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Kolonialismus in Chronologie XI.

11. Das mita-Sklaverei-System des systematischen Massenmords

  Stewart: Insgesamt 8 Millionen Mita-Opfer -- taringa.net: Potosí: 100.000e Opfer - pro Peso-Münze 10 Menschenleben -- Wikipedia: 100.000e Todesopfer - nur 20.000 für Potosí -- Liste der Minen im Vizekönigreich Peru fehlt

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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Angaben von C. Stewart: Insgesamt 8 Millionen Mita-Opfer

Das Mita-System war eine Sklaverei mit geregelten "Arbeitszeiten" und mit hohen Todesraten. Alle Indios und Schwarze über 18 Jahre mussten in den Minen 12-Stunden-Schichten ohne Pause am Tageslicht arbeiten und vier Monate unter Tage bleiben: also essen, schlafen und arbeiten in den Minenstollen. Wenn sie nach einer Schicht entwischten, so muss die spanische Aufsicht ihnen die Augen verbinden, um diese vor Sonnenlicht zu "schützen". So kommen zwischen 1545 und 1825 geschätzt um die acht Millionen Bolivianer und Schwarze in den stickigen, feuchten, staubigen und dunklen Minenstollen um.
(C.Stewart: http://www.dragoman.co.uk/tales/t003.htm, Zugriff 2003, 2014 nicht mehr gültig)

Angaben von taringa.net: Potosí: 100.000e Opfer - pro Peso-Münze 10 Menschenleben

Diese Angaben werden mehr oder weniger bestätigt, wenn man folgenden spanischen Text von taringa.net über die Mita-Sklaverei liest:
(aus: Potosí y las riquezas arrabatadas; http://www.taringa.net/posts/info/844627/Potosi-y-las-riquezas-arrebatadas.html)

<Durante la Colonia, el Virrey Francisco de Toledo instauró en 1572 una forma de esclavitud temporal, la mita: una vez cada siete años, durante cuatro meses, los varones de entre 18 y 50 años estaban obligados a trabajar en las minas, casi sin paga y sin ver la luz del sol. Así murió 80% de la población masculina de 16 provincias del Virreinato del Perú. “Cada peso que se acuña en Potosí cuesta diez indios muertos en las cavernas de las minas”, escribía Fray Antonio de la Calancha en 1638. >

Deutsch:

<Während der Kolonialzeit installierte der Vizekönig von Toledo 1572 eine Form der zeitlich beschränkten Sklaverei, die Mita: Die Männer zwischen 18 und 50 wurden alle 7 Jahre zu 4 Monaten Zwangsarbeit verpflichtet, praktisch ohne Lohn und ohne Sonnenlicht. Auf diese Weise starben 80% der männlichen Bevölkerung der 16 Provinzen des Viczekönigreichs Peru [das damals auch Bolivien umfasste]. "Jeder Peso, der in Potosi geprägt worden ist, kostet 10 eingeborene Menschenleben, die in diesen Todestunneln der Minen gestorben sind", schreibt Fray Antonio de la Calancha im Jahre 1638.>

Als Quellen werden hierfür angegeben:

-- http://www.prensamercosur.com.ar/apm/nota_completa.php?idnota=884
-- http://www.arqueostudio.com/potosi.html
-- http://www.unesco.org/courier/2000_03/sp/dici/txt1.htm

Nur vage Angaben zur Mita von Wikipedia: 100.000e Todesopfer - nur 20.000 für Potosí

Die spanische Wikipedia spricht im Artikel "Mita" (http://es.wikipedia.org/wiki/Mita) von 100.000en Todesopfern bei den Eingeborenen, so dass dann schwarze Sklaven herangeschafft wurden, die dann ebenfalls in Massen in den Bergwerken starben:

<El servicio forzado ejercía una inmensa presión sobre la población, causando mucho daño y cientos de miles de víctimas mortales, sobre todo entre los trabajadores en las minas como la de Potosí. Esto obligó a la corona española a llevar esclavos negros al Virreinato para ser esclavizados de la misma manera.>

<Der Dienst der Zwangsarbeit provozierte auf die Bevölkerung einen sehr hohen Druck und Schaden durch den Verlust von 100.000en Todesopfern, vor allem unter den Arbeitern in den Minen wie in Potosi. Dies veranlasste sie Spanische Krone, Negersklaven ins Vizekönigreich zu bringen, um als Sklaven in den Minen dasselbe Schicksal zu erleben.>

Der spezielle Artikel der spanischen Wikipedia über die Mita in Potosí (http://es.wikipedia.org/wiki/Mita_de_Potosí) spricht von 16-Stunden-Schichten, aber nur von 20.000 Todesopfern in Potosí:

<Los accidentes eran frecuentes y al mortandad horrenda. Se estima que no menos de 20.000 indígenas perdieron la vida en las explotaciones de plata de Potosí.>

Übersetzung:

<Häufig kam es zu Unfällen und das Massensterben war schrecklich. Schätzungen besagen, dass nicht weniger als 20.000 Ureinwohner bei der Ausbeutung in den Silberminen von Potosi ihr Leben verloren haben.>

Diese Angabe von nur 20.000 Todesopfern scheint sehr wenig, um der spanischen Regierung zu gefallen, eine klassische Zahlenmanipulation, wie sie oft passiert, um der ehemaligen Besatzungsmacht zu gefallen. Ausserdem fehlt eine komplette Liste von Orten, wo noch in Minen nach Metallen geschürft wurde und sich ebensolche Massenmorde ereigneten.

Literatur:

*Crespo R., Alberto (2008). La "mita" de Potosí. Universidad Tomas Frías.
*Tandeter, Enrique (2002). Coacción y mercado: la minería de la plata en el Potosí colonial, 1692-1826. Siglo XXI de España Editores. ISBN 8432310964.

Es fehlt eine Liste aller Minen im Vizekönigreich Peru

Nun fehlt aber die Literatur über andere Minen-Orte, wo ebensolche Massenmorde stattgefunden haben. Das heisst, es fehlt Forschung mit den Dokumenten über das Vizekönigreich Peru in Lima.

Michael Palomino, 10.7.2014

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