnungsbetrug und Einflussnahme der Pharmaindustrie gehörten in Deutschland zum Alltag, hiess es. Forscher fälschten gegen Bezahlung Studien, Kriminelle handelten im grossen Stil mit Versichertenkarten und Medikamenten. Den Schaden schätzte die Organisation, die weltweit gegen Betrug kämpft, auf 8-24 Milliarden Euro."
========
März 2008: Die Krankheitserfinder
Wie wir zu Patienten gemacht werden. Was Chemie-Mischler und Marketing-Firmen so alles anrichten können. Beispiele
aus: A-Bulletin, März 2008
Hippihopp soll gemäss Novartis das Zappelphilipp-Syndrom haben, und deswegen soll Hippihopp die Tablette Ritalin erhalten [10]
Ghandi mit Glatze [11]. Seit die Giftfirma Merck Propecia verkauft, gilt Glatze bei vielen Firmen als Ablehnungsgrund bei Bewerbungen, oder Menschen mit Glatze gelten als weniger attraktiv
Schüchternheit [12] hat seine Gründe in der Erziehung oder im Hormonstoffwechsel, der durch Umwelteinflüsse ins Ungleichgewicht geraten ist
Weisser Zucker (Industriezucker), hier Würfelzucker [13], hat eine fatale Wirkung auf die Knochen und begünstigt die Osteoporose wesentlich
Reizdarm [14], Schema. Wenn man die vielen Reizungen im Leben der "Zivilisation" reduzieren würde, dann gäbe es auch keinen Reizdarm mehr, aber die Chemie erfindet neue "Medikamente"...
präsentiert von Michael Palomino (2008; zensierte Fassung 2011; Meldungen
========
Im A-Bulletin in der Zeitschrift der Atomkraftwerkgegner in der Schweiz erschien im März 2008 eine Buchbesprechung über das Buch von Jörg Blech "Die Krankheitserfinder". Die Medizin hat sich gemäss Jörg Blech in Sparten breit gemacht, wo sie eigentlich gar nicht hingehört.
aus: [Buchbesprechung]: Georg Pankow: A-Bulletin Nr. 611, 27. März 2008, Rolandstrasse 27, Postfach 1019, 8026 Zürich
das Buch: Jörg Blech: Die Krankheitserfinder. Wie wir zu Patienten gemacht werden. S. Fischer Verlag, 2003, ISBN 3-10-004410-X
Jörg Blech: Die Krankheitserfinder, Buchdeckel [7]
<Dieses Buch beschreibt, nach welchen Regeln der Ausverkauf der Gesundheit funktioniert und wie wir uns davor schützen können.>
[Die Gesundheit wird von der Industrie zerstört - mittels Marketingstrategien werden neue Krankheiten definiert und in den Medien die Pillen-"Medikamente" angepriesen]
<Heute ist es kein verführerischer Dorfarzt, der das Licht in den Krankenzimmern aufscheinen lässt. Eine ungleich grössere Macht ist angetreten, den Menschen die Gesundheit auszutreiben. Die moderne Medizin, Ärzteverbände und Pharmafirmen, häufig von Patientengruppen unterstützt, predigen uns heute eine Heilkunst, die keine gesunden Menschen mehr kennt.
Um das enorme Wachstum der früheren Jahre beibehalten zu können, muss die Gesundheitsindustrie immer häufiger Menschen medizinisch traktieren, die gesund sind.
Global operierende Pharmakonzerne und international vernetzte Ärzteverbände definieren uns unsere Gesundheit neu:
Natürliche Wechselfälle des Lebens und normale Verhaltensweisen werden systematisch als krankhaft umgedeutet.
Pharmazeutische Unternehmen sponsern die Erfindung neuer Krankheitsbilder und sichern ihren neuen Produkten auf diese Weise die nötige Nachfrage.
[Und die Regierungsmitglieder haben Aktien der Pharmazeutischen Unternehmungen, akzeptieren alles und schreiten nicht ein].
Um neue Krankheiten und neue Behandlungen zu erfinden, brauchen sie nur die normalen Prozesse des Lebens - Geburt, Altern, Sexualität, Nicht-Glücklichsein und Tod - zu medikalisieren.
Bis heute wollen in den Industriestaaten Ärzte etwa 30.000 verschiedene Seuchen und Syndrome, Störungen und Krankheiten beim Menschen festgestellt haben.
Die Geschäfte der Pharmaindustrie laufen glänzend.
Für das Marketing gibt die reiche Branche mehr Geld aus als für die Forschung.
Sie [die Pharmaindustrie] setzt ein Drittel der Erlöse und ein Drittel des Personals ein, um Arzneimittel auf dem Markt zu platzieren. Zug um Zug werden dabei Krankheiten aufgebauscht oder schlicht ausgedacht [und in Werbefilmen oder Inseraten Angst geschürt].
Die Verbreitung von Krankheiten wird durch epidemiologisch fragwürdige Untersuchungen ins Gigantische gesteigert, um den Betroffenen aufzuzeigen, dass sie sich in bester Gesellschaft befinden.
Ärzte, besonders Spezialisten, erreichen einen höheren Status, gewinnen an Einfluss und verdienen mehr Geld, wenn ein neues Territorium für die Medizin erobert wird.
Professoren renommierter Universitäten steigen schamlos für ein fürstliches Honorar mit einem Referat als Meinungsbildner für die Pharmaindustrie in den Ring und machen Werbung für die entsprechenden Krankheiten und die dazu passenden Produkte.
Für etliche Pharmafirmen, Gerätehersteller und Ärztegruppen bildet das gezielte Medikalisieren menschlicher Probleme die Geschäftsgrundlage.
Aber auch die Medien profitieren, wenn sie Menschen mit haltlosen Berichten für krank verkaufen. Eifrig beteiligen sie sich an der Angstmache über eine neue Killerseuche - verbunden mit der frohen Botschaft über das neue Wundermittel.
Die meisten Daten zur Volksgesundheit werden im Auftrag von Firmen und Kliniken erhoben und von Public-Relations-Agenturen an die Medien geliefert. Überprüfen kann man die Angaben und Zahlen so gut wie nie.
Die Daten beruhen bestenfalls auf Stichproben und werden hochgerechnet auf die ganze Bevölkerung.
Häufig genug aber geht die behauptete Zahl der Krankheitsfälle auf reine Schätzungen zurück.
[Erfundene Krankheit: Die öffentliche Spekulation um ADHS und neue Pillen - und ein "Kinderbuch" von Novartis]
Kein Misstrauen regte sich, als der Psychologe Alexander Dröschel aus Saarlouis im April 2002 gegenüber der Deutschen Presseagentur verkündete, "zwischen Stralsund und Konstanz litten rund eine Million Kinder an einer psychiatrischen Krankheit, dem Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS)."
Seine Aussage wurde in ganz Deutschland verbreitet. Eine konkrete Quelle dafür hatte Dröschel nicht, wie eine Nachfrage ergab:
"Es kursieren die unterschiedlichsten Zahlen, da habe ich eine aus dem mittleren Bereich herausgegriffen."
Auf Dröschels öffentliche Spekulation hin halten Pharmafirmen Psychopillen für zappelige Kinder bereit, damit diese in Familie und Schule besser funktionieren, als die Natur es vorgesehen hat.
Im April 2002 gab der Psychologe Alexander Dröschel aus Saarlouis bekannt, dass Deutschland rund 1 Mio. ADHS-kranke Kinder habe. Zusätzlich wurde gemeldet: "Das Zappelphilipp-Syndrom grassiert nicht nur unter deutschen Kindern. Auch zwei Millionen Erwachsene sollen krankhaft überaktiv sein." [15]
Gottlob sind ein paar Menschen noch aktiv und schlafen nicht wie die dummen Regierungen, die nur börsengeil sind und viel Chemie verkaufen wollen. (Schlussfolgerung Palomino)Aggressiv buhlen Pharmafirmen um die jungen Patienten.
Novartis hat sogar ein Bilderbuch für die Kleinen auf den Markt gebracht. Das Pharma-Märchen erzählt die Geschichte des Kraken 'Hippihopp', der fürchterlich ausgeschimpft wird, weil er überall und nirgends ist und ihm viele Missgeschicke passieren. Doch zum Glück erkennt Doktorin Schildkröte, was Hippihopp hat: ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom! Mehr noch, sie weiss auch, was ihm fehlt: eine klein, weisse Tablette (genannt: Ritalin [web10]). (Vgl. Jörg Blech, S.109-130)
Bewegliche Kinder als Krankheit?
Hippihopp [10] soll gemäss Novartis das Zappelphilipp-Syndrom haben, und deswegen soll Hippihopp die Tablette Ritalin erhalten
Die konsumentenkritische Zeitschrift "Der Beobachter" (Ausgabe Nr. 19 des Jahres 2002) meint denn auch, dass eher Novartis ein "hyperaktiver Konzern" ist als die Kinder [web01].
x
Ritalin-Tabletten zur chemischen Ruhigstellung von Kindern [16]
Das Medikament dient den börsengeilen Regierungen, unangenehme Menschen mit Medikamenten so zu "behandeln", dass sie sich dem Killersystem des Kapitalismus fügen. (Schlussfolgerung Palomino)
Jede Tablette enthält 10 mg Methylphenidat-Hydrochlorid. Man schaue sich den Beipackzettel an. Man kann nur raten, zum Heilpraktiker zu gehen und der Schul-"Medizin" den Laufpass geben. Ein Chemie-freies und Amalgam-freies Leben ist ein freies Leben. (Schlussfolgerung Palomino)
[...] [Zensurlücke] [...]
[Die 5 Spielarten für den Handel mit Krankheiten: Eine These - eine "Studie" - eine Pille - eine Marketing-Firma - der Profit]
Der Handel mit Krankheiten kennt fünf Spielarten:
1. Normale Prozesse des Lebens werden als medizinisches Problem verkauft [Beispiel: Haarausfall]
Wie eine Studie beweist, hat ein Drittel aller Männer mit Haarausfall zu kämpfen, was zu Panik und emotionalen Schwierigkeiten führt und die Aussichten, im Bewerbungsgespräch einen Job zu bekommen, verringert.
So argumentiert die amerikanische Firma Merck & Co, nachdem sie (im Jahre 1999 [web05]) das erste wirksame Haarwuchsmittel der Welt erfunden hatte [Propecia]. Doch die Studie war von ihr gesponsert und die Zitate kamen aus der von ihr beauftragten PR-Agentur.
Glatze als Krankheit?
Die Pharma-Giftfirma Merck [17] lässt für den Vertrieb des Haarwuchsmittels Propecia Studien sponsern und Werbung von PR-Agenturen verfassen. Das hat mit Gesundheit nichts mehr zu tun... (Schlussfolgerung Palomino) Ghandi mit Glatze [11]. Seit die Giftfirma Merck Propecia verkauft, gilt Glatze bei vielen Firmen als Ablehnungsgrund bei Bewerbungen, oder Menschen mit Glatze gelten als weniger attraktiv. Seit dem Propecia gilt in der "Zivilisation" Glatze z.T. als "Krankheit"...
Dabei haben in den "Entwicklungsländern" viel weniger Männer eine Glatze als in den "Industrieländern". Die Gründe werden nie ergründet. Sie liegen
-- im natürlichen Lebensumfeld,
-- in den unverbrauchten und unvergifteten Böden mit Früchten und Gemüsen mit dem kompletten, natürlichen Mineraliengehalt ohne Pestizide in Früchten oder Gemüsen,
-- an den gut funktionierenden Organen wie Leber und Niere, die nicht durch fettes McDonalds Fast Food und die giftige Pillenmedizin der Schul-"Medizin" eingeschränkt und geschädigt werden,
-- sowie am Leben ohne Amalgam, das nachweislich das Nervensystem und alle Organe schädigt.
Merck lebt also von den Schäden in den Menschen, die von der Pharma-Industrie und von der Chemie-Industrie selbst verursacht sind, und durch Propecia vergiften sich die Menschen nur noch mehr. In "Entwicklungsländern" wie Peru haben viele alte Männer über 60 noch keinen einzigen Glatzenansatz, sondern dichte, schwarze Haare, aus den oben genannten Gründen...
(Schlussfolgerung Palomino)
2. Persönliche und soziale Probleme werden als medizinisches Problem verkauft [Beispiel "Soziale Phobie"]
Was bis vor kurzem als Schüchternheit galt, nennt die Firma Roche nunmehr soziale Phobie und will es mit einem Antidepressivum kurieren.
Die beauftragte Werbeagentur erklärte Millionen von Bundesbürgern zu Patienten. Zudem werden seither Kongresse und Selbsthilfegruppen gesponsert.
Ein Marketing-Fachblatt beschreibt die Kampagne als 'positives Beispiel dafür, wie man die öffentliche Meinung über eine Krankheit formt'.
Dr. Markus Heinrichs [18], Portrait eines Psychologen, der meint, mit Hormonbeigaben wie Oxytocin könnten Menschen geheilt werden. Vielleicht ist das im pestizid- und amalgamgeschädigten Europa tatsächlich die einzige Möglichkeit
<Gegen soziale Phobie, deren Symptome Schweissausbrüche und Herzrasen sind, hilft das körpereigene Sexualhormon Oxytocin. Zu diesem Ergebnis kommt das Team um den Psychologen Markus Heinrichs von der Universität Zürich.>
Die Stressreaktion wird verbessert, und "die Wirksamkeit einer Verhaltenstherapie könnte so drastisch verbessert werden", sagt der "Erfinder" Markus Heinrichs [web07].
x
Schüchternheit [12] hat seine Gründe in der Erziehung oder im Hormonstoffwechsel, der durch Umwelteinflüsse ins Ungleichgewicht geraten ist
Schüchternheit ist oft ein Erziehungsproblem und kann gut ohne Medikamente therapiert werden, wenn die ganze Familie ehrlich ist, wie das Kind manipuliert wurde. Ausserdem sind beim Hormonspray gegen Schüchternheit [web06] Hormone im Spiel. Gestörte Hormonstoffwechsel bei Patienten sind aber provoziert durch
-- schlechte Lebensmittel mit Pestiziden, die Organe und Drüsen beeinträchtigen und somit den Hormonstoffwechsel beeinträchtigen oder sogar blockieren
-- schlechte Ernährung mit McDonalds-Food belastet und schädigt Leber und Nieren und beeinträchtigt somit auch andere Stoffwechselfunktionen
-- die Pillenmedizin vergiftet den Körper und belastet Leber und Nieren z.T. schwer und beeinträchtigt somit auch andere Stoffwechselfunktionen
-- das Amalgam vergiftet alle Organe und beeinträchtigt den Hormonstoffwechsel zum Teil bis zur totalen Blockade
-- falsche Ernährung gegen die Blutgruppenernährung kann Hormondrüsen total blockieren.
Schüchternheit ist also eher auf natürlich Weise heilbar, und sicher nicht mit einem Hormonspray, der wiederum den Hormonhaushalt in ein Ungleichgewicht bringt. (Schlussfolgerung Palomino)3. Seltene Symptome werden als grassierende Seuchen verkauft
[...] [Zensurlücke] [...]
4. Risiken werden als Krankheit verkauft [Beispiel: Osteoporose (Knochenschwund)]
Beispiel Osteoporose: Pharmafirmen sponserten Treffen, auf denen der Knochenschwund im Alter zur Krankheit erklärt wurde. Trickreich werden nun Menschen zu unterschiedlichsten Untersuchungen gedrängt.
Osteoporose, Knochenveränderung [19]
Weisser Zucker (Industriezucker), hier Würfelzucker [13], hat eine fatale Wirkung auf die Knochen und begünstigt die Osteoporose wesentlich.
Auch eine Ernährung ohne natürliches Calcium fördert Knochenschwund, denn der Körper holt sich dann das Calcium aus den Knochen [web08]. Krankhafter Knochenschwund kann also leicht auf natürliche Art verhindert werden, z.B. nach Dr. Vogel (Kapitel 10: Allgemeine Krankheiten: Osteoporose) [web09].
Die Tatsache, dass der weisse Industriezucker die Osteoporose wesentlich mitbegünstigt, wird peinlichst verschwiegen und in den "Industrieländern" der "Ersten Welt" weiterhin "Lebensmittel" mit viel Zuckergehalt angeboten, die die Osteoporose fördern 5. Leichte Symptome werden als Vorboten schwerer Leiden verkauft [Beispiel: "Reizdarm-Syndrom"]
Beispiel Reizdarm-Syndrom: Was wir alle immer wieder einmal erfahren haben: Schmerzen, Durchfall und Blähungen, verstanden wir als ganz normales Rumoren im Darm.
Wurde etwas davon chronisch, wurde es als psychosomatisches Problem betrachtet.
Nun gehören diese Erfahrungen plötzlich zu den Diagnose-Kriterien für einen Reizdarm.
Reizdarm, Schema [14]
Reizdarm (colon irritable) ist ein Abwechseln zwischen Verstopfung und Durchfall. Der Darm verhält sich so, wenn der Körper völlig überstresst ist [10]. Stressminderung im Leben ist also die Lösung, und nicht eine weitere Pille (Schlussfolgerung Palomino). Aber die Industrie meinte es anders:Was war geschehen?
Der Konzern GlaxoSmithKline hatte das Medikament Alosetron (in den USA: Lotronex) hergestellt. Um es zu vermarkten, bediente sie sich der PR-Firma In Vivo Comunications. Ihrem Strategie-Papier ist zu entnehmen:
Ein auf drei Jahre angelegtes medizinisches Erziehungsprogramm sollte den Reizdarm vom Ruch der psychosomatischen Störung befreien und als glaubhafte, häufige und richtige Krankheit darstellen.
Der Reizdarm muss in den Köpfen der Doktoren als bedeutsamer und eigenständiger Krankheitszustand verankert werden. Auch die Patienten müssen überzeugt werden, dass das Reizdarm-Syndrom eine 'weit verbreitete und anerkannte medizinische Störung' ist. Die anderen Botschaften zielen darauf, auf die neue 'klinisch bewiesene' Therapie hinzuweisen: Lotronex.
x
GlaxoSmithKline, Logo einer weiteren Pharma-Giftfirma [20], die mit dem Verkauf von Pillen Börsenkurse in die Höhe treiben will, z.B. mit einem Medikament Lotrinex gegen angeblichen "Reizdarm".
Das Medikament Lotronex [21] wird von der Firma GlaxoSmithKline als Medikament gegen Reizdarm angeboten, obwohl man nur den Stress im Leben reduzieren müsste, um eine Heilung zu bewirken.
Reizdarm kann durch Blutgruppenernährung sehr gut behoben werden, weil der Magen und der Darm je nach Blutgruppe verschieden sind. Aber das wird nie gemeldet, denn gesunde Menschen braucht die Krankenkasse nicht, und die Börsenkurse der Pharma-Industrie auch nicht... (Schlussfolgerung Palomino)
Für die Markteinführung in Australien sollte in einem ersten Schritt ein Beratergremium gegründet werden, mit jeweils einem wichtigen Arzt als Meinungsbildner aus jedem australischen Bundesland. Zudem war ein Nachrichtenbrief geplant, um 'einen Markt zu schaffen' und Gastroenterologen klar zu machen: 'Die Krankheit ist ernst und glaubhaft'.
Um skeptische Allgemeinmediziner zu überzeugen, empfiehlt In Vivo Communications die Veröffentlichung von Artikeln in führenden Medizinzeitschriften, wobei Interviews mit den Meinungsbildnern besonders wichtig seien. Deren Auftritt sei 'von unschätzbarem Wert', um die Information 'klinisch gültig' erscheinen zu lassen. Auch Apotheker, Krankenschwestern, Patienten sollten mit Werbematerial eingedeckt werden. (S.3)
Ein 'Programm zur Patientenunterstützung' schliesslich sollte sicherstellen, dass GlaxoSmithKline bei den Verbrauchern 'die Dividende der Treue einstreichen kann, wenn das Medikament des Konkurrenten auf den Markt kommt'.
Für das Gelingen des Vorhabens seien PR-Arbeit und Aktivitäten in den Medien entscheidend, ganz besonders im Bereich des Verbraucherbewusstseins.
Die Reizdarm-Kampagne musste im übrigen gestoppt werden. Nachdem die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA von schweren Nebenwirkungen erfahren hatte, wurde Lotronex in den USA im November 2000 vom Markt genommen. Seit Juni 2002 ist es unter eingeschränkten Marketingauflagen und strenger Indikation wieder erhältlich. Die FDA wies den Hersteller GlaxoSmithKIine darauf hin, 'dass das Reizdarmsyndrom in weniger als 5% aller Fälle als ernsthaft anzusehen ist'.
Das Tun der Krankheitserfinder zerstört unser Selbstbewusstsein. Das macht uns krank.
Werden wir ein Volk von gesunden Invaliden, geschlagen nicht von Krankheit, sondern verkrüppelt durch die Einbildung, krank zu sein?>
Schlussfolgerung
Die genannten Fälle sind nur Stichproben der ganzen Manipulation in der Schul-"Medizin". Man lese die Chronologie über das Buch Das Medizinkartell. Lügen und Profit.
========
Ergänzende Meldungen, wie Ärzte Krankheiten erfinden
<Geldbringende Diagnosen: Kassen und Ärzte unter Verdacht
Verleiten Bonuszahlungen Ärzte zu Fehldiagnosen?
aus: n-tv online; 22.1.2009; http://www.n-tv.de/1090279.html
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) wirft Krankenkassen vor, Mediziner für geldbringende Diagnosen Prämien zu zahlen. Sie wollten damit mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds bekommen. Es gebe bereits Fälle, in denen gesetzliche Kassen dafür zehn Euro zahlten, berichtet "Bild". Die gesetzlichen Krankenkassen entgegneten, dass Ärztevertreter für die richtige Angabe der Diagnosen Zusatzgeld von Kassen verlangt hätten. Die Kassen und das Bundesgesundheitsministerium forderten die KBV auf, Kassen mit betrügerischen Absichten zu benennen, wenn es solche gebe. Dann könne juristisch gegen sie vorgegangen werden.
"Kassenvertreter versuchen, Ärzte zu ködern, um Diagnosen zu korrigieren", sagte KBV-Chef Andreas Köhler. Das könne Ärzte zu Fehldiagnosen verleiten. "Das Problem ist bundesweit zu beobachten und wird immer grösser." KBV-Sprecher Roland Stahl erläuterte, betroffen sein könnten chronisch Kranke. "Wir warnen davor, dass Kassen gegen die Zahlung von Prämien versuchen, Ärzte zu bewegen, Patienten auf dem Papier kränker zu machen", sagte Stahl. Hintergrund ist, dass Kassen für Versicherte mit einer oder mehreren von 80 Krankheiten höhere Zuweisungen aus dem Fonds bekommen. Dafür müssen Chroniker aber genau eine oder mehrere der vorgegebenen Diagnosen erfüllen.
Konkrete Fälle nicht benannt
Die Vorsitzende des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), Doris Pfeiffer, sagte: "Konkrete Fälle, dass Ärzte Diagnosen absichtlich falsch aufschreiben, um von einer Krankenkassen zusätzliches Geld zu bekommen, sind nicht bekannt." Wenn es Fälle gibt, wo sich Ärzte von Kassen schmieren lassen, dann wären Aufsichten oder Justiz gefragt. Auch das Gesundheitsministerium forderte die KBV auf, "Ross und Reiter zu nennen und zu sagen, welche Kasse das wo und wann so praktiziert", wie Sprecher Klaus Vater sagte. "Es kann nicht sein, dass man einen ganzen Berufsstand so unter Generalverdacht stellt." Schmidt hatte die Kassen davor gewarnt, Krankheiten auf dem Papier zu übertreiben, um mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds zu bekommen. "Das ist Betrug, und dagegen wird auch die Aufsicht vorgehen", sagte Schmidt.
Der erweiterte Finanzausgleich zwischen den Kassen je nach Krankheitszustand ihrer Versicherten zählt zu den zentralen Veränderungen durch den Fonds. Früher waren Krankenkassen mit vielen Älteren und Kränkeren wegen hoher Ausgaben gegenüber Kassen mit vielen Gesunden benachteiligt.>
=====
16.8.2011: <Unnötige Behandlungen: "Ärzte operieren, um die Miete reinzubekommen"> - Jörg Blech fordert einen TÜV für die Medizin
aus: Spiegel online; 16.8.2011;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,780453,00.html
<Das Interview führte Jörg Blech
"Vorsicht! Operation" heißt ein neues Internetportal, das helfen soll, unnötige Eingriffe zu vermeiden. Der Gründer des Projekts, der Heidelberger Chirurg Hans Pässler, erhebt im Interview schwere Vorwürfe gegen Ärzte: Patienten kämen oft wegen Lappalien unters Messer.
SPIEGEL ONLINE: Herr Professor Pässler, wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Portal gegen überflüssige Operationen zu gründen ?
Pässler: In den vergangenen Jahren sind die Operationszahlen dramatisch gestiegen, vor allem im ambulanten Bereich. Der niedergelassene Operateur, ganz gleich ob Gynäkologe oder Orthopäde, verbündet sich mit einem Operationszentrum, wo er einen OP-Saal mietet. Er muss schon deshalb viel operieren, um die Kosten für die Miete hereinzubekommen. Das ist ein Teufelskreis: Indikationen für Operationen werden immer großzügiger gestellt. Das sehe ich jeden Tag. Etwa 50 Prozent meiner Patienten kommen inzwischen zu mir, weil sie eine Zweitmeinung haben wollen. Viele sollten wegen irgendwelcher Lappalien unters Messer.SPIEGEL ONLINE: Bei dem Portal machen bisher 14 Chefärzte mit. Wie haben Sie die dafür gewonnen?
Pässler: Ich wollte für jedes Spezialgebiet wie Bandscheibe, Schulter, Hand, Knie und Hüfte mindestens einen Experten haben. Ich habe vor allem Kollegen angesprochen, die aus Altersgründen aus der Chefarzttätigkeit ausscheiden. Diese Leute haben ein Maximum an Erfahrung, sie haben Zeit. Und sie sind nicht mehr gebunden an eine Klinik und damit unabhängig.
SPIEGEL ONLINE: Wie war die Reaktion?
Pässler: Eigentlich jeder, den ich angesprochen habe, war begeistert. Und alle kennen das Problem, dass zu viel operiert wird.
SPIEGEL ONLINE: Haben Sie ein Beispiel?
Pässler: Ein Klassiker für einen sinnlosen Eingriff ist der vordere Knieschmerz. Die Leute kommen die Treppe nur schlecht runter. Der Arzt veranlasst routinemäßig einen Kernspin, und der Radiologe stellt einen Riss im Innenmeniskus fest. Dieser Meniskus wird operiert, obwohl er gar nicht Ursache der Schmerzen war! Dadurch geht seine Pufferfunktion verloren, was zu einer Arthrose führt. Dabei rühren die Schmerzen in Wahrheit von einem Knorpelschaden hinter der Kniescheibe her, den man konservativ gut behandeln kann, etwa durch gezielte Dehnübungen.
SPIEGEL ONLINE: Wie wollen Sie solch einen Fall über das Internet erkennen können?
Pässler: Der Patient füllt einen detaillierten Fragebogen aus und kann über das Portal Schmerzpunkte auf einem Knie einzeichnen. Der Experte kann auf diese Weise sehr genau sehen, wo es ihm wehtut. Überdies sendet der Patient seine Röntgenbilder oder Kernspinaufnahmen elektronisch ein. In den wenigen Fällen, wo das nicht reicht, würde der Experte weitere Informationen einholen.
SPIEGEL ONLINE: Und wann hört der Patient dann von Ihnen?
Pässler: Unser Ziel ist es, dass ein Gutachten spätestens nach zwei Wochen da ist.
SPIEGEL ONLINE: Wer soll dafür bezahlen?
Pässler: Je nach Aufwand müsste der Patient 200 bis 600 Euro zahlen. Aber ich kann mir vorstellen, dass Krankenkassen die Kosten dafür übernehmen würden. Der Vorstand der privaten Debeka etwa prüft derzeit, ob sie die Kosten in einem Pilotprojekt übernimmt. Auch mit der Deutschen Betriebskrankenkasse haben wir Gespräche geführt.SPIEGEL ONLINE: Krankenkassen dürften schon deshalb interessiert sein, weil sie Geld sparen können. Steckt hinter Ihrem Portal die Idee, medizinische Leistungen zu rationieren?
Pässler: Nein. Wir wissen, dass in Deutschland viel zu viel operiert wird. Es gibt bei uns deutlich mehr Eingriffe als in anderen europäischen Ländern. Was kann man tun, um das Auswuchern der Operationen einzuschränken? Kontrollieren. Wir brauchen eine Art TÜV für die Medizin.>
========
Schulmedizin 17.4.2010: Abzocke mit Krebs-Mitteln: 70 deutsche Apotheken im Verdacht des Millionenbetrugs
aus: Stern online: Abzocke mit Krebs-Mitteln: 70 deutsche Apotheken im Verdacht des Millionenbetrugs; 17.4.2010; http://www.stern.de/gesundheit/abzocke-mit-krebs-mitteln-70-apotheken-im-verdacht-des-millionenbetrugs-1558871.html
Um mehr Profit zu machen, sollen Apotheker billige Krebs-Medikamente illegal importiert und teuer abgerechnet haben. Es geht um einen zweistelligen Millionenbetrag - und die Gesundheit der Patienten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Gegen rund 70 Apotheken ermittelt die Staatsanwaltschaft
Die deutschen Apotheker stellen sich gern als besonders vertrauenswürdig dar. Wird berichtet, dass ein Teil der übers Internet bezogenen Medikamente gefälscht sind, verkünden sie garantiert, nur bei ihnen sei gewährleistet, dass auch immer das richtige Mittel über den Ladentisch wandert. "Apotheker sind Heilberufler, die pharmazeutisches Wissen besitzen, aber auch Freiberufler, die gesellschaftliche Verantwortung im Sinne des Gemeinwohls übernehmen." Der Satz findet sich auf der Seite der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
Anzeige
Leider nimmt wohl ein gewisser Anteil der Zunft die Sache mit der Verantwortung nicht ganz so ernst. Apotheker aus ganz Deutschland stehen unter Verdacht, sich bei der Abrechnung von Krebsmedikamenten illegal bereichert zu haben. Der Vorwurf: Sie haben so genannte Zytostatika billig aus dem Ausland beschafft, aber hier zum handelsüblichen, wesentlich höheren Preis verkauft. Die Medikamente sind dort wesentlich günstiger, aber in Deutschland nicht zugelassen. Dabei ist nicht auszuschließen, dass die Medikamente qualitativ schlechter waren und zum Beispiel durch Verunreinigungen mehr Nebenwirkungen verursacht haben. Die Mittel könnten sogar gänzlich wirkstofffrei gewesen sein. Damit hätten die Apotheker das Leben von Krebspatienten aufs Spiel gesetzt, nur um am Ende besser zu verdienen.
Inzwischen wird gegen rund 70 Apotheker in ganz Deutschland ermittelt, erklärt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Mannheim am Donnerstag. "Den Ersatzkassen entstand ein Gesamtschaden im zweistelligen Millionenbereich", sagt ein Sprecher der Techniker Krankenkasse. Die AOK Niedersachsen bezifferte ihren Schaden auf mehr als zwei Millionen Euro. Nach einem Bericht des Rundfunksenders NDR-Info stehen unter anderem Apotheker in Augsburg, Braunschweig, Celle, Kiel, Mainz, Münster und Wuppertal im Visier der Staatsanwaltschaft. Bereits im Januar war ein Mann aus dem badischen Raum angeklagt worden, weil er Medikamente falsch abgerechnet und rund 420.000 Euro in die eigene Tasche gewirtschaftet hatte.
Der jährliche Umsatz mit Zytostatika liegt bei zwei Milliarden Euro, schätzt Peter Eberwein vom Verband der zytostatikazubereitenden Apotheker/innen in öffentlichen Apotheken. Rund 400 der bundesweit 22.000 Apotheken sowie etwa 100 Krankenhausapotheken und 15 Herstellungsbetriebe bereiten diese Mittel zu. Sie verfügen über ein spezielles Labor, in dem die Medikamente unter sterilen Bedingungen verdünnt werden. Diese Verdünnung ist nötig, da die Konzentration für den jeweiligen Patienten angepasst werden muss. Kontrolliert würden diese 500 Apotheken, wie alle anderen auch, vom Amtsapotheker, der unangemeldet komme.
Eberwein erinnert sich, dass ihm selbst vor ein paar Jahren billige Zytostatika aus dem Ausland angeboten wurden. Er habe diese nicht genommen, aber sich auch nicht weiter mit dem Vorfall beschäftigt. Denn generell ist das nicht verboten. "Im Einzelfall dürfen wir über Großhändler ja Arzneimittel aus dem Ausland importieren", sagt er.
Wie solche Vorfälle in Zukunft besser verhindert werden könnten, weiß Eberwein nicht. "Wer betrügen will, der tut das auch", ist seine nüchterne Einschätzung. Am Ende ist nur ein gewiss: Wenn Apotheker beim nächsten Mal betonen, dass Medikamente aus ihrer Hand sicherer sind als aus dem Internet, wird ihnen weniger Glauben geschenkt.
bub/DPA/APN>
-----
21.4.2010: Planmässige Verfälschung medizinischer Studien durch Schmiergelder der Pharma-Lobby
aus: Spiegel online: Bezahlte Forschung: Mediziner werfen Pharmafirmen Manipulation von Studien vor; 21.4.2010;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,690328,00.html
<Tabletten: Geld beeinflusst medizinische Studien
Schwere Vorwürfe gegen die Pharmaindustrie: Medikamentenhersteller nutzen laut Forschern ihren finanziellen Einfluss, um Arzneimittelstudien zu verzerren. Zu diesem Ergebnis kommen die Mediziner nach einer Analyse Dutzender Studien. Ihre Forderung: Sicherheit soll vor Umsatz gehen.
Die Pharmaindustrie steckt viel Geld in die Forschung. Damit werde nicht nur die Forschung gefördert, monieren Kritiker schon lange: Immer wieder würden Studienergebnisse durch Geldgeber beeinflusst. 2007 etwa wurde bekannt, dass Brustkrebs-Arzneitests negativer ausfallen, wenn kein Geld von Medikamentenhersteller im Spiel ist. 2009 fiel die US-Pharmafirma Wyeth damit auf, dass sie geschönte Studien von Ghostwritern verfassen ließ. Der Wissenschaftsverlag Elsevier hatte sogar ganze Fachblätter im Auftrag von Arzneimittelherstellern veröffentlicht, bei denen es sich eher um nicht gekennzeichnete Werbebroschüren handelte.
Jetzt nimmt das "Deutsche Ärzteblatt" die Industrie ins Visier. Ein sechsköpfiges Team um Gisela Schott von der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft hat 57 in Fachblättern publizierte Studien unter die Lupe genommen. Das Fazit: "Arzneimittelstudien, die von pharmazeutischen Unternehmen finanziert werden, oder bei deren Autoren ein finanzieller Interessenkonflikt vorliegt, ergeben häufiger ein für die Pharmafirma vorteilhaftes Ergebnis."
Das liegt nach Meinung der Forscher nicht nur an der weitverbreiteten Praxis von Pharmaunternehmen, Auftragsstudien mit missliebigen Ergebnissen gar nicht erst zu veröffentlichen. Selbst die Ergebnisse publizierter Studien würden "öfter zugunsten des Sponsors interpretiert" - obwohl ihre methodische Qualität nicht schlechter sei als die von unabhängig finanzierten Untersuchungen. "Es zeigten sich Hinweise, dass pharmazeutische Unternehmen das Studienprotokoll zu ihren Gunsten beeinflussen", urteilen die Wissenschaftler im "Ärzteblatt".
In einem begleitenden Kommentar schreibt der Regensburger Sozialmediziner David Klemperer von "Manipulationstechniken" der Pharmaindustrie. Ergebnisse, die "der Vermarktung einer Substanz hinderlich sein könnten", würden verschwiegen, negative oder nicht eindeutige Ergebnisse in positive uminterpretiert.
"Pharmazeutische Firmen lassen somit Ärzte und Patienten häufig über die wahren Wirkungen ihrer Produkte im Unklaren", schreibt Klemperer. Ärzte würden so unwissentlich ihre Patienten gefährden. Die Bundesärztekammer sollte aufgrund der aktuellen Studie konkrete Forderungen an die Politik richten - "damit zum Schutze unserer Patienten die Evidenz über das Marketing siegt und Sicherheit vor Umsatz geht".
mbe>
-----
15.5.2010: Korruption im Gesundheitswesen: Ärzte reklamieren obszöne Preise bei "Krebsmedikamenten"
aus: Spiegel online: Ärzteprotest gegen Krebsmittel-Kosten: "Die Preise sind schlicht obszön"; 15.5.2010; http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,694957,00.html
<ddp
Medikamente: Bei neuen Arzneien legen die Pharmafirmen den Preis ohne Kontrolle fest
Unter Medizinern formiert sich Widerstand gegen die Preispolitik der Pharmakonzerne. In einem Gutachten für das Bundesgesundheitsministerium kritisieren die Experten im SPIEGEL fragwürdige Krebsmittel, die jährlich bis zu 100.000 Euro pro Patient kosten.
Hamburg - Trotz des enorm hohen Preises sei der klinische Nutzen der fraglichen Arzneien nur geringfügig oder gar nicht zweifelsfrei belegt, kritisieren Onkologen und Gesundheitsökonomen in einem Gutachten für das Bundesgesundheitsministerium. Mehr als ein Dutzend derartige Präparate - meist Antikörper oder Enzymhemmstoffe - werden schon heute verschrieben, bis zu 40 weitere könnten nach Expertenschätzung in den nächsten sechs Jahren Marktreife erlangen.
"Wir werden unser Gesundheitssystem nicht mehr finanzieren können, wenn wir das nicht in den Griff bekommen", sagte Wolf-Dieter Ludwig, Professor für Onkologie in Berlin und Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, dem SPIEGEL.
Schon jetzt würden 25 Prozent des Arzneimittelbudgets der Krankenkassen durch Spezialpräparate aufgebraucht, obwohl diese nur rund zwei Prozent der Verschreibungen ausmachen. "Die meisten dieser Medikamente haben nur eine geringe Wirkung. Deshalb halte ich die Preise schlicht für obszön", sagte Ludwig.
Gerd Glaeske, Gesundheitsökonom an der Universität Bremen, fordert eine neue Preispolitik: "Es kann nicht sein, dass die Hersteller die Preise für Medikamente diktieren, deren Nutzen noch gar nicht abschließend erwiesen ist."
Ludwig und Glaeske gehören zu den Verfassern des brisanten Gutachtens, das vorschlägt, den Preis eines neuen Medikaments künftig am Nutzen für den Patienten zu bemessen. Bisher können Pharmafirmen die Preise für innovative Produkte in Deutschland selbst festsetzen, die gesetzlichen Krankenkassen sind dann verpflichtet, diese zu zahlen.
hil>
-----
9.6.2010: <Bandemässiger Abrechnungsbetrug - Razzia in Krankenhäusern
aus: n-tv online; 9.6.2010; http://www.n-tv.de/panorama/Meldungen/Razzia-an-Krankenhaeusern-article913613.html
Die Polizei ging einem Hinweis nach
Polizei und Staatsanwaltschaft haben in Berlin einen großangelegten Betrug an drei Berliner Krankenhäusern aufgedeckt. Die Staatsanwaltschaft geht von 24 Beschuldigten und 128 Fällen des Abrechnungsbetruges aus, sagte Oberstaatsanwalt Frank Thiel. In 56 Fällen wird den Ärzten der DRK-Kliniken Körperverletzung bei speziellen radiologischen Untersuchungen vorgeworfen, weil sie dafür nicht qualifiziert waren. Der bisher festgestellte Schaden für die Krankenkassen liege bei 170 000 Euro, die Gesamtschadenssumme schätze man aber auf mehr als eine Million Euro, sagte Thiel. "Es gibt Hinweise, dass es sich nur um die Spitze eines Eisberges handelt."
Bei den Durchsuchungen seien viele Beweise gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft strebe nun mehrjährige Gefängnisstrafen für die drei Hauptbeschuldigten, zwei Geschäftsführer des Kliniken-Verbundes und einen Chefarzt der Radiologie an. Ein dritter Geschäftsführer, der erst am Montag sein Amt antrat, steht nicht unter Verdacht.
Facharztleistungen angemaßt
Seit 2005 sollen Assistenzärzte für medizinische Behandlungen eingesetzt worden sein, die dann auf Weisung der Geschäftsführer als Facharzt-Behandlungen abgerechnet wurden. Die Assistenzärzte seien für die "ärztlichen Spezialleistungen" nicht qualifiziert und nicht zugelassen gewesen.
Außerdem ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft wegen des Vorwurfs der Körperverletzung. Die Assistenzärzte sollen "körperliche Eingriffe" in der Radiologie vorgenommen haben, obwohl sie dafür noch nicht ausreichend ausgebildet waren und es keine fachliche Aufsicht gab. Die Taten geschahen im Bereich der sogenannten Angiografie, der Darstellung von Gefäßen etwa durch Röntgenstrahlen, Magnetresonanztomografie (MRT) oder Untersuchungen mit Sonden.
Verengungen oder Verschlüsse durch Ablagerungen wurden dann häufig von den Ärzten direkt behandelt, indem beispielsweise die Adern "freigefräst" wurden, schilderte der Leiter der Ermittlungsgruppe, Hauptkommissar Karsten Fischer, das Vorgehen. Das dürfe medizinisch aber nur ein "Facharzt mit besonderer Fachkunde", so Fischer. Nicht qualifizierte Assistenzärzte würden sich durch eine derartige Behandlung der Körperverletzung schuldig machen.
Zudem soll es doppelte Untersuchungen gegeben haben, die medizinisch nicht nötig waren, aber abgerechnet wurden.
dpa>
-----
Korruption im Gesundheitswesen 12.6.2010: 20 Medikamente verursachen 20% der Arzneimittelausgaben
Es ist schon eigenartig, wie der Konsum chemischer Giftpillen, die auch "Arzneimittel" genannt werden, immer mehr zunimmt, und dabei das "Gesundheitswesen" sich immer noch "Gesundheitswesen" nennen darf. Die Schulmedizin ist in einer absoluten Sackgasse, und die Politik will es immer noch nicht wahrhaben. Aber lesen Sie selbst, bei welchen Giftpillen die Chemie- und Pharma-Industrie ihre Absätze am besten steigern konnte - alles ganz legal. Korruption ist dabei Gang und Gäbe, denn wenn eine Zeitung kritische Meldungen bringt, die bekommt keine Werbeinserate mehr...
aus: Stern online: Arzneimittel-Report: Die größten Kostentreiber; 12.6.2010;
http://www.stern.de/gesundheit/arzneimittel-report-die-groessten-kostentreiber-1573030.html
<20 Medikamente verursachen ein Fünftel der Arzneimittelausgaben. Das zeigt der Arzneimittel-Report 2010 der Barmer GEK. Dem Report zufolge stiegen die Ausgaben bei diesen Mitteln um bis zu 25 Prozent. Der durchschnittliche Ausgabenzuwachs für Arzneimittel lag bei sechs Prozent.>
Tabelle: Top 20 der Arzneimittel, die am meisten Kosten verursachen (2009)
Tabelle mit den kostenintensivsten Arzneimitteln 2009 bis 2010 [2]
Top 20 der Arzneimittel - führende Arzneimittel im Jahr 2009
Präparat
Behandelte Krankheit
Ausgaben
Änderung zum Vorjahr
1
Humira
gegen Rheumatische Arthritis
62,828 Mio. Euro
+ 26%xxxxxxxx
2
Enbrel
gegen Rheumatische Arthritis
54,592 Mio. Euro
+ 20%xxxxxxxx 3
Rebif
gegen Multiple Sklerose (MS)
44,023 Mio. Euro
+ 14%xxxxxxxx 4
Copaxone
gegen Multiple Sklerose (MS)
38,253 Mio. Euro
+ 24%xxxxxxxx 5
Avonex
gegen Multiple Sklerose (MS)
36,998 Mio. Euro
+ 12%xxxxxxxx 6
Symbicort
gegen Asthma
36,085 Mio. Euro
+ 14%xxxxxxxx 7
Betaferon
gegen Multiple Sklerose (MS)
34,144 Mio. Euro
- 3%xxxxxxxx 8
Glivec
gegen Krebserkrankungen
33,910 Mio. Euro
+ 17%xxxxxxxx 9
Seroquel
gegen Schizophrenie
33,025 Mio. Euro
+ 22%xxxxxxxx 10
Omep
gegen Magenerkrankungen
32,107 Mio. Euro
- 12%xxxxxxxx 11
Zyprexa
gegen Schizophrenie
31,154 Mio. Euro
+ 252%xxxxxxxx 12
Viani
gegen Asthma
30,297 Mio. Euro
+ 7%xxxxxxxx 13
Lyrica
gegen Epilepsie
29,300 Mio. Euro
+ 24%xxxxxxxx 14
Spiriva
gegen Lungenerkrankungen
29,053 Mio. Euro
+ 20%xxxxxxxx 15
Arimidex
gegen Krebserkrankungen
25,462 Mio. Euro
+ 10%xxxxxxxx 16
Sifrol
gegen Restless Legs / Parkinson
25,048 Mio. Euro
+ 15%xxxxxxxx 17
Clexane
gegen Thrombose
24,987 Mio. Euro
+ 15%xxxxxxxx 18
Inegy
gegen cholesterinbedingte Erkrankungen
23,581 Mio. Euro
+/- 0%xxxxxxxx 19
Remicade
gegen Morbus Crohn, rheumatische Artritis
22,790 Mio. Euro
+ 29%xxxxxxxx 20
Keppra
gegen Epilepsie
21,297 Mio. Euro
+ 32%xxxxxxxx
========
Das Thema der immer steigenden Medikamentenpreise kam nicht zur Ruhe:
14.9.2010: <Politik: Pharma-Branche schröpft Deutschland - Medikamente weit überteuert>
aus: n-tv online; 14.9.2010; http://www.n-tv.de/politik/Medikamente-weit-ueberteuert-article1485946.html
<Der Anstieg der Arzneimittelausgaben setzt sich trotz der Spargesetze ungebremst fort. Die Medikamenten-Kosten für die gesetzlichen Krankenkassen steigen 2009 um 4,8 Prozent auf 32,4 Milliarden Euro. Patentgeschützte Arzneimittel sind in Deutschland 50 bis 100 Prozent teurer als in anderen europäischen Ländern.
Die Pharma-Industrie schröpft das deutsche Gesundheitssystem dem neuen Arzneimittel-Report zufolge mit stark überhöhten Medikamenten-Preisen. Die Präparate seien in Deutschland 50 bis 100 Prozent teurer als in den Nachbarländern, kritisierten die Herausgeber des Arzneimittel-Reports.
Patentgeschützte Medikamente kosteten im Schnitt 50 Prozent mehr als etwa in Schweden. Für Nachahmerprodukte, die sogenannten Generika, müssten die Kassen sogar doppelt so viel bezahlen wie in Schweden. Dies belege ein Vergleich der Preise für die 50 umsatzstärksten Arzneimittel in beiden Bereichen.
Sonderweg in der EU - [die dumme deutsche Regierung lässt die Pharmaindustrie machen, was sie will]
Bei gleichen Preisen hätten die gesetzlichen Krankenkassen 2009 in Deutschland 9,4 Milliarden Euro weniger für Medikamente ausgeben müssen, heißt es in dem Report der beiden Herausgeber Professor Ulrich Schwabe und Dieter Paffrath. Dies sei ein Drittel der gesamten Arzneimittel-Kosten. Ein Grund für die hohen Preise ausgerechnet in Deutschland als größtem Arzneimittelmarkt Europas sei, dass fast alle anderen EU-Staaten die Preise regulierten. Neben Deutschland ließen nur Dänemark und Malta den Pharma-Unternehmen die Freiheit, die Preise für patentgeschützte Arzneimittel selbst festzulegen.
Die Pharma-Branche habe allerdings auch unabhängig von den Einnahmen in Deutschland ein Interesse daran, die Preise hier hoch zu halten. Denn in vielen EU-Staaten würden die Preise für Medikamente über einen internationalen Vergleich festgelegt. Hohe Preise in Deutschland trieben damit auch die regulierten Preise in anderen europäischen Staaten in die Höhe.
Medikamente immer teurer - [die Linkspartei moniert den "Selbstbedienungsladen für Pharma-Konzerne"]
Insgesamt stiegen die Arzneimittel-Ausgaben in Deutschland 2009 dem Report zufolge um 4,8 Prozent auf 32,4 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatten die Kosten noch um 5,3 Prozent zugelegt. Die anderen großen Kostenblöcke der gesetzlichen Krankenversicherung wuchsen 2009 noch stärker als die Arzneimittel-Ausgaben: Die Krankenhauskosten stiegen um 6,8 Prozent auf 56,4 Milliarden Euro, die ärztliche Behandlung um sieben Prozent auf 30,6 Milliarden Euro.
Die Linkspartei forderte eine wirksame Begrenzung der Arzneimittel-Ausgaben. "Der Selbstbedienungsladen für Pharma-Konzerne muss geschlossen werden", sagte die Gesundheitsexpertin Kathrin Vogler. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie erklärte indes, die Ausgabensteigerungen entsprächen den Rahmenvereinbarungen mit den Krankenkassen und seien auch in einer besseren Leistung begründet. So hätten HIV-Patienten heute eine 15 Jahre höhere Lebenserwartung als Mitte der 90er Jahre.
rts>
-----
30.3.2011: Insiderhandel eines Medikamentenprüfers in den "USA"
aus: 20 minuten online: Gesundheitswesen: Insiderskandal erschüttert US-Behörde; 30.3.2011;
http://www.20min.ch/finance/news/story/31667362
<Ein Chemiker bei US-Gesundheitsbehörde FDA für die Qualitätsprüfung für neue Medikamente zuständig war, hat sich sein Wissen illegal vergoldet.Die Börsenaufsicht SEC wirft einem 57-jährigen FDA-Chemiker vor, gemeinsam mit seinem 25-jährigen Sohn durch verbotene Aktiengeschäfte mehr als 3,6 Millionen Dollar verdient zu haben. Wie aus der am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Klageschrift der SEC hervorgeht, nutzte der Beschuldigte in mindestens 27 Fällen sein privilegiertes Wissen über bevorstehende FDA-Entscheidungen zu gewinnträchtigen Transaktionen aus. in.
Vor allem kaufte er Aktien von Pharmafirmen, die bald grünes Licht für bestimmte Medikamente bekommen sollten. Sobald die Behörde die Genehmigung öffentlich machte, legten die Aktienkurse der Unternehmen zu - und der FDA-Mitarbeiter strich die Gewinne ein.
Zuständig für Qualitätsprüfung
In einem Fall waren das mehr als eine Million Dollar auf einen Schlag. Der Beschuldigte hatte sich zwischen Ende März und Ende April 2009 mit Aktien von Vanda Pharmaceuticals eingedeckt. Anfang Mai kam dann die Genehmigung der FDA für ein Schizophreniemittel von Vanda.
Der Mann arbeitete im FDA-Büro, das für die Qualitätsprüfung für neue Medikamente zuständig ist. Der Klageschrift zufolge verdiente er in dieser Position 122 744 Dollar im Jahr. Er hatte Zugang zu vertraulichen Informationen darüber, ob und wann seine Behörde bestimmte Medikamentenanwendungen billigen wird.
(sda)>
=====
Deutschland 18.8.2011: <Fast die Hälfte aller Klinik-Abrechnungen falsch> - die Spitäler zocken die Krankenkassen ab, und die Patienten müssen das mit hohen Prämien bezahlen
aus: Welt online, 18.8.2011;
http://www.welt.de/wirtschaft/article13552298/Fast-die-Haelfte-aller-Klinik-Abrechnungen-falsch.html
<2010 haben die Krankenhäuser bis zu 1,5 Milliarden Euro zu viel bei den Kassen in Rechnung gestellt. Den Schaden tragen die Versicherten.
Durch falsche Krankenhausabrechnungen ist den gesetzlichen Krankenkassen nach eigener Darstellung im vergangenen Jahr ein Schaden von bis zu 1,5 Milliarden Euro entstanden. So waren 45,6 Prozent aller genauer überprüften Krankenhausabrechnungen nicht korrekt, geht aus einer Mitteilung des Krankenkassen-Spitzenverbandes in Berlin hervor.
Arzt im Krankenhaus: Zocken die Kliniken die Kassen ab?„Im vergangenen Jahr war der Anteil der entdeckten fehlerhaften Krankenhausabrechnungen so hoch wie noch nie“, sagte der stellvertretende Verbandschef Johann-Magnus von Stackelberg.
Dies könnte nach seinen Worten entweder daran liegen, dass die Prüfungen der Krankenkassen besser werden, oder daran, dass die Qualität der Krankenhausabrechnungen schlechter wird. „Das Ergebnis bleibt aber gleich: Viel zu viele Abrechnungen sind falsch.“
Ein Gesamtschaden für die Beitragszahler von bis zu 1,5 Milliarden Euro sei nicht hinnehmbar. Die Politik müsse rasch dafür sorgen, „dass die Krankenhäuser endlich einen echten Anreiz haben, korrekt abzurechnen“. Die Vorschläge der Kassen dazu lägen auf dem Tisch.
Die Kontrolleure waren an vielen Stellen fündig geworden. Mal wurde stationär statt ambulant operiert oder aber die Patienten wurden länger als nötig in der Klinik behalten. Auch wurden dem Report zufolge Medikamente abgerechnet, die den Patienten gar nicht verabreicht worden waren.
=====
dpa/tat>
30.10.2011: Korruption im deutschen "Gesundheitswesen": "Gefälschte Rezepte, Schein-Behandlungen und Bestechungsgelder der Chemie - und viel Arbeit für die Justiz
aus: n-tv online: Betrug und Korruption: Druck auf Ärzte nimmt zu; 30.10.2011;
http://www.n-tv.de/politik/Druck-auf-Aerzte-nimmt-zu-article4649666.html
<Gefälschte Rezepte, Schein-Behandlungen und zweifelhafte Zuwendungen: Betrug im Gesundheitswesen kostet Milliarden. Ärzte bekommen oft direkt Geld von Pharmafirmen. Ein Urteil des BGH könnte dafür sorgen, dass der Druck auf die schwarzen Schafe unter den Weißkitteln wächst.
Für Ärzte, Pharmavertreter und Apotheker bricht möglicherweise eine neue Zeit des Anstands an. Der Großteil agiert nach Einschätzung auch von Ermittlungsbehörden zwar ziemlich korrekt, wenn es um Geld und Abrechnungen geht. Doch viele bewegen sich in einer Grauzone hin zur Korruption - andere praktizieren kriminelle Machenschaften.
Mit Spannung erwartet die Branche ein Grundsatzurteil des Bundesgerichtshofs (BGH). Der Große Senat für Strafsachen entscheidet in nächster Zeit, ob Ärzte Amtsträger sind - und sich als solche klar der Korruption schuldig machen können.
Gerd Glaeske leitet den Arbeitsbereich "Versorungsforschung im Bereich Arzneimittel und sonstiger Leistungen" im Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen.
Seit Jahrzehnten bezahlen Pharmafirmen und Hersteller von Medizinprodukten und -geräten Mediziner - unter anderem für kleine Arzneistudien. Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) nehmen Ärzte mehr als 80.000 Mal im Jahr an einer von über 300 sogenannten Anwendungsbeobachtungen teil. Die Mediziner beobachten die Wirkung neuer Mittel an ihren Patienten, oft ohne deren Wissen. Die Hersteller bezahlen dem Arzt pro Patient 10 bis 1000 Euro. Kritiker wie der Bremer Forscher Gerd Glaeske sagen: Sie wollen die Ärzte gegen Bares dazu bringen, ihre Produkte zu verschreiben.Der Frankfurter Oberstaatsanwalt Alexander Badle erwartet nun eine Klarstellung aus Karlsruhe darüber, "welche Kooperationsformen zwischen Arzneimittelherstellern und Ärzten noch zulässig sind".
Einige Ärzte erwarten Pharma-Geld
Der auf Korruption im Gesundheitswesen spezialisierte Fahnder findet das auch dringend nötig. "Bei vielen Ärzten ist über Jahrzehnte die Haltung gewachsen, Anreize zu fordern", sagt Badle. "Es gibt auch Drohungen, sich anderen Pharmaunternehmen zuzuwenden, wenn diese ausbleiben." Nach dem BGH-Urteil könnten undurchsichtige Praktiken beim Pharmamarketing zu einem großen Tätigkeitsfeld für die Strafverfolgungsbehörden werden, meint der niedersächsische Oberstaatsanwalt Marcus Röske, der per Revision zu einem Verfahren die höchstrichterliche Befassung angestoßen hat.
Die obersten Industrie- und Ärztevertreter haben das Problem erkannt. Per Selbstverpflichtung will die Pharmabranche Zügellosigkeit eindämmen. Die KBV verlangt schon seit einiger Zeit Gesetze gegen bezahlte Pharmastudien. Röske hofft auf ein "Umdenken bei den Pharmaunternehmen".
"Viel Arbeit beim Abrechnungsbetrug"
Oberstaatsanwalt Marcus Röske ermittelt in Fällen, in denen Pharmafirmen Ärzte bestechen.
Pharma-Einfluss auf Ärzte aber ist nur eine Facette der dunklen Machenschaften im Gesundheitswesen. "Im Moment haben wir viel Arbeit im klassischen Deliktfeld des Abrechnungsbetrugs", sagt Oberstaatsanwalt Badle. "Teilweise haben wir es mit gefälschten Rezepten zu tun." Apotheker rechneten aber auch echte Arztrezepte ab, ohne Arznei zu liefern. Es gebe Allianzen zwischen Ärzten und Apothekern. "Das ist alarmierend. In einem Fall gab es einen Schaden von zwei Millionen Euro in neun Monaten." Insgesamt gehen die Schäden durch solche Taten in die Milliarden - eine genaue Zahl kennt niemand.Doch immer mehr Fahnder machen Jagd auf Trickser oder Kriminelle in Weiß. Auch die Kassen werden wachsamer. So begann die Techniker Krankenkasse (TK) 2002 mit dem Aufbau einer Ermittlergruppe von anfangs noch vier Mitarbeitern. Mittlerweile sind es 15. "Viele Täter verdienen ohnehin schon Millionen und handeln schlicht aus Gier", sagt TK-Sonderermittler Frank Keller, der früher Polizist war.
Füllung ohne Zahn
Im deutschen Gesundheitsdickicht fühlen sich die Täter oft sicher - krass sind viele Fälle aus Kellers Fahndungsalltag: So kauften Apotheker reihenweise Krebsmedikamente für 300 Euro ein - und rechneten dafür 3000 Euro ab. Über Monate prüften die Ermittler die Abrechnungen zu einem Zahn eines Versicherten. Obwohl der Dentist sich schon das Zahnziehen bezahlen ließ, flatterten der Kasse immer wieder Rechnungen für Füllungen ins Haus. In Schleswig-Holstein rechneten Ärzte Leistungen an Verstorbene ab.
Schlagzeilen gab es, als Berliner Kliniken den Einsatz von Assistenzärzten als Facharztbehandlung abrechneten. Die Ermittler kamen den Tätern filmreif auf die Spur. Ein betroffener Assistenzarzt meldete sich laut Keller zunächst mehrmals telefonisch. Dann traf man sich vorsichtig ein erstes Mal. Oft fallen Betrügereien aber routinemäßig auf. In einer Falldatenbank dokumentiert die TK alle Betrugsfälle, um wie bei einer Rasterfahndung abertausende Abrechnungsdaten auf ähnliche Muster zu untersuchen.
Staatsanwalt Badle meint, der Stellenwert von Recht und Gesetz wachse im Gesundheitswesen allmählich. So habe die Pharmaindustrie begriffen, "dass die Zeichen auf Wandel stehen". Doch er sagt auch: "Bis sich das Bewusstsein wandelt, dauert es lange."
Basil Wegener, dpa>
========
14.11.2011: Korruption im Gesundheitswesen: <70% der neuen Arzneimittel sind überflüssig>
aus: Welt online: Flut an Medikamenten: 70 Prozent der neuen Arzneimittel sind überflüssig; 14.11.2011
http://www.welt.de/gesundheit/article13716128/70-Prozent-der-neuen-Arzneimittel-sind-ueberfluessig.html
20.000 verschreibungspflichtige Medikamente gibt es in Deutschland – aus Ärztesicht dürften jedoch bereits 500 Medikamente für eine gute Versorgung ausreichen.
Die wenigsten neuen Wirkstoffe auf dem reichlich gefüllten Arzneimittelmarkt bringen wirklichen Fortschritt. Nur 10 bis 30 Prozent der neuen Medikamente helfen besser als ihre Vorläufer, so die ernüchternde Bilanz der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft.
"Auf die restlichen Präparate könnten wir in Zukunft verzichten, ohne dass sich die Qualität der Patientenversorgung verschlechtert", sagt ihr Chef Wolf-Dieter Ludwig. In Deutschland seien rund 20.000 verschreibungspflichtige Arzneimittel mit rund 2000 Wirkstoffen zugelassen. 300 bis 500 dieser Wirkstoffe dürften für eine gute medizinische Versorgung ausreichen. "In einzelnen Bereichen wie der Schmerztherapie bei Tumorpatienten sind die Verordnungen oft sehr irrational", so Ludwig.
Jetzt laufen neue Arznei-Prüfungen an. Bis Jahresende will der zuständige Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken erstmals den Nutzen neuer Mittel bewerten. Damit beginnt eine Zeitenwende auf dem Pharmamarkt.
Künftig sollen alle neuen Medikamente offiziell auf ihren Zusatznutzen gegenüber schon gebräuchlichen Therapien geprüft werden. Was nicht mehr nutzt, darf auch nicht mehr kosten. Das ist in der jüngsten Arzneireform der Koalition festgelegt.
Die Branche ist in heller Aufregung. Über Jahre konnte die Industrie für neu zugelassene Pillen in Deutschland nach Belieben viel verlangen. Dieses Jahr machten gleich zwei Firmen wegen der neuen Prüfungen im letzten Moment einen Rückzieher.
Novartis nahm einen Blutdrucksenker vom Markt. Der Hersteller Merckle Recordati ließ einen neuen Cholesterinsenker kurzerhand unter die bestehenden Obergrenzen für die Bezahlung gängiger Mittel einordnen.
"Deutschland geht bei der frühen Nutzenbewertung für neue Arzneimittel einen riskanten Weg", warnt die Geschäftsführerin des Pharmaverbands vfa, Birgit Fischer. "Zum ersten Mal gibt es in Deutschland einen realen Anlass darüber nachzudenken, ob Patienten Medikamente nicht zur Verfügung stehen werden, die andernorts in Europa verfügbar sind."
Entsprechend gibt es Streit übers Kleingedruckte. Mit welchen gängigen Mitteln sollen die neuen Medikamente verglichen werden, um herauszufinden, wie teuer sie die Kassen zu stehen kommen sollen? Laut Fischer ist die Vergleichbarkeit immer wissenschaftlich umstritten.
Der Chef des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), Rainer Hess, hält dagegen: "Vorwürfe, dass der G-BA für die Vergleichstherapie gezielt ältere oder besonders günstige Präparate auswählt, um zu sparen, sind abwegig."
Fischer warnt im Namen der großen Pharmakonzerne vor einer "Barriere für neue Therapieansätze" in Deutschland - und verweist auf das Interesse der Patienten. Darauf beruft sich freilich auch die Arzneimittelkommission der Ärzte. So sei die Schmerztherapie bei Krebspatienten heute oft nicht nur teuer, sondern auch wenig rational, kritisiert der Vorsitzende der Kommission, Wolf-Dieter Ludwig.
Der Experte Ludwig und Gremienchef Hess erwarten, dass die Pharmakonzerne jetzt unter stärkeren Druck geraten, nützliche Mittel zu entwickeln. Den Patienten komme dies zugute. Die Entwicklung eines neuartigen Medikaments kann - Fehlschläge eingerechnet – dreistellige Millionenbeträge verschlingen.
Geringere Risiken für die Unternehmen gibt es bislang bei oft nur schwach veränderten Arzneimitteln, die als hochpreisige Neuerungen auf den Markt kommen können. Laut Arzneiverordnungs-Report 2011 könnten die Kassen ohne Nachteile für Patienten zwischen fünf und zwölf Milliarden Euro sparen.
Um zwei Milliarden Euro will die Koalition durch ihre Arzneireform die Kosten im Jahr drücken. Daraus wird zunächst wohl nichts. Denn dafür müssten nicht nur die neuen, sondern auch die schon länger auf dem Markt befindlichen Mittel durch die Prüfinstanzen.
"Die Bewertung des Bestandsmarktes ist ein langfristig angelegtes Großprojekt", sagt Hess. Wann ein nennenswerter Teil drankommt, sei nicht vorherzusagen. Tausende Medikamente sind laut Ludwig unnütz auf dem Markt.
Teilen /
share: |
Facebook
|
|
Twitter
|
|
|
Quellen
[web01] http://www.beobachter.ch/archiv/inhaltsverzeichnisse/artikel/_novartis-hyperaktiver-konzern/
[web05] http://www.wdr.de/radio/wdr4/rat_tat/gesundheitstipp/2000_0822.phtml
[web06] http://www.welt.de/wissenschaft/article1040847/Nasenspray_gegen_die_Schuechternheit.html
[web07] http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/68/97/dokument.html?titel=Spray+gegen+Sozialphobie
&id=39367986&top=SPIEGEL&suchbegriff=&quellen=&qcrubrik=
[web08] http://www.med-etc.com/med/merk/merkblatt-knochenschwund.html
[web09] http://www.med-etc.com/med/DrVogel/10_allgemeine-krankheiten.htm#O
[web10] http://www.sprechzimmer.ch/sprechzimmer/Krankheitsbilder/Reizdarm_Colon_irritabile.php
[web11] http://www.heilpraktikergesetz.de/heilen-verboten.html
Fotoquellen
[1] Arztkittel mit vielen Euro drin: http://www.vienna.at/wiener-arzt-half-27-jaehrigem-beim-handel-mit-drogenersatz-tabletten/3226252
[2] Tabelle: http://www.stern.de/gesundheit/arzneimittel-report-die-groessten-kostentreiber-1573030.html
[3] Buch Viruswahn: http://www.amazon.de/Virus-Wahn-Schweinegrippe-Medizin-Industrie-Allgemeinheit-Milliarden-Profite/dp/3891891474
[4] Dr. Claus Köhnlein bei Michael Vogt: http://www.youtube.com/watch?v=FbHB38IWuLU&sns=fb
[5] Kurt G. Büchel mit Buch "Heilen verboten - töten erlaubt": http://www.heilpraktikergesetz.de/bilder/aerzte-todesur40.jpg
[6] tz-Artikel "Die Ärzte sind Todesursache Nr. 1": http://www.heilpraktikergesetz.de/bilder/aerzte-todesur40.jpg
[7] Blech: Die Krankheitserfinder, Buchdeckel:
http://www.thalia.at/shop/home/artikeldetails/die_krankheitserfinder/joerg_blech/ISBN3-596-15876-1/ID5706590.html
[8] Foto von Novartis: Michael Palomino (2007)
[9] Foto von Roche: Michael Palomino (2007)
[10] Hippihopp: http://www.beobachter.ch/archiv/inhaltsverzeichnisse/artikel/_novartis-hyperaktiver-konzern/
[11] Glatze von Ghandi: http://dolanblog.wordpress.com/2008/12/
[12] Schüchternheit: http://www.welt.de/wissenschaft/article1040847/Nasenspray_gegen_die_Schuechternheit.html
[13] Industriezucker, Würfelzucker: http://das-ist-drin.de/glossar/magazin/versteckte-suesse-haetten-sie-hier-zucker-erwartet--7/
[14] Reizdarm, Schema: http://www.medfuehrer.de/cms/?f=6&n=10&ns=432&sn=35&printmode=1&
[15] ADHS-Meldung 2002: http://www.pressbox.at/659.html
[16] Ritalin-Tabletten: http://www.hyperaktivekinder.at/?Hilfen:Medikamente:Ritalin_Beipacktext
[17] Pharma-Giftfirma Merck, Logo: http://www.merck.de/en/index.html
[18] Dr. Markus Heinrichs, Portrait: http://www.uzh.ch/news/articles/2007/2451.html
[19] Osteoporose (Knochenveränderung): http://www.phyto-strol.de/osteoporose.htm
[20] Giftfirma GlaxoSmithKline, Logo: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:GlaxoSmithKline-Logo.svg
[21] "Medikament" Lotronex: http://www.prometheuspatients.com/Products_Therapeutics.asp
^